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Im Prozess um die mutmaßliche Entführung ihrer Kinder, sagt Christina Block jetzt selbst aus. Die Unternehmerin hat ein emotionales Statement verlesen.
Update vom 25. Juli, 20.18 Uhr: Der Prozess um die Hamburger Unternehmerin Christina Block ist in die nächste Runde gegangen. Dabei erklärte Block ihre Sicht der Vorgeschichte der Entführung ihrer Kinder in der Silvesternacht 2023/24 vor Gericht. Und bestritt eine Beteiligung daran. Die Block-House-Gruppe habe Anfang 2023 ihre IT-Sicherheit erhöhen wollen. Die Geschäftsführung habe ein Angebot einer Firma aus Israel erhalten, sagte die 52-Jährige vor der Strafkammer am Landgericht. Es sei nie die Rede davon gewesen, eine Entführung der beiden Kinder aus Dänemark in Auftrag zu geben.
Christina Block wird vorgeworfen, die Rückholaktion beauftragt zu haben. „Ich habe die Entführung an Silvester nicht in Auftrag gegeben.“ Sie habe davon auch nichts gewusst, sagte sie in der schriftlich vorbereiteten Einlassung.
Block-Aussage sorgt für Tumult vor Gericht – Richterin greift ein
Update vom 25. Juli, 13.05 Uhr: Im Gerichtssaal entstand nach den Schilderungen von Christina Block ein kleiner Tumult. Die Unternehmerin berichtete von einem angeblichen Angebot des Kindsvaters, demzufolge sie die Kinder sehen dürfe, wenn sie ihm ein Haus in Dänemark kaufe. Daraufhin griff der Anwalt des Vaters zum Mikrofon. Richterin Hildebrandt ließ jedoch keine Einwände zu und unterband auch den Versuch von Blocks Anwalt, sich zu äußern.
Der Anwalt des Kindsvaters zeigte sich mit Blocks Aussage völlig unzufrieden. In der Pause sagte er Focus-Online: „Die ganze Darstellung der Trennung und der Konflikt um die Kinder sind falsch.“ Er bezeichnete den Vorwurf, sein Mandant führe einen Rachefeldzug gegen seine Ex-Frau, als „absurd“ und „lächerlich“.
Erstmeldung vom 25. Juli, 11.50 Uhr: Hamburg – Die lange erwartete Aussage ist da. Im Verfahren um die Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block bestritt die angeklagte Mutter, den Auftrag erteilt zu haben. Sie erklärte: „Ich habe die Entführung an Silvester nicht in Auftrag gegeben.“
Christina Block sagt in Entführungs-Prozess über Kinder aus: „Ich bin ihre Mutter, ich liebe sie“
Zudem habe sie keine Kenntnis von den Plänen gehabt. Während ihrer schriftlich vorbereiteten Aussage über ihre Kinder brach ihre Stimme immer wieder. „Ich bin ihre Mutter, ich liebe sie“, betonte sie. Die Kinder seien plötzlich aus ihrem Leben gerissen worden.
Seit Jahren kämpft Christina Block um das Sorgerecht für zwei ihrer vier Kinder. Diese leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, dass der Vater die Kinder nach einem Besuch unrechtmäßig bei sich behielt. Jetzt läuft der Prozess um die mutmaßliche Entführung, er war zwei Tage nach Beginn überraschend unterbrochen worden.

Christina Block sagt im Prozess wegen mutmaßlicher Kindesentführung aus. © Marcus Brandt/picture alliance/dpa/dpa Pool„Überredete sie trotzdem“: Kinder laut Block vor Abreise auffällig
Die Kinder hätten sich vor diesem Besuch bereits auffällig verhalten, sagt Block außerdem aus. „Meine Tochter war noch anhänglicher, mein Sohn klammerte sich an mich, ich überredete sie trotzdem, zu ihrem Vater zu fahren, weil ich das wichtig finde“, zitiert die Hamburger Morgenpost aus dem Gerichtssaal. Dann habe der Vater die Kinder behalten und für die Unternehmerin habe es sich angefühlt, „als wären sie in einem schwarzen Loch verschwunden.“
Laut Anklage wurden die beiden Kinder, damals 10 und 13 Jahre alt, in der Silvesternacht 2023/24 von mehreren Männern gewaltsam aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark nach Deutschland gebracht. Die Kinder blieben nur wenige Tage bei der Mutter, da das Hanseatische Oberlandesgericht auf Antrag des Vaters entschied, dass sie ihm zurückgegeben werden müssen.
Sieben Angeklagte im Block-Prozess: Auch TV-Ikone Delling vor Gericht
Christina Block, Tochter des Gründers der Restaurantkette Block House, soll nach einem langen Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann die Entführung veranlasst haben. Die 52-Jährige weist diese Vorwürfe zurück, ebenso wie ihr Lebensgefährte, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, der der Beihilfe beschuldigt wird, sowie die anderen fünf Angeklagten. (moe/dpa)