Netanjahu geht gegen öffentlich-rechtliche Medien in Israel vor. Der Nachrichtensender “Channel 11” soll verkauft werden. Kritiker fürchten um die Medienfreiheit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Drohungen aus dem Iran gegen den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien der drei Länder vom Montag wird die Führung in Teheran zudem aufgefordert, die Sicherheit von IAEA-Mitarbeitern auf iranischem Staatsgebiet zu gewährleisten. “Wir fordern die iranischen Behörden auf, von allen Schritten abzusehen, die die Zusammenarbeit mit der IAEA beenden”, hieß es darin. Der Iran hatte zuvor erklärt, die Sicherheit der IAEA-Inspektoren könne nicht garantiert werden.
Eine Hardliner-Zeitung im Iran hatte die Hinrichtung Grossis gefordert. Die dem obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei nahestehende Zeitung “Kayhan” bezeichnete den IAEA-Chef als israelischen Agenten. Sollte Grossi in den Iran einreisen, müsse er vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden, hieß es in dem Artikel. Offiziell wies Irans Regierung den Vorwurf einer Drohung zurück. Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani bestritt, dass es eine Drohung gegen Grossi gebe.
Führende iranische Politiker übten jedoch scharfe Kritik an Grossi. Präsident Massud Peseschkian sagte dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einem Telefonat, die “doppelten Standards” der IAEA hätten Probleme für die regionale und globale Sicherheit geschaffen. “Die Ansicht der iranischen Regierung, des Parlaments und des Volkes ist, dass der IAEA-Direktor nicht unparteiisch gehandelt hat”, zitierten ihn Medien. Außenminister Abbas Araghtschi erklärte, Grossi sei im Iran nicht willkommen.
Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen erneut verstärkt: Einwohner im Norden des Palästinensergebiets berichteten von den schwersten Bombardierungen und Artillerie-Angriffen seit Wochen. Israelische Panzer seien in der Nacht zum Montag in den Vorort Seitun von Gaza-Stadt vorgestoßen und hätten mehrere Gebiete unter Beschuss genommen, sagten betroffene Palästinenser.
Flugzeuge hätten mindestens vier Schulen attackiert. Zuvor seien Hunderte Familien aufgefordert worden, die Gebäude zu verlassen. “Die Explosionen hörten nicht auf; sie bombardierten Schulen und Häuser. Es war wie ein Erdbeben”, sagte der Familienvater Saleh in Gaza-Stadt. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei den Angriffen mindestens 25 Menschen getötet, davon allein zehn Menschen in Seitun. Das israelische Militär nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung.