Washington – Aufregung vor dem Ukraine-Gipfel in Washington! Nachdem es beim letzten Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus (28. Februar) einen Eklat gab, lautet die große Frage: Läuft es dieses Mal besser – oder geht US-Präsident Donald Trump wieder auf Wolodymyr Selenskyj los?

Beim Treffen im Februar hatte sich Trump u. a. daran gestört, dass Selenskyj keine Krawatte trug. Der ukrainische Präsident war ganz in Schwarz erschienen – so wie immer seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren. Trotzdem wurde Selenskyj von Trump vor laufenden TV-Kameras abgekanzelt.

Die ukrainische Seite ist nun vor Gipfelbeginn offenbar sehr nervös. BILD erfuhr: Die US-Unterhändler haben Selenskyjs Team vor dem Besuch darauf angesprochen, ob er dieses Mal mit Anzug und Schlips im Weißen Haus erscheine.

Paul Ronzheimer aus Washington: Krawatten-Krimi vor Ukraine-Gipfel

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Quelle: Georgios Moutafis18.08.2025

Selenskyjs Stab ließ das offen. Tatsächlich hatte der ukrainische Präsident immer wieder angekündigt, dass er Anzug und Schlips erst dann wieder tragen werde, wenn der Krieg beendet ist. Nach BILD-Informationen wird Selenskyj daher auch heute ohne Krawatte im Weißen Haus erscheinen.

Sowohl Selenskyj als auch die europäischen Regierungschefs sind auf eine mögliche Eskalation vorbereitet. Ein europäischer Diplomat zu BILD: „Alles deutet darauf hin, dass Trump Selenskyj dazu bringen will, den Donbass aufzugeben und mit Putin einen Deal zu machen. Das ist aber unmöglich für ihn.“

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Ukraine BILD-Lagezentrum Spezial: Jetzt geht es um jeden Zentimeter

Quelle: Bild18.08.2025

Tatsächlich wird Trump zunächst mit Selenskyj ohne europäische Regierungschefs im Raum sein. Wenn es zu einem Eklat kommt, könnte also keiner der Regierungschefs direkt eingreifen.

▶︎ Die ukrainische Seite geht zudem davon aus, dass Trump von Selenskyj verlangen wird, den Donbass komplett herzugeben – so wie Putin es will. Für Selenskyj undenkbar.

Auch die öffentlichen Tweets von Trump deuten darauf hin: massiver Druck auf Selenskyj, keinen Druck auf Putin.

Nach BILD-Informationen könnte es beim Treffen zwischen Trump und den EU-Regierungschefs auch bereits um die Frage gehen, ob und wenn ja wie viele US-Soldaten nach einem möglichen Friedensschluss in die Ukraine entsandt werden könnten. Trump hatte US-Soldaten zur Friedenssicherung bislang öffentlich ausgeschlossen.