Gemütlich wirkt die Stimmung am Wochenende im Erholungs- und Badegebiet am Echternacher See. Zwar ziehen noch vereinzelt Wolken über den Himmel, doch das hält die Besucher nicht davon ab, den Tag am Wasser zu verbringen. Die Temperaturen sind hochsommerlich warm, vielerorts liegt Schwüle in der Luft. Ein ideales Wetter für eine Abkühlung im See.
Am Echternacher See nutzen viele am Wochenende das ideale Wetter für eine Abkühlung im Wasser. Foto: Viktor Wittal
Auch der Tretbootverleih ist gut gefragt, die Schüler Asta und Elvin helfen dort mit. Foto: Viktor Wittal
Viele sind auf dem Gelände auch sportlich aktiv. Foto: Viktor Wittal
Ein Sprung ins kühle Nass lohnt sich: Der See ist im Schwimmbereich zwei Meter tief und erwärmt sich an sonnigen Tagen schnell. Foto: Viktor Wittal
Mariam Petzer aus den Niederlanden gefällt das Badegebiet. Einzig die Beschilderung zum Parkplatz könnte ihrer Ansicht nach verbessert werden. Foto: Viktor Wittal
Die neue Strandbar „Pier75“ kommt beim Publikum gut an. Foto: Viktor Wittal
Barmitarbeiter Marco zeigt sich mit dem Besucherandrang am Wochenende zufrieden. Foto: Viktor Wittal
Auf der Liegewiese vor dem Badebereich breiten die Gäste ihre Decken aus. Manche suchen sich ein schattiges Plätzchen aus, um dort ihre kleinen Picknickgrills aufzustellen. Der Duft von Gegrilltem liegt bereits in der Luft. „Es ist sehr schön hier“, findet Mariam Petzer.
Die 57-jährige Niederländerin macht es sich auf der grünen Wiese gemütlich. Gemeinsam mit ihrem Sohn und dessen Freundin unternimmt sie einen Ausflug zum See. „Wir übernachten in einem Hotel ganz in der Nähe von Echternach“, erzählt sie. Besonders lobt sie den Komfort des Badegebiets – nur die Beschilderung zum Parkplatz sei verbesserungsbedürftig. „Es war nicht ganz leicht, den Weg dahin zu finden“, meint die Frau.
„Es ist hier richtig luxuriös“
Mathilda Schumann und Jan Wagner stammen aus dem deutschen Wiesbaden und waren zuvor in der Eifel klettern. Den Tipp mit dem Echternacher See haben sie spontan aufgegriffen, erzählen die beiden. „Wir wollten einfach mal schauen, wie es hier ist“, sagt Mathilda. Ihr Fazit: durchweg positiv. „Es ist hier richtig luxuriös, aber auf eine gute Art“, sagt sie schmunzelnd.
Der Badebereich am See wurde im Mai 2023 offiziell eröffnet und ergänzt seither das Angebot der Badegewässer in Weiswampach, Remerschen und am Obersauerstausee. Mit rund 5.200 Quadratmetern ist die Schwimmzone am Rande der Abenteuerinsel flächenmäßig zwar die kleinste des Landes – etwa so groß wie ein kleines Fußballfeld. Dafür bietet das Areal viel Abwechslung.
Mathilda Schumann und Jan Wagner aus Wiesbaden erkunden den See. Foto: Viktor Wittal
Aida Alickovic und Vehbo Dzogovic mit Sohnemann pflegen gute Kindheitserinnerungen an den Ort und kommen wieder gerne zum See. Foto: Viktor Wittal


Genau diese Kombination aus Erholung und Aktivität schätzt Roman Legutko. Der 45-Jährige ist aus Konz mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist. „Ich bleibe ein paar Stunden hier, danach fahre ich weiter nach Luxemburg-Stadt.“ Die Atmosphäre gefällt ihm, nur die Anbindung sei noch ausbaufähig. „Von Wasserbillig bin ich mit dem Bus zum Einkaufszentrum Nonnemillen gefahren, von dort sind es rund 1,5 Kilometer zu Fuß“, bemängelt der Mann. Er wünsche sich eine Haltestelle näher am See, etwa bei der Jugendherberge.
Es ist hier richtig luxuriös, aber auf eine gute Art.
Mathilda Schumann
Touristin aus Wiesbaden
Aida Alickovic und Vehbo Dzogovic haben mit ihrem dreijährigen Sohn ebenfalls den Weg zum See gefunden. Das Paar aus Luxemburg-Stadt kommt regelmäßig hierhin. „Ich war schon als Kind oft mit meinen Eltern hier, wir haben gegrillt“, erinnert sich Aida. „Ich pflege schöne Kindheitserinnerungen an diesen Ort und komme immer wieder gern zurück.“
Neue Strandbar zieht Gäste an
Dabei zieht der See nicht nur Badegäste an. Auch Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger wissen das Freizeitgebiet zu schätzen. Rund um die Jugendherberge gibt es vielfältige Angebote, darunter für Sport. Entspannte Pausen lassen sich etwa in der neuen Strandbar „Pier75“ am Eingang zur Abenteuerinsel einlegen.
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Niki Goergen betreibt das Lokal gemeinsam mit ihrem Mann Jérôme. Der vorherige Imbiss-Kiosk wurde aufgegeben, die Gemeinde suchte einen neuen Pächter. Das Konzept der Goergens überzeugte die Echternacher Stadtverwaltung.
Wenn das Wetter passt, ist es hier rappelvoll.
Niki Goergen
Mit-Inhaberin der Strandbar „Pier75“
Kajak-Verleih als Novum
Seit Ende Mai ist die Bar geöffnet, auch der Tretboot- und Paddelbrettverleih wird von der Familie betrieben. Neu im Angebot: die Kajaks. Die Nachfrage danach steige, sagt Niki Goergen: „Das läuft langsam an.“
Strandbar-Mitinhaberin Niki Goergen, hier mit ihrem vierjährigen Sohn Julien, hilft am Wochenende beim Tretbootverleih mit. Foto: Viktor Wittal
Am Vormittag leiht eine vierköpfige Familie eines der Tretboote. Niki Goergen erklärt die Sicherheitsregeln, zwei Mitarbeiter helfen beim Anlegen der Sicherheitswesten und beim Einsteigen. „Wir sind zum ersten Mal hier“, erzählt Sandra Gloden-Splicks aus Elvingen. „Nach der Bootstour gehen wir noch schwimmen. Es ist wunderschön hier.“
Max Lentz genießt die Auszeit im Schatten, an einem Tisch des Imbiss-Lokals. Foto: Viktor Wittal
Die Familie von Sandra Gloden-Splicks (vorne im Bild) probiert die Tretboot-Tour aus. Foto: Viktor Wittal


„Wenn das Wetter passt, ist es hier rappelvoll“, sagt Bar-Inhaberin Goergen. Zwar hänge der Betrieb stark vom Wetter ab, doch der Start sei gelungen: „Für uns war es ein erfolgreicher Anfang.“
Ein Lob gibt es auch von Max Lentz, der an einem schattigen Platz im Imbiss-Lokal auf seine Freundin wartet. „Mir gefällt es hier richtig gut“, sagt er. Lentz kennt die Gegend bestens: „Ich bin hier aufs Lyzeum gegangen.“ Mit dabei ist sein spanischer Windhund Biggi, der bei der Hitze vom Café-Betreiber eine Schale Wasser bekommt.
Beliebter Treffpunkt für junge Leute
Besonders bei jungen Leuten ist das Gelände beliebt – nicht zuletzt, weil der Zutritt zum See kostenlos ist und Echternach mit Bus und Bahn gut erreichbar bleibt.
Senny, Rayan und Lisa (v.l.n.r.) mussten sich zwischen dem Obersauerstausee und dem Badegebiet in Echternach entscheiden. Foto: Viktor Wittal
Lisa, Senny und Rayan aus Luxemburg-Stadt etwa genießen den Tag am Wasser. „Es fühlt sich ein bisschen wie Urlaub an“, meint Lisa und bereitet sich auf den Sprung ins kühle Nass vor.
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„Wir mussten uns bei unserem Ausflug zwischen dem Obersauerstausee und Echternach entscheiden“, fügt die 20-Jährige hinzu. Die Wahl fiel schließlich auf Echternach. „Weil es hier nicht so überlaufen ist wie im Eislek. Und außerdem gab es dort kürzlich Probleme mit Blaualgen.“