Tel Aviv – Israel trauert um zehn Menschen, die bis Sonntagmorgen durch die iranischen Raketenangriffe starben, 130 Menschen wurden teils schwer verletzt und kämpfen noch um ihr Leben. Doch ein kleines Wunder – dokumentiert durch ein jetzt schon jetzt ikonisches Foto – spendet vielen Israelis Trost.
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Die Aufnahme zeigt die israelische Polizistin Aviv Saranga, die ein drei Monate altes Baby im rosa Schlafanzug schützend umklammert, während um sie herum das Chaos tobt. Vier Häuser wurden in Rischon LeZion, der viertgrößten Stadt Israels (südlich von Tel Aviv, 250.000 Einwohner) von einer iranischen Rakete in Schutt und Asche gelegt, für zwei Menschen kam jede Hilfe zu spät.
Polizistin Aviv Saranga spricht über die geglückte Rettungsmission
Foto: N12 News
▶︎ Doch das kleine Mädchen und seine Eltern, die zwischen den Trümmern eingeschlossen waren, konnten von den Einsatzkräften gerettet werden. In einem Interview sagte die Helden-Polizistin nun über den Moment, als sie das Kind in den Armen hielt: „Das ist der Grund, warum ich Polizistin geworden bin: Ich wollte schützen, ich wollte Leben retten.“ Nach der Rettung habe sie gewusst, dass sie den richtigen Beruf ergriffen hat.
Feuerwehr-Retterin: „Ein großes Wunder“
Eine Feuerwehr-Frau hatte das kleine Mädchen in einem der völlig zerstörten Häuser gefunden. Israelischen Medienberichten zufolge rief sie sofort um Hilfe, weil sie so schnell wie möglich nach weiteren Überlebenden suchen wollte. Außerdem brannte zu dem Zeitpunkt noch ein Feuer.
Einsatzkräfte in den Trümmern eines zerstörten Wohnhauses in Rischon Lezion
Foto: Ammar Awad/REUTERS
Laut „Ynetnews“ sprach sie hinterher von einem „großen Wunder“, dass das Baby mit nur leichten Verletzungen davonkam.
Polizistin Aviv Saranga übernahm, trug das Mädchen mit festem Griff aus der unmittelbaren Gefahrenzone, ihren linken Arm um den kleinen Körper gelegt, die rechte Hand um sein Köpfchen, den Nacken stützend – genau so, wie es jede werdende Mutter im Geburtsvorbereitungskurs lernt.
Eine Drohnenaufnahme zeigt das Ausmaß der Zerstörung nach dem Raketenbeschuss aus dem Iran
Foto: Ammar Awad/REUTERS
„Ich habe sie ziemlich lange gehalten und war in diesem Moment sehr glücklich“, sagte die Polizistin später vor Reportern. Denn ansonsten sei der Einsatzort extrem „schwierig und blutig“ gewesen: Viele Menschen seien in den Trümmern eingeschlossen gewesen. Zu den beiden Toten kamen noch 19 Verletzte durch die Mullah-Rakete.
Rettungskräfte kümmerten sich in der Zwischenzeit um die verletzten Eltern. Als diese erstversorgt waren, konnte die Polizistin ihnen ihr kleines Mädchen zurückgeben.