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Der blaue Kreis in WhatsApp alarmiert Nutzer. Meta AI wirft Datenschutzfragen auf und lässt sich nicht deaktivieren. Das können Sie tun.

Seit Ende März 2025 rollt Meta eine Aktualisierung aus, die viele WhatsApp-Nutzer verärgert. Der auffällige blaue Kreis in der unteren rechten Ecke der App markiert den Zugang zu „Meta AI“, einem KI-Assistenten, der nun fester Bestandteil der Messenger-App ist. Besonders beunruhigend: In Zukunft plant Meta sogar, die Künstliche Intelligenz in allen Chats erscheinen zu lassen – ein Eingriff in die private Kommunikation, der viele Nutzer alarmiert.

WhatsApp Meta AI entfernen: Löschen des blauen Kreises nicht möglich

Die schlechte Nachricht für alle WhatsApp-Nutzer: Meta AI lässt sich nicht vollständig deaktivieren. Der blaue Kreis bleibt hartnäckig in der App, egal welche Versuche unternommen werden. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, die Präsenz der KI zu reduzieren:

WhatsApp Meta AI Chat archivieren: Der Meta AI-Chat kann nach links gewischt werden, um das Archivieren-Symbol auszuwählen und ihn aus der Chat-Liste zu entfernen.WhatsApp KI-Chat löschen: Ähnlich wie beim Archivieren kann der Chat auch gelöscht werden, indem er nach links gewischt wird und das Mülleimer-Symbol ausgewählt wird.WhatsApp erweiterte Privatsphäre aktivieren: In den Einstellungen eines Chats kann diese Funktion aktiviert werden, um zu verhindern, dass Nachrichten und Medien für KI-Funktionen genutzt werden.

Der blaue Meta AI-Ring in Whatsapp gefällt nicht jedem. Viele wollen ihn entfernen. (Symbolbild)

Der blaue Meta AI-Ring in Whatsapp gefällt nicht jedem. Viele wollen ihn entfernen. (Symbolbild) © IMAGO/Rafael Henrique / SOPA Images

WhatsApp-Sprecher Joshua Breckman gab frustrierten Nutzern einen zynischen „Tipp“: „Es gibt eine KI-freie Version von WhatsApp, wenn man nicht auf den Button klickt.“ Eine Aussage, die bei vielen Nutzern für Empörung sorgt. Wer trotzdem bei dem Messenger bleiben will, sollte das volle Potenzial schöpfen. Denn es gibt einige praktische Funktionen, die viele WhatsApp-Nutzer nicht kennen.

WhatsApp blauer Kreis: Meta AI Funktionen und Einsatzmöglichkeiten

Der blaue Kreis ist das Symbol für Meta AI und erscheint sowohl in der Chat-Übersicht als auch als eigenständiger Chat in der Liste. Die Platzierung ist strategisch gewählt – direkt über dem Button zum Hinzufügen eines neuen Chats, sodass Nutzer kaum daran vorbeikommen.

Meta AI ist ein generativer Chatbot, der Inhalte basierend auf Nutzeranfragen erstellen kann. Der Assistent kann für folgende Zwecke genutzt werden:

Allgemeine Fragen beantwortenIdeen für Aktivitäten, Rezepte oder Geschenke sammelnInternetrecherche zu verschiedenen Themen durchführenNachrichten zusammenfassen oder umformulieren

Auch in Gruppenchats kann Meta AI aktiviert werden, indem Nutzer „@Meta AI“ eintippen, gefolgt von einer Anfrage. Die Antwort erscheint dann wie die eines normalen Chat-Teilnehmers – was viele als Eingriff in ihre Privatsphäre empfinden.

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Sichere Messenger: Drei WhatsApp-Alternativen ohne blauen Meta-RingWhatsApp Meta AI Datenschutz: EU-Intervention und rechtliche Bedenken

Die Zwangsintegration von Meta AI hat bereits die Aufmerksamkeit des EU-Parlaments erregt. Die slowakische Abgeordnete Veronika Cifrová Ostrihoňová hat die EU-Kommission auf das Thema aufmerksam gemacht und eine schriftliche Anfrage gestellt, ob diese Vorgehensweise mit EU-Regeln übereinstimmt.

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Cybersecurity-Experte Adrianus Warmenhoven vom Sicherheitsdienstleister NordVPN warnt: „Wann immer eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Plattform für die KI-Verarbeitung auf externe Server angewiesen ist, stellt dies unweigerlich ein zusätzliches Risiko dar.“ Besonders problematisch: „Angreifer haben es nicht auf das Telefon, sondern auf das Datenzentrum abgesehen“, so Warmenhoven. Letztendlich schicken Nutzer ihre privaten Daten immer noch an eine Maschine – und verlieren damit die Kontrolle.

WhatsApp Datenschutz: Risiken der Meta AI für Privatnutzer

Besonders beunruhigend ist, dass Meta ab dem 27. Mai 2025 auch in Europa Nutzerdaten von Facebook und Instagram nutzen will, um sein KI-Modell zu trainieren. Während WhatsApp-Chats durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt sind, gilt dies nicht für Informationen, die mit Meta AI geteilt werden.

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Die Verbraucherzentrale NRW hat Meta bereits abgemahnt und eine einstweilige Verfügung beim Oberlandesgericht Köln beantragt. „Wir haben Meta per Abmahnung am 30. April 2025 dazu aufgefordert, ihre Pläne für Instagram und Facebook zu stoppen“, erklärt Christine Steffen, Datenschutzexpertin der Verbraucherzentrale. Der pauschale Verweis auf das „berechtigte Interesse“ sei laut Verbraucherzentrale nicht ausreichend, und es sei nicht auszuschließen, „dass auch besonders sensible Informationen für KI-Trainingszwecke verwendet werden“.

Nicht nur der „blaue Ring“ hat viele User verwirrt, auch das „N“ auf der oberen rechten Seite des Handy-Bildschirms sorgt öfter mal für Fragezeichen bei den Nutzern. Wir erklären, was das „N“ und die NFC-Funktion beim Smartphone bedeutet und wie man sie anwenden kann.

WhatsApp Meta AI Widerspruch: Persönliche Daten vor KI-Training schützen

Um persönliche Daten zu schützen, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Meta AI Widerspruch einlegen: Die von Meta bereitgestellten Formulare können genutzt werden, um der Verwendung der Daten für KI-Training zu widersprechen. Die Links sind bei Facebook und bei Instagram direkt zu finden.Sensible Daten schützen: Persönliche Informationen, Passwörter oder Zahlungsdaten sollten nicht in Chats geteilt werden, auf die Meta AI potenziell zugreifen könnte.Alternative Messenger erwägen: Für besonders vertrauliche Gespräche könnten andere Messenger-Dienste in Betracht gezogen werden, die keinen KI-Assistenten integriert haben.WhatsApp Datenschutzrechte nutzen: Als EU-Bürger haben Nutzer das Recht auf Auskunft, Löschung und Widerspruch. Diese Rechte können genutzt werden, um die Daten bei Meta zu kontrollieren.WhatsApp Meta AI: Sicherheitsempfehlungen für Nutzer

Während Meta AI einige nützliche Funktionen bieten könnte, überwiegen die Datenschutzbedenken. Die fehlende Möglichkeit, die Funktion zu deaktivieren, und die undurchsichtige Datennutzung sollten alle WhatsApp-Nutzer zur Vorsicht mahnen.

Besonders wichtig zu wissen: Interaktionen mit Meta AI sind nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt und können potenziell für Trainingszwecke genutzt werden. Im Zweifelsfall gilt: Sensible Informationen sollten lieber über sicherere Kanäle geteilt oder die erweiterte Privatsphäre-Einstellung in WhatsApp genutzt werden. Schon Bald wird übrigens die nächste KI-gestützte Funktion in der App ausgerollt.