Vorsichtige Hoffnung in Israel, Panik bei der Hamas.

Erstmals seit Kriegsbeginn gelangt Hilfe direkt zur Zivilbevölkerung, ohne dass die Terrororganisation zwischengeschaltet ist! Heute nahm die von Washington und Jerusalem unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ihre Arbeit auf.

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Sie verteilte Lebensmittelpakete im südlichen Gazastreifen – kontrolliert, transparent und Hamas-frei. Es ist ein kleiner Schritt zur Verbesserung der humanitären Lage, doch politisch ein Paukenschlag.

Bereits am ersten Tag gab die Stiftung nach eigenen Angaben 8000 Pakete aus, was rund 462 000 Mahlzeiten entspricht und Familien zugutekam.

Die Verteilung fand in Rafah statt, wo die israelische Armee die Sicherheit des Geländes gewährleistete. Tausende Palästinenser strömten – teils zu Fuß, teils in Eselkarren – auf das Gelände. Videos zeigten lange Schlangen hinter provisorischen Drahtkorridoren.

Die Terroristen drohen der eigenen Bevölkerung

Und das, obwohl die Hamas ihre eigene Bevölkerung zuvor massiv eingeschüchtert hatte: Wer Nudeln, Reis und andere Lebensmittel annehme, werde „den Preis dafür zahlen“, man wolle die „notwendigen Mittel ergreifen“. Eine kaum verhohlene Todesdrohung.

Laut israelischen und lokalen Medien richtete die Hamas nahe Rafah Kontroll­punkte ein, um Menschen vom Zutritt abzuhalten. Zivilisten durchbrachen die Sperre, worauf die Hamas Israels „Miss­management“ für das Gedränge verantwortlich machte.

Hamas-Geschäftsmodell bricht weg

Die Islamisten fürchten um ihren Einfluss. Denn die Hamas finanziert sich seit Jahren über abgefangene Hilfslieferungen, die sie dann zu Wucherpreisen verkauft, um Terrorkrieger zu entlohnen und neue zu rekrutieren. Mit der direkten Verteilung bricht dieses Geschäftsmodell erstmals spürbar weg.

Jeder Besucher wird registriert, jede Kiste wird digital erfasst. Lieferwege lassen sich in Echtzeit nachvollziehen. Das erschwert Hamas den Diebstahl. Die Organisation GHF veröffentlicht zudem tagesaktuelle Zahlen auf ihrer Website – offene Bücher statt Schattenwirtschaft. Auch Palästinenser vor Ort bestätigen, dass Essen ankam und nicht an Straßensperren verschwand.

Palästinensische Jugendliche grüßen in die Kamera. Sie erhalten die Lebensmittel direkt – ohne Hamas-kontrollierte Umwege.

Palästinensische Jugendliche grüßen in die Kamera. Sie erhalten die Lebensmittel direkt – ohne Hamas-kontrollierte Umwege.

Foto: Israel Foreign Ministry

Ein israelischer Außenamtssprecher sprach von einem „historischen Präzedenzfall“. Israel beweise, dass humanitäre Hilfe und Antiterror-Strategie sich nicht ausschließen. In Jerusalem überwiegt die Zuversicht, Hamas so Schritt für Schritt die soziale Kontrolle zu entziehen. Die Regierung kündigte an, die tägliche Liefermenge weiter auszubauen.

UN kritisieren die Hilfsaktion ohne sie

Am Nachmittag riss eine Menschenmenge Absperrungen nieder; Warnschüsse der US-Wachleute stellten die Ordnung rasch wieder her. Verletzte wurden keine gemeldet. Neben der Hamas kritisierten auch die Vereinten Nationen (UN) die Hilfsaktion und beklagten sich über zu wenige Informationen. Normalerweise übernehmen sie und ihr Partnernetz die Lebensmittelausgabe in Gaza – mit allen von Kritikern bemängelten Nebenwirkungen.

Sollte das Pilotprojekt funktionieren, könnten künftige Hilfslieferungen konsequent über Hamas-freie Korridore laufen. Für viele palästinensische Familien markierte der 27. Mai bereits einen Wendepunkt: Zum ersten Mal seit Monaten füllten sie ihre Küchen – ohne erst den Preis an Terrorpaten zahlen zu müssen.