Wohlstand durch mehr Arbeit: Ein leeres Versprechen

by f5en

26 comments
  1. Vielleicht sollte Merz Kollege Spahn zum Wohle der Gesellschaft mal weniger “arbeiten”. 

  2. Ja, ja, wir werden alle zu Millionären und Milliardären, wenn wir nur genug Überstunden machen.

    Bei meinen beiden vorherigen Jobs hatte ich mehrere hundert Überstunden, die nie abgegolten wurden. Selbst wenn man mir die alle bezahlt hätte, hätte ich mir keines der Autos leisten können, die der CEO und der COO jeweils immer direkt vor der Firma geparkt haben (wahlweise eine G-Klasse, einen Bentley GT Continental, einen 911er oder einen Audi A8).

  3. Unbedingt müssen wir alle massiv Überstunden machen, um in noch mehr Meetings sitzen zu können, ohne etwas beizutragen oder draus mitzunehmen 

  4. Da kann man auch einfach jeden bolivianischen Busfahrer fragen.

  5. Durch mehr Arbeit wird schon mehr Wohlstand geschaffen, aber halt nicht für die, die arbeiten.  

  6. Nicht nur ein leeres Versprechen sondern eine knallharte Lüge von Tag 1 an.

    Wenn Wohlstand durch Arbeit gewünscht wäre, dann würde das Einkommen weniger besteuert werden.

  7. Man muss immer erwähnen, dass es bei der Aussage nicht um Wohlstand für jüngere geht. Dafür wird ja auch nichts getan. Man wird weiter von Mieten zerrieben und so weiter.

    Es geht darum die Vermögensungleichheit, gerade zwischen den Generationen, zu erhöhen und alte Versprechen zu halten indem man heute Arbeitnehmer fertig macht. Durch die Mehrarbeit will man einfach nur den Anstieg der Sozialausgaben für altersbedingte Leistungen verstecken.

    Nichts anderes steckt hinter solchen Aussagen.

  8. Wer im Kapitalismus kein Kapital aufbaut wird es finanziell immer schwerer haben.

    Das Einkommen der Arbeitnehmer ist viel zu leicht durch Steuern & Sozialabgaben zu melken.

    Vermögen (Kapital) jedoch ist weitestgehend von Abgaben befreit.

  9. Ich finde es faszinierend wie der Artikel es schafft den Ursprung zu erkennen (Demographie), dass dann aber bei Lösungsanstätzen konsequent ignoriert und von Vermögensumverteilung und mehr Sozialausgaben spricht.

    Auch der Abschluss ist einfach wild:

    > Die Philosophin Hannah Schragmann weist auf weitere Kriterien hin, die einer neuen Definition von Wohlstand dienen könnten. Ihr zufolge klammert das Bruttosozialprodukt viele Größen, welche die Gesellschaft aufrechterhalten und zu allgemeiner Lebensqualität beitragen, aus: ehrenamtliche Tätigkeiten, Care-Arbeit oder Maßnahmen, die zum Erhalt der Natur beitragen. All das sind Faktoren, die in der betriebswirtschaftlichen Rechnung nicht zum Tragen kommen und bislang nicht unter die volkswirtschaftliche Leistung fallen.

    > Rechnet man diese Faktoren mit ein, würde als Leistung nicht mehr nur reine Erwerbsarbeit zählen, sondern alle bislang unbezahlten Tätigkeiten, die zum Funktionieren der Gesellschaft beitragen: Dann würde sich Leistung wirklich wieder lohnen.

    Ja, lol. Genau da haben wir massives Wachstum. Ist es deshalb besser, dass Lebensstandards bei jüngeren immer weiter sinken? Soll man sich besser fühlen, wenn da eine abstrakte Zahl hoch geht?

    Ich fühle mich ja schon vom VPI (Inflation) verarscht, weil demnach die Wohnkosten in den letzten 15 Jahren nur um 30% gestiegen sind…. ich weiß ja nicht wie’s euch geht… aber ich wohne nicht für 10€ pro Quadratmeter.

    Wenn da eine Zahl gut aussieht hilft das überhaupt nicht bei der Teilhabe an der Gesellschaft.

  10. Man kann einfach nicht genug immer wieder betonen, wie wichtig es ist, sich die richtigen Eltern fürs Erben auszusuchen. Wer da einen Fehler macht, hat schon von vorneherein fast verloren.

  11. Die Kosten des Staates und der Sozialversicherungen müssen runter, damit die Lohnnebenkosten herunterkommen. So einfach ist das. Dazu muss auch die Vollkasko-Mentalität des Durschnittsottos weg.

    Erschwerend kommt hinzu, dass Politik keine vermögenden Bürger will. Denn Vermögen bedeutet Unabhängigkeit vom Staat. Und das wollen viele Parteien nicht.

  12. Wenn man Vollzeit arbeitet und sich nur das Nötigste zum leben leisten kann, dann ist das schon eine Vorstufe zur Sklaverei. Dass die Wirtschaft stagniert hat auch damit zu tun, dass Arbeitnehmer ihr Geld, das sie von meist Reichen erhalten direkt wieder an Reiche für die Wohnungsmiete, Essen etc. abgeben müssen. weil die Preise ein dreistes Abzock-Niveau erreicht haben. So bleibt nicht mehr so viel Geld um zu konsumieren wie das die Boomer gemacht haben.

  13. Wenn “Leistung muss sich lohnen” das Motto ist, warum verlangt der Merz dann nicht weniger Steuern auf Einkommen aus Arbeit und mehr auf Einkommen aus Vermögen? Letzteres ist eben keine Leistung.

  14. Bei meiner neuen Arbeit gebe ich mir selber mittlerweile selbst die Arbeitsgeschwindigkeit vor. Ich bin so egoistisch und ignoriere was meine ü50 Kollegen so von der Arbeitsweise halten und sollte ich fliegen, werde ich mich, solange wie mir seelisch danach ist, von ALG1 ernähren und ne ruhige Kugel schieben.

    Mehr Geld mache ich sowieso nicht und Lebenszeit gibt mir keiner zurück.

  15. Wir müssen den gesellschaftlichen Diskurs dringend wegbekommen vom Einkommen und viel mehr über Vermögen sprechen. Wenn zur Finanzierung des Sozialstaates immer nur die arbeitende Mitte der Gesellschaft ausgenommen wird, aber keine Vermögenden herangezogen werden, kann das System auf Dauer nicht mehr funktionieren und die Schere wird immer größer. Arbeiten lohnt sich unter den aktuellen Bedingungen einfach nicht mehr.

  16. **tl;dr:** Wohlstand ≠ Wohlstand. Wir brauchen eine zeitgemäße Definition davon, die einerseits u.a. eine gute work-life-Balance als Wohlstand und andererseits Care- oder ehrenamtliche Arbeit als solche anerkennt.

  17. Kein leeres Versprechen, wenn man sich den echten Titel anschaut.

    Wohlstand *für Kapitalbesitzer* durch *unsere* Arbeit.

    Und das scheint ja leider seit mehreren Jahrzehnten einwandfrei zu funktionieren.

  18. Das war schon immer Bullshit und wird es bei unserem Steuersystems auch immer bleiben!
    Wenn ich auf ein durchschnittliches Gehalt als Vollzeit AN irgendwas zwischen 35-43% Steuern zahlen darf kommt man damit ohne Entlastende Punkte wie etwas günstiger Wohnen nicht mehr weit.

  19. Damits der Wirtschaft gut geht, darf das, was die Werte erschafft, die Arbeit, nix kosten.

  20. Zum Wohlstand gehört für mich zwingend reichlich Freizeit.

  21. Ich habe Patienten, die sich 50+ h/Woche den Arsch aufreißen für einen Hungerlohn und dann auch noch vom AG blöd angemacht werden, wenn sie wegen Burnout ein paar Wochen flach fallen. Habe sogar mal einen bösen Anruf von einem bekommen (und ihm dann auch deutlich klar gemacht, dass ihn die zugrunde liegenden Diagnosen auf der AU rein gar nichts angehen und er sich bitte ins Knie ficken möge – bin heute noch äußerst irritiert, wie kommt man bitte dazu, deswegen beim fickenden Hausarzt des Patienten anzurufen?).

    Ich kann ehrlich gesagt jeden verstehen, der stempeln geht. Für sehr viele, *zu* viele, lohnt sich Arbeiten einfach nicht mehr, nicht bei den Abgaben. An deren Stelle würde ich es genauso machen.

  22. Wie wäre es erstmal mit vernünftig Leben können bei normaler Arbeit

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