Es gibt zwei Marks. Das Leben des einen Mark spielt vor blauen Stellwänden und bunten Flaggen. In Flugzeugen, die ihn von einer Hauptstadt zur nächsten bringen, um den Nato-Gipfel am 24. und 25. Juni vorzubereiten. Es spielt in fensterlosen, abhörsicheren Sitzungsräumen, vor ihm auf dem Tisch ein Namensschild, also wüsste hier nicht sowieso jeder, wer dieser Mann ist: Mark Rutte, Generalsekretär der Nato.

Der andere, der zweite Mark taucht in den Glaspalästen und Konferenzzentren nie auf.

Der erste Mark, der Generalsekretär, steht im Zentrum eines weltpolitischen Dramas. Seit Russland die Ukraine überfallen hat, ist Europa mehr denn je auf den Schutz der Nato angewiesen. Doch seit Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump scheinen sich Europa und die Vereinigten Staaten als ideologische Gegner gegenüberzustehen. Bei dem Gipfel Ende Juni in Den Haag könnte sich entscheiden, ob es gelingt, die Zukunft der Nato abzusichern. Und das hängt auch von Mark Rutte ab.