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Von 2020 bis 2023 wurden fast 2.000 landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich aufgegeben. Der Verein „Land schafft Leben“ nennt Gründe: etwa die mangelnde Rentabilität, der Strukturwandel mit Trend zur Betriebsvergrößerung sowie die Probleme bei der Hofnachfolge.

by adcap1

26 comments
  1. Wie kann das denn sein wenn die ÖVP sich doch so für die kleinbäuerlichen Familienbetriebe einsetzt

  2. Ja eh klar, der Staat und die EU wollen lieber einen großen Betrieb als einen Familienbetrieb. Kenne in der Verwandschaft einige die unlängst aufgehört haben und einige die es demnächst noch werden. Zahlt sich finanziell kaum aus und der Staat/Behörde ist leider ein Arsch zu denen.

    “Oh sie arbeiten im Büro und in der Früh + Abend füttern sie die Tiere, auch am Wochenende? Tut mir leid, glauben wir ihnen nicht, niemand arbeitet so viele Stunden. Geht ja gar nicht”

    “Dann kommen Sie gerne am Hof vorbei, bleiben Sie für 2 Tage”

    “Kann ich leider nicht machen, Antrag auf XY abgelehnt”

  3. Man braucht sich nur die Erntemaschinen ansehen, das sind rollende Fabriken mittlerweile, die kaum mehr auf eine Straße passen.

    Dem Preisdruck auf der Absatzseite kann man sich leider nur durch Skalierung widersetzen, oder durch eine extreme Spezialisierung.

  4. Die kleinen Familienbetriebe haben halt keine politische Lobby/Unterstützung (die ÖVP ist für Großbetriebe) und bekommen die volle Breitseite der Kritik die eigentlich an die Großbetriebe gerichtet werden sollte.

    Aber keine Angst, das Ackerland ist nicht weg, es ist nure verkauft oder verpachtet an den nächsten Großbetrieb. (wenn es leicht zu bewirtschaften ist)

  5. Ist kein neues Phänomen. Österreichs traditionell kleinteilige Landwirtschaft erlebt seit dem EU-Beitritt einen Niedergang und wird im bestehenden Umfang zum Teil nur noch durch Förderungen aufrecht erhalten (auf die aber auch bei weitem nicht alle Anspruch haben).

  6. Die Frage ist ja eigentlich nicht wie viele Bauernhöfe es gibt sondern wie es mit der Produktion ausschaut. Es ist ja eigentlich egal ob 5 Bauernhöfe je 1000l Milch produzieren oder 1 Bauernhof 5000l Milch produziert. Genauso wichtig ist die Frage warum die Bauernhöfe zusperren. Wenn da einfach jemand in Pension geht und niemand das Geschäft übernimmt haben wir auch kein Problem mit Arbeitslosen.

    Ähnlich wie überall sonst kann der kleine Produzent einfach nicht mehr mit den Großen konkurrieren. Der einzige Ausweg daraus ist: du machst irgendwas spezielles. Also zb Bio oder Alpakas oder whatever. 

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo das Problem ist und ob wir da dagegen Steuern sollten. 

  7. Nach mir ist wahrscheinlich auch Schluss. Hab meinen Kindern schon gesagt, sie sollen grundsätzlich mal studieren und machen was sie interessiert, falls dann einer Bock hat daneben ein bisschen was landwirtschaftliches zu machen gut, wenn nicht, auch gut.

  8. Diesen Trend gibt’s doch unaufhaltsam seit Ewigkeiten oder?

    -Die Kosten skalieren schlecht für Kleinbetriebe
    -Jüngere Generationen wollen sich selten diese buchstäbliche Drecksarbeit antun, und selbst wenn braucht man noch nen willigen Partner dazu (ewige Single-Bauern enden gefühlt selten gut). Die Leute haben auch weniger Kinder, somit weniger Chance dass wer übernimmt und die extra “gratis” Arbeitskraft fehlt auch
    -Geerbtes Land kann man auch verpachten, ohne sich selbst die Arbeit zu machen, und nach Generationen von Erbstreitereien sind je nach Region die Flächen zu zerfleddert
    -Betriebe werden einerseits mit Förderungen künstlich am Leben erhalten (bis es kracht) und andererseits mit Regularien gegängelt, die je nach finanzieller Situation untragbare Investitionen verlangen
    -Mit Innovation, internationalem Marketing und gutem Geschäftssinn kann man eventuell auch als kleinerer spezialisierter Betrieb noch gut leben, aber warum sollten Leute mit solchen Skills Bauern werden?

    Da spielen einfach zuviele Faktoren dagegen.

  9. Als ich noch jung war haben Landwirte ihre Haustüren nie zugesperrt. Kranke Welt in der wir leben.

  10. Ich würd ja gern eine Landwirtschaft übernehmen, hab aber keine 2 Mille rumliegen und auf Leibrente steigen nur die wenigsten ein.
    Der Hof wird dann vererbt und steht oft leer. Schade um die vielen Bauernhöfe die verfallen weil sich keiner drum umschaut.

  11. Ein Teil des Problems liegt auch daran, dass Altbauern oft keine Nachfolger finden (die Kinder haben sich schon lange weniger anstrengenden Berufen zugewendet) und gleichzeitig die Leute, die gerne in die Landwirtschaft einsteigen würden, es nicht können, weil es ihnen an Kapital zum Erwerb und/oder Befähigkeitsnachweis fehlt. Gleichzeitig ist nach allem, was mir Leute erzählt haben, die Landwirtschaftskammer auch nicht daran interessiert, jemanden von außen „hineinzulassen“.

    Inzwischen gibt es aber kleinere Initiativen, die daran arbeiten, Altbauern und Interessierte zusammenzubringen, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

  12. Kleinbauernhöfe sind einfach ineffizient und werden mit Subventionen künstlich am Leben erhalten.

    Manufakturen wurden auch von großen Fabriken verdrängt. Alleine schon die Stillstandzeiten der ganzen Maschinen sind absurd, da wäre kein Industrieunternehmen überlebensfähig.

  13. This is by design so only mega crops control the food supply. Bill gates is trying to pwn majority of the farm land in the us. Why isn’t the austrian gov doing more to protect the farmers?

  14. Geht es hier um Vollerwerbshöfe oder um den Huber Bauer der neben seinem Vollzeitjob im Industriebetrieb noch drei Schweine im Stall hat?

  15. In Österreich produzieren wir 80% MEHR an Milch, als wir trinken können! Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 180 (!) Prozent! Schweinefleisch 106%, Rindsfleisch 145%.

    Wir produzieren viel mehr als wir selbst konsumieren können.

    Was passiert? Die Ware muss billig im Ausland verscherbelt werden.

    Trotzdem FÖRDERN wir die Bauern noch mit Subventionen!

    Das ist wie Corona-Zuschüsse für Betriebe, die kurz vor Konkurs sind.

    Lösung: mehr Gemüse anbauen, Vertical Farming, Landwirtschaft verstaatlichen (sodass Land besser genutzt werden kann, Bauern auch mal in Urlaub können etc)

  16. Kenn ich, bin vermutlich auch bald einer dieser Betriebe

  17. Irgendwann trifft es den Hof mit den Ja!Natürlich Schweinderl auch.

  18. Hätten wir keine Windräder gebaut wäre das nie passiert!!!

  19. Sorry aber das muss fake news sein, die Bauen- und Wirtschaftspartei ÖVP ist seit 30~ Jahren an der Macht. Es muss den Bauern und der Wirtschaft also gut gehen. Wieso würden Bauen sonst weiterhin die ÖVP wählen? Wollt Ihr mir sagen die Bauern sind alle hirntot und wählen die ÖVP obwohl es immer schlechter wird?

  20. Ist leider global der Fall. Es ist auch nichts anderes als auf dem privaten Markt, wo riesige Unternehmen kleine Selbstständige auffressen.

  21. Es zahlt sich halt überhaupt nicht mehr aus. Beispiel bei mir Zuhause: Mein Vater arbeitet Vollzeit und verdient sehr gut, meine Mutter ist Vollzeitbäuerin (Kleinstbetrieb, dennoch wirklich viel Arbeit mit Tieren). Das, was sie mit diesem Betrieb verdient, wird zu 100% dafür verwendet, das ganze Konstrukt zu erhalten. Sie arbeitet also irgendwo umsonst, während die Familie schon immer vom Geld des Vaters gelebt hat. Ich sehe es nicht ein, dieses sinkende Schiff zu übernehmen – vor allem weil ihr die EU die Milchwirtschaft in diesem kleinen Rahmen sowieso in den nächsten paar Jahren abdreht (Anbindehaltung etc.). Investieren und vergrößern geht nicht, da kein Platz und kein Geld. So geht es wirklich vielen Bauern in unserem Dorf. Daher findet niemand mehr einen Nachfolger.

  22. Wennst also Bauer mehr zeit mit Bürokratie verbringst als am Feld rennt was gewaltig falsch

  23. Wunderts jemanden? Mich nicht. Bei der derzeitigen politischen Situation und dann noch die wirtschaftliche. Gerade eine ÖVP sollte es abfedern, da sie als ehemalige Bauernpartei gilt. 

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