Nachdem am Freitagmorgen der Mouvement Ecologique Kritik an der Klimapolitik der Regierung geäußert hatte, veröffentlicht das Umweltministerium einige Stunden später die vorläufige Bilanz der Treibhausgasemissionen für 2024. Diese fällt für das Ministerium positiv aus, erreicht das Land doch zum fünften Mal in Folge seine Reduktionsziele.
Nach der Pressemitteilung stießen Bürger und Unternehmen im Großherzogtum im vergangenen Jahr etwa 6,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent aus. Das stellt einen Rückgang von fast 100.000 Tonnen oder 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, meldet das Ministerium. Im Vergleich zum Referenzjahr 2005 sind die Emissionen demnach um ein Drittel gesunken.
Landwirtschaft stößt mehr CO₂ aus
In der Bilanz fehlen Emissionen von Industrieanlagen, die unter das EU-Emissionshandelssystem (ETS) fallen. Diese seien allerdings auch um 6,6 Prozent gesunken, meldet das Ministerium. Das Bild ist aber nicht durchgängig positiv. In einigen Sektoren wie beispielsweise im Gebäudesektor wird das Emissionsbudget überschritten, wenngleich sie im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesunken sind. In der Land- und Forstwirtschaft sind die Emissionen hingegen um drei Prozent gestiegen.
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Mit knapp unter 60 Prozent verursacht der Verkehr im Land den höchsten Ausstoß an Treibhausgasen. Die Emissionen sind hier im Vergleich zu 2023 um 1,4 Prozent gesunken und liegen elf Prozent unter der Emissionszuteilung für 2024, so das Ministerium. Der Mouvement Ecologique hatte bemängelt, dass die Klimabilanz nicht, wie eigentlich gesetzlich verlangt, bereits Ende Juli veröffentlicht worden war. Darüber hinaus kritisierten die Umweltschützer, dass der Klimaschutz bei der Regierung nicht den nötigen Stellenwert habe.