Jede Gemeinde ein Supermarkt oder zwei oder drei…

In Österreich ist alles teurer, Schuld ist die hohe Supermarktdichte. Diese Märkte müssen auch irgendwo stehen, somit liegt der Flächenverbau im EU Schnitt im Spitzenfeld und es ist keine Entspannung in Sicht. Beides ein Dorn im Auge des durchschnittlichen Österreichers!

Wann immer aber die Rede davon ist, Märkte könnten verschwinden, bricht das Land in Schweiß aus.

Nein, weg darf das nicht – födern müssen wir das! Wenn die Märkte sich selber nicht mehr halten können, dann subventionieren wir sie hin, mit Steuergeld selbstverständlich!

Ich habe genug davon von dieser Praktik, dass der Steuerzahler solche unrentablen, unsinnigen und auch umweltschädlichen Maßnahmen zahlt. Das ist unser Ausgabenproblem.

Was ist eure Meinung dazu? Wieso bestehen die Österreicher so heftig auf ihre Luxusprobleme und können die Supermärkte einfach nicht sterben lassen, wie sie es sollten?

by Nyardyn

9 comments
  1. >Jede Gemeinde ein Supermarkt oder zwei oder drei…

    Nein, das ist nicht wahr. Die Supermärkte sind ungleich verteilt. Es gibt immer mehr Gemeinden komplett ohne Nahversorger, was besonders für die ältere Bevölkerung ein Problem ist. In diesen Gemeinden gibt es auch keine Post- oder Bankdienste mehr. Besonders in der Energiekrise und Inflationsphase mussten viele zusperren. Genau für solche Gemeinden wären solche Erleichterungen wichtig.

  2. Naja… ein bisschen mehr Schattierungen hat das Problem schon.

    Wie gesagt mein Rekord war in Wien auf der Mahü ein Arbeitsplatz in dem ich 5 Billa in 5 Minuten Gehreichweite hatte.
    Auch mein jetziger Wohnort hat mit knapp 9000 Einwohner 7 Supermärkte mit dem Auto in so 5-10min erreichbar.

    Und dann gibt es Ortschaftln in Österreich, da bist 20-30min mit dem Auto zum nächsten kleinen Nah und Frisch unterwegs.

    Ich glaub da eine Balance zu finden wäre nett.

  3. Supermärkte werden da gebaut, wo viel Umsatz stattfindet. Hier im Süden von Wien hab ich manchmal das Gefühl, die Preise sind den Menschen egal. Die gehen aber auch zum Chinesen für ein 40 Euro Mittagsmenü.

  4. Der ÖVPler schrieb doch in diesem Artikel das er eben ned subventionieren will sondern Lösungen die sich rechnen.

  5. Es geht im Artikel nicht um Supermärkte. Die werden am Rand auf Freiflächen gebaut und sind in der Tat die Kostentreiber und versiegeln auch noch die Flächen.

    Im Artikel ist aber die Rede vom Greißler oder Tante Emma Laden im Ortskern. Den gab es früher überall und der fehlt. Zusätzlich sterben die anderen Dienstleister im Ortskern, wie das Postamt oder die Bank, zu. Da hätte eigentlich schon vor 20 Jahren gegen gesteuert werden sollen.

    Das in Kombination mit den Bauernläden ohne Mitarbeiter sollte kein Preistreiber sein. Besonders wenn man es nicht Adeg machen lässt sondern eben die sprichwörtliche Tante Emma oder auch den Onkel Ali.

  6. Das Problem ist die Verteilung. Während ich in der Stadt gefühlt ein Dutzend Lebensmittelgeschäfte in Reichweite habe, sind es am Land deutlich weniger – bis hin zu keinem mehr, das ohne Auto erreichbar ist. Das ist durchaus ein Problem, und sich hier Gedanken zu machen, halte ich für legitim, ja angezeigt.

    Dass zB 100%-Automatengeschäfte ohne Personal den üblichen Öffnungszeiten unterliegen sollen, ist idiotisch. Dass bei Verkaufsautomaten kein Alkohol verkauft werden darf, selbst mit entsprechender Alterskontrolle (man denke an Zigarettenautomaten) ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Nachdem der Greissler aus den 70er Jahre für die moderne Gesellschaft nicht mehr funktioniert, muss man eben nach modernen Lösungen suchen. Daran ist nichts Verwerfliches.

  7. Das Problem von Nahversorgungszentren in ländlichen Gemeinden sind ja vor allem hochmobile Menschen die ihre Bedürfnisse des täglichen Lebens woanders abdecken, meist wegen einem besseren Angebot zu günstigeren Preisen.

    Die Leute die von Nahversorgungszentren abhängig sind, sind meist aber nur für einige Jahre bis zu einem Jahrzehnt in der Schiene der mittleren Mobilität, und auch dann nur wenn sie nicht zu weit vom Ortszentrum wegwohnen. Wenn sie älter werden fällt auch diese Mobilität weg. Sprich, das ist so oder so nicht die Zielgruppe.

    Man müsste die hochmobilen Menschen zurückgewinnen und an die Nahversorgungszentren in den Ortszentren binden. Aber das ist halt schwierig. Man hat weder Angebot, noch günstige Preise. Wissen und Service fehlen leider auch oft, bzw ist die Wertschätzung dieser auch stark zurückgegangen. Megamärkte, Einkaufszentren und Onlinehandel punkten hier überall viel mehr.

    Was bleibt wäre die Menschen mit Randangeboten und einem Angebot an Gemeinschaft zu binden, aber das ist halt schwierig. Viele wollen eben nicht zu sehr in die dörfische Gemeinschaft eingebunden sein, wollen Angebote zwar haben, sie aber nicht annehmen müssen.

    Manche Gemeinden und Gemeinschaften finden hier ihre eigene Wege, mit kommunalen Supermärkten und Gasthöfen, basierend auf Ehrenamtlichkeit, und mit anderen Angeboten, aber auch diese funktionieren manchmal nur auf Zeit.

  8. Ich bin, ganz ehrlich, mehr als glücklich bissl mehr zu zahlen wenn ich dafür nicht ewig fahren muss um zum Supermarkt zu kommen. Gerade am Land kann ich voll verstehen, wieso man nicht unbedingt extra zur nächsten Gemeinde fahren müssen möchte, um den Einkauf zu erledigen.

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