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Israel geht derzeit mit „umfangreichen Angriffen“ im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vor. Nun soll der Hamas-Anführer getötet worden sein.

Update, 13.52 Uhr: Zakaria al-Sinwar, Bruder von Mohammed und Jihia al-Sinwar, soll ebenfalls am Samstag durch einen israelischen Luftangriff getötet worden sein. Das berichtet die Times of Israel und andere israelische Medien. Das israelische Militär (IDF) hat den Tod Mohammed al-Sinwars den de facto Anführer der Hamas, noch nicht offiziell bestätigt.

Update, 12.29 Uhr: Nun gibt es auch eine Bestätigung aus Israel, dass es sich wohl tatsächlich um Mohammed al-Sinwar und damit den de facto Anführer der Hamas handelt. Israels Verteidigungsminister geht Medienberichten zufolge davon aus, dass Sinwar bei einem Angriff im Gazastreifen vor einigen Tagen getötet worden ist. „Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung gibt, ist Mohammed al-Sinwar allen Anzeichen nach ausgeschaltet worden“, zitierte die israelische Nachrichtenseite ynet Israel Katz‘ Worte bei einer Ausschusssitzung. Auch die linksliberale Zeitung Haaretz berichtete darüber. 

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Erstmeldung: Gaza – Laut arabischen Medienberichten ist Mohammed al-Sinwar bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen. Sinwar ist der jüngere Bruder des getöteten Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar und galt als neuer starker Mann in der islamistischen Miliz. Der saudische Fernsehensender Al-Hadath berichtet, dass die Leiche des Hamas Anführers in einem Tunnel in Chan Junis geborgen worden sei. Eine Bestätigung von israelischer Seite gibt es noch nicht.

Israelischer Luftangriff tötet Hamas-Chef unter Krankenhaus im Gazastreifen

Die israelischen Luftangriffe sollen sich demnach bereits vergangene Woche zugetragen haben. Neben Sinwar sollen zehn weitere Berater bei dem Angriff getötet worden sein. Am Dienstag hatte die israelische Armee ein Tunnelsystem unter dem Europäischen Krankenhaus im Gazastreifen ins Visier genommen, wo sich Sinwar aufgehalten haben soll, wie die Times of Israel berichtet.

Dabei wurden nach Krankenhausangaben mindestens elf Menschen getötet. Die israelische Armee schrieb, es handele sich um einen „präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum“. Dieses befinde sich in einer unterirdischen Struktur unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Nahostkonflikt - Gazastreifen

Israels Armee hat die erwartete Großoffensive im Gazastreifen begonnen. (Archivbild) © Maya Alleruzzo/AP/dpaPrekäre Situation im Gazastreifen: Hungerkatastrophe droht

Die Armee warf der Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen für Terrorzwecke zu missbrauchen. Das UN-Nothilfebüro OCHA verurteilte den Angriff auf die Nasser-Klinik als inakzeptabel. Unterdessen warnen Hilfsorganisationen vor einer Hungerkatastrophe im Gazastreifen.

Auch die medizinische Versorgung wird immer schlechter. Das Indonesische Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen kann nach Angaben von Klinikdirektor Marwan Sultan keine Schwerverletzten mehr behandeln, weil ein „gravierender Mangel“ an Blutkonserven, Medikamenten und anderer medizinischer Ausrüstung herrsche und Angriffe in der Umgebung weitere Schäden an Decken und Wänden des Gebäudes angerichtet hätten. (sischr mit Agenturen)