Streit um Trinkgeldregelung – Sozialpartner vor Kompromiss
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In Österreich wird heftig über eine neue Trinkgeldregelung gestritten. Während die Wirtschaft Abgaben streichen will, warnt die Gewerkschaft vor Pensionsverlusten. Eine einheitliche Pauschale könnte nun den Kompromiss bringen.
In Österreich sorgt die geplante Neuregelung zur Trinkgeldpauschale für hitzige Debatten. Zwar bleibt Trinkgeld weiterhin steuerfrei, doch bei den Sozialversicherungsbeiträgen gibt es massiven Reformbedarf: Derzeit variiert die sogenannte Trinkgeldpauschale je nach Branche und Bundesland – etwa zwischen 32 und 59 Euro monatlich bei Kellnern. Seit Jahren nicht angepasst, führt die steigende Kartenzahlung nun vermehrt zu Nachzahlungen bei der Sozialversicherung.
Koalition will vereinheitlichen – Gewerkschaft warnt vor Pensionsverlust
Laut Ö1-Morgenjournal befindet sich die Koalition in intensiven Gesprächen mit Gewerkschaft und Wirtschaftskammer. Ein Kompromiss scheint greifbar, ist aber noch nicht finalisiert. Die Arbeitgeberseite – unterstützt von ÖVP und Neos – will Sozialabgaben auf Trinkgeld ganz streichen. Das brächte Beschäftigten zwar kurzfristig mehr Netto, würde jedoch langfristig die Ansprüche bei Pension und Arbeitslosengeld schmälern – was SPÖ und Gewerkschaft strikt ablehnen.
Einheitliche Pauschale als möglicher Ausweg
ÖGK-Obmann Andreas Huss schlägt als Ausgleich eine bundesweit einheitliche Pauschale von mindestens 100 Euro vor, die künftig inflationsangepasst werden soll. Das stößt bei der Arbeitgeberseite auf Widerstand. Denkbar wäre eine niedrigere Pauschale mit bundesweiter Gültigkeit – eine Einigung könnte schon bald folgen. Mit einem politischen Schulterschluss zwischen ÖGB-Chef Wolfg