Bei den Waffenlieferungen an Kiew erhöhen die USA das Tempo. Die ersten von Präsident Donald Trump versprochenen Patriot-Flugabwehrsysteme sind nach den Worten des US-Präsidenten bereits auf dem Weg in die Ukraine. „Sie kommen aus Deutschland“, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten in Washington, ohne dies näher zu erklären. Der US-Präsident will europäische Verbündete dazu bewegen, ihre Systeme an Kiew abzugeben und ihnen im Gegenzug neue US-Waffen verkaufen. Dieser als eine Art Ringtausch angelegte Plan wurde von Trump und Nato-Generalsekretär Mark Rutte entworfen.

Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Trump nach seiner Ankündigung vom Montag laut eigener Aussage noch nicht gesprochen. Ein Abkommen für eine Waffenruhe könne jedoch möglicherweise schneller als in 50 Tagen zustande kommen. Ob Gespräche zur Aushandlung einer Einigung mit Russland geplant seien, ließ er offen. „Wenn wir am Ende der 50 Tage keine Einigung haben, wird es übel enden“, drohte Trump.

Trump hatte am Montag eine härtere Gangart gegenüber Russland wegen des seit mittlerweile mehr als drei Jahren andauernden Krieges in der Ukraine angekündigt und Kiew neue Raketen und andere Waffen versprochen, für die die Nato und die EU zahlen sollen. Zudem setzte er Moskau eine Frist von 50 Tagen für die Zustimmung zu einer Waffenruhe. Andernfalls würden Sanktionen in Kraft treten. Die Ankündigung löste unter europäischen Regierungsvertretern hektische Betriebsamkeit aus. Sie versuchen nun herauszufinden, wie der Plan umgesetzt und die Waffenlieferungen sichergestellt werden können. Dabei gibt es noch viele offene Fragen.

Einen Bericht, wonach Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Angriffen auch auf Moskau ermutigt hat, wies Trump zurück. „Nein, er sollte nicht auf Moskau zielen“, sagte Trump darauf angesprochen. Die Zeitung „Financial Times“ hatte berichtet, Trump habe die Ukraine insgeheim zu verstärkten Angriffen auf russisches Gebiet ermutigt. Auf die Frage, ob er auf der Seite der Ukraine stehe, sagte Trump: „Ich bin auf niemandes Seite.“ Er sei auf der „Seite der Menschheit“, denn „ich will, dass das Töten aufhört“.