Nächste Zoll-Keule des US-Präsidenten.

US-Präsident Donald Trump will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln. Ziel: Die heimische Stahlindustrie stärken. Aluminium ist ebenfalls betroffen. Die Abgaben werden auch Importe aus Deutschland treffen.

Die zusätzlichen Gebühren für Importe würden die US-Stahlindustrie stärken, sagte Trump in einer Rede vor Mitarbeitern eines Stahlbetriebs im Bundesstaat Pennsylvania.

Der Republikaner sagte, „Zölle“ seien sein absolutes Lieblingswort.

Auf seiner Plattform Truth Social erklärte Trump wenig später, auch die Zölle auf Aluminium sollten auf 50 Prozent verdoppelt werden. Die neuen Sätze sollen demnach schon ab kommenden Mittwoch (4. Juni) gelten.

Lesen Sie auch

Die bisherigen Abgaben auf die Einfuhr von Stahl werden von der US-Regierung – genauso wie jene auf Aluminium und Autos – formell mit dem Schutz der nationalen Sicherheit begründet.

Der Import von Stahlprodukten in die USA dürfte mit der Verdoppelung der Zölle schwieriger werden – und der Preis für Stahl in den USA dürfte mittelfristig steigen. Stahl wird unter anderem von der Industrie, etwa bei der Produktion von Autos, und am Bau gebraucht.

Auch Deutschland exportiert Stahl in die USA

Die USA waren Stand 2024 hinter der EU weltgrößter Stahlimporteur. Die wichtigsten Herkunftsländer eingeführter Stahlprodukte sind nach Angaben der US-Regierung Kanada, Brasilien und Mexiko. Zu den zehn größten Exporteuren in die USA zählt demnach auch Deutschland.

Laut dem deutschen Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Aus der gesamten EU seien 2023 rund vier Millionen Tonnen in die USA exportiert worden. Allein aus Deutschland seien es jährlich rund eine Million Tonnen, zumeist Spezialstahl.

Deutschland ist demnach der größte Stahlproduzent in der EU.