Die Deutschen sind nicht faul – die Arbeitswelt ist mies

by -psyclops

32 comments
  1. Die Sozialsysteme fliegen uns um die Ohren und die faulen Arbeitnehmer sind die Ursache. Es ist alles so einfach. Durch mehr Arbeit wird man nicht produktiver, wer das glaubt ist einfach nur naiv. Andererseits lohnt sich arbeiten immer weniger weil die Abgaben immer weiter steigen und die Inflation die Kaufkraft sinken lässt.

  2. Tja die “Jungen Leute” sind schuld daran dass die Politik der letzten 20 Jahre versagt hat und Rentner Politik gemacht hat. Kann man nix machen als die Steuern weiter zu erhöhen. /s 

  3. Die Frage ist ja, wem nützt es wenn ich mehr arbeite? Stand heute nicht mir, sondern einer Elite, der das Geld ohnehin aus allen Löchern kommt. Ich habe einen Arbeitsvertrag mit einer vereinbarten Anzahl an Stunden. Daran hängt ein Preisschild, und das ist mein Gehalt für diese Stunden. Und jede Minute mehr muss meine Entscheidung sein und bleiben. Wenn Herr Merz also denkt ich muss mehr arbeiten, dann kann er seinen Mr. Burns Popo bewegen und schleunigst dafür sorgen, dass jede Minute mehr zu 100% in meine Tasche wandern. Ansonsten kann er sich das von der Blackrock Backe putzen. Ich steh eh nicht drauf wenn mir abgehalfterte Millionäre, die noch nie im Leben wirklich arbeiten mussten sagen, was ich zutun habe.

  4. Fast alle Strukturen sind noch darauf ausgelegt, dass man mit 30% mieten kann und mit einem nicht ganz niedrigen Einkommen eine Familie ernähren kann. Kitas sind schon seit Jahrzehnten notwendig, aber Plätze fast überall extrem umkämpft. Home office wollen auch nur wenige Arbeitgeber gewähren. Aber Wohneigentum braucht praktisch zwei Gehälter.

    Schon bevor man überhaupt einen Finger auf der Arbeit krümmt wird man damit schon extrem belastet hier. Was willste machen?

  5. Also, der Obstkorb muss doch reichen!

    Mfg Chef

    Ernsthaft: Wenn man einigermaßen verdienen will, muss man regelmäßig (alle zwei bis drei Jahre) den Job wechseln, zumindest gilt das für die meisten Branchen. Viele Personalabteilungen sind nach dem Motto gestrikt: “Wir lassen uns nicht erpressen” und bieten deswegen keine Erhöhungen an. Dann kündigt die entsprechende Person und dann wird die gekündigte Person über einen externen Dienstleister eingekauft. Dafür ist dann auf einmal Geld da.

    Wenn der AG schlechte Bedingungen bietet bzw. unflexibel ist, wundert das, nicht dass das Personal woanders hingeht.

  6. Wir überschlagen uns in, sicher auch zutreffenden, Analysen, aber wir haben uns eben auch eine Gesellschaft gebaut in der es überhaupt nur noch eine Größe gibt in der Wohlstand bemessen wird und das ist das Geld.

  7. Wofür auch noch groß anstrengen über “Dienst nach Vorschrift”? Also mal ganz ehrlich. Die Profite die man erwirtschaftet gehen an irgendwelche Aktionäre in den USA, davon sehen tut man selber nix. Und wenn die Geschäftslage mal nicht ganz so gut läuft, wird das Risiko beim Personal abgeladen das dann auf der Straße steht. Immobilieneigentum kann sich meine Generation in die Haare schmieren bei den Preisen, n Auto brauch ich nicht, Kinder hätte ich zwar gern aber bei der aktuellen Mietbelastung auch eher fragwürdig.

  8. Bürokratie, Infrastruktur,  Digitalisierung. 

    Seit Jahrzehnten reden wir über diese Probleme, getan wird so gut wie nichts. 

    Mittlerweile wirken sich diese Dinge in Form einer stagnierenden Produktivität aus. Ja herzlichen Glückwunsch. Konnte ja keiner ahnen, dass bei einer alternden Gesellschaft Produktivität der entscheidende BIP Faktor sein wird.

  9. Klar kann ich auch mehr arbeiten. Leisten kann ich mir dann nicht mehr. Also warum soll ich mehr arbeiten? Nur um mehr Steuern zu zahlen?

  10. Ich hab ‘nen MSc und bin seit anderthalb Jahren arbeitslos. Wollte nach einer Jobsuche, die mit jeder Bewerbung aussichtsloser wurde, im März ‘ne Fortbildung machen, weil es nur in dem Bereich wirklich Jobs gibt. Aber obwohl ich im Januar den Termin für den Bildungsgutschein beim Jobcenter hatte, haben die zwei Monate nicht gereicht, um den Bürokratiekram durchzubringen. Jetzt muss ich bis September warten und bin mittlerweile nicht mal mehr sicher, ob bis *dahin* alles in trockenen Tüchern ist.

    Und dann muss ich mir von Merz und Co. anhören, dass ich als BG-Empfänger eh per default faul bin und nicht arbeiten will. Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht in einem Bereich, der so gar nichts mit meinem Studium zu tun hat. Wofür hab ich schließlich sechs, sieben Jahre lang studiert? Bestimmt nicht um am Ende im Edeka an der Kasse zu sitzen. Damit meine ich nicht, dass man dafür nichts können muss, sondern dass ich einfach nicht will, dass mein Studium umsonst war.

    Ich hatte ja sogar schon einen Job, direkt nach dem Studium. Zwar nicht viel Geld bekommen als Einsteiger, aber es war im Home Office und mit Gleitzeit. Eigentlich perfekt, weil ich sowieso keine Aufstiegsambitionen oder son Shit habe. Trotzdem wurde ich nicht übernommen, weil es einfach keine Aufträge gab. Machste nichts.

  11. “Mit dem Einsatz der 80-Stunden Woche wird das alles wieder in Ordnung kommen” – Arbeitgeberverband

  12. Die Artikel in diese Richtung sprießen ja aktuell nur so aus dem Boden. Ist das ein Zeichen dafür, dass der Kipppunkt näher rückt?

  13. >Um die 40 sind die Tage am vollsten; im Schnitt sind die Leute dann acht Stunden am Tag für Wirtschaft, Familie und Gesellschaft im Einsatz.

    Bitte was? Als ob man in 8h Arbeit und Familie abgedeckt hat, ganz zu schweigen von weiteren Gesellschaftsaufgaben.

  14. Es ist all das und dann freut man sich am ende des Jahres mehr über die lieben Weihnachtsgrüße des Kunden und Anerkennung der guten Zusammenarbeit, als über die Gehaltserhöhung die nun überfällig war, weil der Chef mal wieder bewusst das gespräch gemieden hat. Danke für nichts und so.

  15. Find den Artikel eher schwach, Viel blabla was man machen müsste um irgendwelche performance indikatoren zu beeinflussen.

    Die Frage die man beantworten muss ist welche der genannten performance indikatoren für die Menschen wirklich eine Rolle spielen. Und dann überlegen wie man diesen, zum Wohle der Bürger, verbessert.

  16. Und natürlich hält der deutsche Michel die Füße still, schimpft im Internet und nimmt es dann am Ende hin.

    Arbeitsnehmerrechte werden aber erkämpft und nicht erbettelt.

    Und, solange CDU und Co. gewählt werden, werden diese eben auch den Ton angeben.

  17. Muss momentan wieder nach Arbeit suchen weil mein jetziger Chef seit knapp 2 Monaten kein Gehalt zahlt und ich krieg so kotzen wenn ich wieder durch Indeed und Co scrolle, “14,30€ denn deine Arbeit ist Goldwert!” “Bereitschaft zur 3(manchmal 4) Schicht” “spannende abwechslungsreiche Arbeit” angenommen werd ich eh erst bei der 50. Bewerbung bei irgendeiner Firma die 2 cent über Mindestlohn zahlt oder die dreckigsten Schichten hat oder (wie eigentlich immer) beides zusammen

    Schmeckt

  18. Ich glaube nicht dass Frankreich viel mehr arbeitet aber da wird in bestimmten Bereichen schon erstaunlich viel erreicht. 

  19. Wenn man sieht wie alle freiberufliche Anwälte, Ärzte, Handwerker, Steuerberater usw. monatlich 10k+ brutto reinhauen, merkt man dass die Leute schon bereit sind zu arbeiten wenn sie den Ertrag dafür abbekommen. 

  20. Ich würde mal eher schauen, ob keine Steuern gezahlt werden.
    Wenn man die Arbeitnehmer noch mehr ins Visier nimmt, muss man sich nicht wundern, das die Zuwanderung zurückgeht und die Geburtenrate weiter sinkt.

  21. Ich find die Arbeitswelt ehrlich gesagt bei uns super. Besonders im Vergleich zu anderen Ländern. Sind bloß zu viele verwöhnt 🤷‍♂️

  22. Das Problem ist, das wir alle nur nach unten schauen, wo oben Milliarden verballert werden, streiten wir, ob der Bürgergeld Empfänger oder der Niedriglohn Arbeiter zu viel hat.

    Und die Debatte mit den Stunden sagt halt 0 aus, wenn man effizienter / Produktiver Arbeiter dank Maschinen oder KI, muss man doch nicht mehr arbeiten. Man muss sich Gedanken machen, wie man Arbeit in Zukunft betrachtet Stichwort Grundeinkommen etc.

  23. Dass unser beschissener Bundeskanzler überhaupt so eine Debatte gestartet hat und sich damit jetzt tatsächlich auseinander gesetzt wird, während alle Statistiken ihn widerlegen, macht mich so wahnsinnig. Degga, wenn irgendwelche uwes bei Facebook sowas labern, wen kümmerts, aber mein Gott..

  24. Ich weiß nicht wie es euch geht aber 1. arbeite ich nicht wenig. Es vergeht kaum eine Woche in der ich nicht über meinen tariflichen 38 Wochenstunden, Überstunden aufbaue. 2. meine Woche ist nicht nur mit Terminen sondern auch mit Tätigkeiten so voll, viel mehr geht vom mentalen Pensum gar nicht. Es kommt immer mehr dazu. Die Analysen werden immer tiefer, es muss immer mehr beachtet werden etc. Wenn ich mich bei den Kollegen umhöre, wird das Bild klar, man schafft mehr Anzahl und für jede Einheit muss mehr gemacht werden.

    Ich kann also gar nicht verstehen wo ich „mehr“ arbeiten soll.

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