Auf Anregungen aus der Politik und unterstützt von transatlantischen Finanzinstituten sowie der Industrie entwickelt die DSRB Development Group eine internationale Bank, die kritische Beschaffungen im Verteidigungssektor finanzieren, Lieferketten modernisieren und die Resilienz in NATO-, EU- und Indopazifik-Staaten stärken soll. Sie firmiert unter dem Namen Defence, Security and Resilience Bank.
Im Juli hat eine hochrangige Arbeitsgruppe unter Leitung der britischen Schatzkanzlerin Rachel Reeves und des Verteidigungsministers John Healey die Gründung der Defence, Security and Resilience Bank (DSRB) befürwortet, teilte die DSRB Development Group mit. Diese internationale Finanzinstitution mit Nationalstaaten als Eigentümer soll NATO-Mitgliedern und Partnerstaaten helfen, das auf dem NATO-Gipfel im Juni 2025 beschlossene Ziel umzusetzen, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsinvestitionen bereitzustellen. Das Europäische Parlament unterstützte die Initiative und forderte die Mitgliedstaaten zur Gründung der Bank auf.
Internationales Expertenteam liefert Know-how
Der Entwurf von Plan und Satzung stammt von der DSRB Development Group, einem internationalen Team aus ehemaligen Bankern, Juristen, Verteidigungsexperten und Politikern. Bisher unterstützen fünf führende transatlantische Finanzinstitute – Commerzbank AG, ING Group N.V., JP MorganChase & Co, Landesbank Baden-Württemberg und RBC Capital Markets – die Gründung. Sie bringen jahrzehntelange Erfahrung in staatlicher Finanzberatung, Kapitalmobilisierung und Finanzarchitektur ein. Ihre Beteiligung gilt als historischer Meilenstein für das Projekt.
Die Banken liefern Know-how zu staatlichen Kreditinstrumenten, Kapitalstrukturierung, Investoreneinbindung, Rating-Beratung, Risikomanagement und Zugang zu Fremdkapitalmärkten. Ziel ist es, privates Kapital schnell und vertrauensvoll für globale Sicherheit und Resilienz nutzbar zu machen.
Laut Rob Murray, Vorstandsvorsitzender der DSRB Development Group, sei finanzielle Schlagkraft heute entscheidend für Abschreckung. Kevin Reed, Präsident der Gruppe, betont den Wandel: „Im 20. Jahrhundert bedeutete Abschreckung industrielle Mobilisierung – im 21. Jahrhundert heißt sie finanzielle Mobilisierung.“ In den kommenden Wochen werden weitere Partner angekündigt, bevor Anfang September die formale Ausgestaltung der Bankstruktur beginnt.
gwh