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An vielen Orten brannte es bereits – doch was jetzt auf Deutschland zukommt, könnte dramatisch werden. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
München – Kaum zwei Tage über 30 Grad – und schon loderten in mehreren Regionen Deutschlands wieder die Flammen. Besonders betroffen: Brandenburg, Sachsen und Teile Thüringens. Die Frage stellt sich vielen: Wie kann es sein, dass schon nach so kurzer Hitzephase Waldbrände entstehen? Sonne und Hitze allein legen keinen Brand – doch sie schaffen ideale Voraussetzungen.

Kopie von Dominik Jung Wetter-Net Vorlage – 2025-07-04T164702.233.jpg © picture alliance/dpa | Matthias BeinBrandgefährliche Wetter-Lage: Warum es jetzt schon wieder brennt
Der Regen davor war regional sehr unterschiedlich, oft reichte er nicht tief genug in den Waldboden. Die oberste Laub- und Nadelstreu trocknet schnell aus – vor allem auf sandigen Böden, wie sie im Osten häufig vorkommen. Und genau das macht viele Wälder dort zu einem Pulverfass.
Hinzu kommt der menschliche Faktor: Der Großteil der Brände ist menschengemacht – ob durch Zigaretten, Funkenflug von Fahrzeugen oder illegale Lagerfeuer. Gerade an heißen Tagen reicht ein kleiner Funke, um ein Flammeninferno zu entfachen. Dass es vor allem den Osten trifft, hat also mehrere Gründe: Neben den natürlichen Bedingungen wie trockenen Böden, Kiefern-Monokulturen und viel Wind, spielt auch die Nähe zu Straßen und Siedlungen eine Rolle. Viele Brände entstehen an schwer zugänglichen Stellen – und verbreiten sich dann rasend schnell.
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Die nächste Hitzewelle kommt – und sie könnte bleiben
Nach dem kurzen Wetterumschwung mit kühlerer Luft und vereinzeltem Regen kehrt ab Mittwoch die Trockenheit zurück. Schon jetzt zeigen Prognosen einen deutlichen Temperaturanstieg mit Werten deutlich über 30 Grad, teils sogar in Richtung 35. Besonders bedrohlich: Es ist kein nachhaltiger Regen in Sicht. Meteorologen warnen vor einer länger andauernden Hitzephase – genau das, was Wälder in diesem Zustand am wenigsten vertragen.
Die Böden sind ausgedörrt, das Gras verdorrt – und damit steigen auch die Waldbrandgefahrenstufen rapide an. Experten sehen deshalb eine besorgniserregende Entwicklung. Denn je länger die Hitze dauert, desto mehr trocknet selbst der tiefere Waldboden aus. Das bedeutet: Selbst bei leichtem Wind können sich Brände viel schneller ausbreiten – und auch in bislang weniger betroffenen Regionen droht Gefahr. Feuerwehren und Katastrophenschutz bereiten sich vielerorts bereits auf eine Verschärfung der Lage vor.
Waldbrand-Saison XXL? Das Risiko ist real
Was früher vor allem im Hochsommer ein Thema war, beginnt heute oft schon im Mai – und dauert bis weit in den Herbst hinein. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklung, denn er bringt nicht nur mehr Hitze, sondern auch längere Trockenphasen. Die Waldbrand-Saison wird länger, intensiver und weniger vorhersehbar. Wenn sich das aktuelle Wettermodell bewahrheitet, könnten uns in den kommenden Wochen vermehrt Szenarien drohen, wie man sie bisher eher aus Südeuropa kennt.
Die Behörden appellieren jetzt schon an die Bevölkerung: keine offenen Feuer, keine Zigaretten im Wald, Autos nicht auf trockenem Gras parken. Denn jeder einzelne Funke kann den Unterschied machen – zwischen einem heißen Sommertag und einer Katastrophe. Das Thema Waldbrände wird nicht verschwinden, im Gegenteil: Es könnte in den kommenden Jahren zu einem der zentralen Sommerprobleme in Deutschland werden. Was jetzt beginnt, ist womöglich erst der Anfang.