Von wegen trockener Hitzesommer! In vielen Teilen Deutschlands, vor allem im Osten, hat es in den vergangenen Tagen heftig geregnet und geblitzt. Da stellt sich die Frage: Was hat der Regen gebracht, hat er vielleicht sogar die ausgetrocknete Elbe gerettet?
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Tatsächlich gibt es bisher nur im von Dürre stark geplagten Brandenburg eine wirkliche Entspannung.
Dr. Andreas Marx vom Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zu BILD: „In Brandenburg hat sich die Situation tatsächlich deutlich entspannt. Der Regen hat den Boden gut mit Wasser versorgt, das ist vor allem für die Landwirtschaft wichtig. Jeder Regen hilft den Pflanzen.“
Aber: In Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen-Anhalt hat der Regen nicht ausgereicht, um für eine Verbesserung der Situation zu sorgen. Das gilt auch für die meisten anderen von Trockenheit geplagten Bundesländer. Doch Dürre-Experte Marx hat noch Hoffnung: „Es regnet derzeit ja noch weiter, das ist wichtig.“
Diese Karte des Dürremonitors vom 14. 7. zeigt das für Pflanzen verfügbare Wasser in einer Bodentiefe bis 25 cm. In den blauen und grünen Bereichen ist ausreichend Wasser vorhanden, in den orangen und roten herrscht Mangel
Foto: UFZ
Wälder bleiben Sorgenkinder
Auch die deutschen Wälder bleiben Sorgenkinder. Im ersten Halbjahr hat es deutlich zu wenig geregnet, der jetzige Sommerregen reicht nicht aus, um die Lage zu entspannen. Dr. Marx: „Entscheidend für die Wälder sind die Wintermonate.“
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Auch die Grundwasserspiegel haben sich durch den Regen kaum verändert. Sie sind laut Dürremonitor immer noch niedriger als normal, von Entwarnung kann also keine Rede sein. Und stark verändert hat der Regen auch die Niedrig-Pegel in den meisten Flüssen nicht, auch in der Elbe liegen sie weiterhin unter dem Mittelwert. Dr. Marx: „Ein paar Tage Regen haben keinen Einfluss auf die Pegelstände.“
Am Hafen von Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) an der Elbe herrscht nach wie vor Niedrigwasser
Foto: Bodo Marks/dpa
Und wie geht es jetzt mit dem Wetter weiter?
Entscheidend ist deshalb die Frage, wie es mit dem aktuellen Wetter bei uns weitergeht.
Dipl-Meteorologe Dominik Jung (wetter.net): „Die große Hitze staut sich derzeit im Mittelmeerraum, kommt nicht zu uns. Zum Problem auch für uns werden dabei die viel zu hohen Wassertemperaturen dort. Die starke Verdunstung sorgt dafür, dass immer mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre gelangt. Das sorgt für Tiefdruckgebiete, die auch zu uns ziehen und weiter Regen und heftige Gewitter mitbringen. Vor allem im Osten und Süd-Osten. In den aktuellen Wettermodellen für Deutschland ist keine Rede mehr von Hitzephasen, dafür aber von viel Regen.“