“Hat lange gefehlt”: Deutschland begeht erstmals Veteranentag

by Serviernachschlag

32 comments
  1. sollten wir uns nicht lieber erstmal um die ganzen Probleme innerhalb der Truppe wie zB Rechtsextremismus oder die Misshandlung von jungen Rekrutinnen und Rekruten kümmern bevor wir anfangen das Militär unkritisch zu heroisieren und zu idealisieren?

  2. Pistorius:

    “Ihr Platz ist in der Mitte der Gesellschaft”

    So ist es!

    Und ein Veteranentag unterstützt dies.

  3. Wenn man möchte, dass sich das Bild des Militärs im Deutschland ändert,ist sowas überfällig.
    Leider können wir uns kein halbherziges , gibt-kein-krieg-in-Europa-Militär mehr “leisten”.
    Dann sollte man auch die Leute ehren die wirklich ihr Leben auf Spiel setzen (werden müssen).

  4. Soll mich sowas als ehem. Wehrdienstleistender ansprechen? Gibt’s das auch für Zivildienstleistende?

    Habe großen Respekt für die, die von Somalia bis Afghanistan ihren Arsch hinhalten mussten. So ein Tag ist aber nichts, was mir bisher fehlte.

  5. Schön, endlich mal verdiente Anerkennung für die damals geleistete Arbeit zu erfahren.

    Ach ne, ist ja gar nicht für mich, da ich mich bewusst für den Zivildienst und damit einen Vollzeitjob weit unterhalb des (zu der Zeit noch nicht existenten) Mindestlohns, aber dafür mit echtem Mehrwert für die Gesellschaft entschieden hatte.

  6. Finde es gut. Hilft, die Veteranen zu würdigen und evtl auch die Probleme zu thematisieren.

  7. Ich verlange heute von jedem ein „Danke für deinen Service“ . Sowohl für meine 4 Jahre und auch für meinen Job als Callboy

  8. Der Knackpunkt liegt m.E. in der Definition des Veteranenbegriffs.

    Um auch bloß niemanden ans Bein zu pinkeln ist jeder der mal Uniform trug und nicht unehrenhaft rausgeworfen wurde Veteran.

    Mag man argumentieren mit Verankerung in Gesellschaft und Dienst für ebendiese, auch wenn der etwa bei einem W6er sehr überschaubar sein mag. Seis drum.

    Negativ schlägt das aber trotz aller Veranstaltungen und so da rein, wo die ganzen „gesellschaftlich verankerten“ Reservistenverbände und Krieger-/Soldatenkameradschaften seit Jahrzehnten stehen: als Ewiggestrige am Tresen mit reichlich Munition im 0,5er-Glaskaliber. Kein Interesse an aktuellen Entwicklungen und wir müssen Klaus-Dieter Dank zollen für seinen Wehrdienst 1975 und uns seine ach so spannenden Geschichten geben.

    Hier wird m.M.n. eine Entwicklung der Pauschalisierung fortgesetzt, die in den Einsätzen zuletzt penetrant spürbar war: Gleicher Gefahrenzuschlag für alle, egal ob man regelmäßig „draussen“ den Kopf hinhält, beschossen und in die Luft gesprengt wird – oder ob man im riesen Camp im tiefsten Frieden im Büro vorm Computer saß. Dazu die inflationäre Vergabe der Gefechtsmedaille (sollte unbedingt jeder bekommen der wen kennt der mal einem zugehört hat der von seinem Onkel ne Geschichte über ein Gefecht erzählt bekommen hat).

    Ist alles nett und fancy und man kann toll öffentlichkeitswirksam gut aussehen. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, wem man so Respekt zollt: Denen, die wirklich gekämpft haben jedenfalls nicht.

  9. Ja, stimmt, lasst uns mal über Veteranen reden. Zum Beispiel über diese heldenhafte Aktion beim Luftangriff bei Kunduz.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_bei_Kundus?wprov=sfti1#Bericht_von_Amnesty_International

    Gut, dass das deutsche Militär da 100 Leute hat bombardieren lassen, die da um zwei festgefahrene Laster in the middle of fucking nowhere rumstanden.

    Na, wenn das mal keine “unmittelbare Bedrohung” war, weiß ich ja nicht.
    Durch sowas fühle ich mich in Deutschland ja deutlich sicherer!

    Die Freiheit Europas wird am Hindukusch verteidigt und so.

    Sarcasm over& out.

    Ich hab keinen Respekt für eine Organisation, die Leute heranziehst die sich gegenseitig immer wieder auch für die widerlichsten, und strafbarsten Verhalten decken.

    Wir brauchen ein Militär, ja. Aber der Laden momentan ist lächerlich überteuert, durchsetzt von rechtsradikalen und Korpsgeist.

    Don’t get me wrong: Deutsche Soldaten waren z.B. im nahen Osten und anderswo ne Zeit lang echt gerne gesehen: nicht so überheblich und arschig wie die Amis, tatsächlich auf Wiederaufbau aus usw.

    Es gab ne Zeit, da warst du mit Deutschlandflagge vorne im Auto in einigen brenzligen Regionen ganz sicher unterwegs, weil wir da beliebt waren.

    Dann dachte sich die Bundeswehr aber: menno, alle andern dürfen Leute umballern, nur wir nicht?! Wir wollen auch mitspielen!!!

    Jo, und deswegen ist Deutschland dafür verantwortlich, dass über einhundert Halbwaisen in Kunduz dann keinen Papa mehr hatten.

    Danke Deutschland, danke Bundeswehr.

  10. Findet sonst noch irgendwer das ganze irgendwie primär deshalb etwas lächerlich, weil halt einfach über die letzten ~35 Jahre diesem Land jeglicher Pathos welchen die DDR und die Bonner Republik noch hatten abhanden gekommen ist?
    Die Plakate hier in Berlin hatten permanent den Charme und die Optik, dass sie mit geändertem Text problemlos auch für eine Krankenhausgruppe oder ein Behindertenhilfswerk hätten Werben können.

    P.S.: Nichts gegen die Leute welche in Afghanistan, Somalia, dem Kosovo, dem Irak oder anderen Orten gedient haben, aber auf mich macht ein Veteranentag den Eindruck von etwas was von 10% der Leute aktiv als eine hoch wichtige Sache unterstützt wird im Kontext der Wiederaufrüstung, wogegen 5% demonstrieren oder ihn aggressiv ablehnen, und welcher von 85% mit freundlichem Desinteresse begegnet wird.

  11. Bisschen klatschen, bisschen schöne Fotos. Hat ja in der Pandemie auch schon alle Probleme in der Pflege gelöst

  12. Wir an dem Tag mit wenigstens daran erinnert, dass der größte Erfolg von 9 von 10 Soldaten war, beim Trichtersaufen nichts zu verschütten?

  13. Langsam aber sicher die Leute geil auf Militär und Krieg machen….

  14. Mal abgelöst von der ideologisch-politischen Ebene: ich glaube, es ist eine Totgeburt. Nicht, weil es am guten Willen fehlt. Ähnlich wie bei der Debatte um die Wehrpflicht ist es in der Phase der Gedankenspiele, die vielleicht dem Praxistext nicht stand halten werden.

    Zu einem echten Feiertag konnte sich die Regierung z.T. verständlicherweise nicht durchringen. Dieses Jahr fällt er theoretisch zum Glück für die Veteranen auf einen Sonntag. Nächstes Jahr fällt er auf einen Montag, da prophezeie ich, dass es keine Sau interessieren wird und außer ein paar eingefleischten Reservisten mit Zeit niemand dabei ist.

    Nach der sehr offenen Veteranendefinition (jeder, der nicht unehrenhaft entlassen ist), müssten für eine ernsthafte Etablierung in jedem Wehrkreis immer noch Zehntausende angesprochen werden. Dazu ist die Verwaltung gar nicht in der Lage. Die meisten Veteranen werden gar nicht wissen, dass es in ihrem Wehrkreis eine Veranstaltung für sie gibt, es wird zu etwas, was Reservisten und vielleicht die Kasernenstandorte pflegen.

    In einigen Gegenden ist die Bundeswehr so wenig präsent, dass es vermutlich auch keine Veranstaltungen geben wird; da trägt natürlich dazu bei, dass Veteranen der NVA (m.E. umstritten, aber verständlich) nicht anerkannt werden.

  15. Die Liste der Dinge die fehlen ist lang…aber gut, dass wir einen Veteranentag haben. /i

  16. Hat man sich wieder was von den Amis abgeguckt. Bald kommen dann Bundesliga Sondertrikots und und und. Hauptsache Geld damit machen.

  17. Dass NVA Ehemalige nicht als Veteranen zählen und nicht mal zum Veteranentag eingeladen wurden ist peinlich….

  18. Egal was man von der Bundeswehr hält, es sind Menschen, die wir dafür ausbilden, ihr Leben zu riskieren. Daher sollten wir uns auch um die Belange von Veteranen kümmern und für sie sorgen. Jetzt noch ähnliches für andere Berufe, wo Menschen sich teils wortwörtlich aufopfern und wir sind einen Schritt weiter in Richtung Utopie.

  19. Und wenn Reserve Ruhe hat, dann hat Reserve Ruh‘!

  20. zu welcher Truppe gehört die zweite Dame von vorne? die Uniform ist mir völlig fremd.

  21. Als ehemaliger Soldat, der im Einsatz war, eine gute Sache. An Kritiker im thread. Der Bund macht mittlerweile viele Dinge richtig und auch gut mit Veranstaltungen abseits der Medien…

    Sei es Einsatznachbereitung, mit Familie (!), oder andere präventivmaßnahmen. Auch für verwundete Kameraden gibt es Platz.

  22. Jap. Leute, die ihrem Vaterland “gedient” haben und dafür kaputte Infrastruktur, lahmarschige Behörde, teure Preise…(die Liste ist endlos) zur Belohnung erhalten. Patriotismus ist ja so ne geile Sache…für Leute sterben, die einen zehnmal so großen Geldbeutel haben wie man selbst…YAY

    /s

  23. Unpopuläre Meinung: Nein hat nicht gefehlt. Überbordender Militarismus und dem Soldatentum was heldenhaftes andichten hat hier bisher nie gut geklappt.

  24. Aber nicht für ehemalige Angehörige der NVA, weil das mit der “Wiedervereinigung” eben Humbug ist und es nie eine solche gab. Der Rest der Veranstaltung ist Propaganda, mit der man Geschichtsklitterung betreibt. Die Kriegsverbrechen, welche die Bundesswehr begangen und unterstützt hat, werden bis heute unter den Tisch gekehrt.

  25. Dinge, die uns fehlen:

    * bezahlbare Mieten
    * kostenfreie Kinderbetreuung und Bildung
    * wirksame Integrationskurse

    Dinge, die uns nicht fehlen:

    * Veteranentag

  26. Sorry, aber irgendwelche Symboltage kratzen mich und die meisten anderen überhaupt nicht.

  27. Klar, Ruhm und Ehre beim Militär, da will ich auch hin. Achso nee, stimmt gar nicht, mir wurde das immer komplett anders erzählt. Kann damit nichts anfangen, sorry, aber macht ruhig mal.

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