Ryanair rechnet hart mit der heimischen Flugsicherung ab und wirft Austro Control sowie Minister Hanke massives Missmanagement vor.
In der Woche von 1. bis 17. August kam es laut Ryanair zu 147 Flugverspätungen in Österreich. Mehr als 26.400 Passagiere seien davon betroffen gewesen, erklärte Ryanair-Kommunikationschef Marcel Pouchain Meyer. Die Airline spricht von wiederholtem Missmanagement und chronischem Personalmangel bei der Austro Control.
Mehr als 4800 Flüge betroffen
Von 1. Jänner bis 18. August seien fast 4800 Ryanair-Flüge und über 850.000 Passagiere von „unnötigen Verspätungen aufgrund von Missmanagement und Personalmangel bei der österreichischen Flugsicherung“ betroffen gewesen. Das bedeute ein Plus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Diese ständigen Störungen ruinieren die Reisepläne von Passagieren von und nach Österreich mitten in der Hochsaison des Sommerreiseverkehrs“, so Meyer.
Platz fünf im Europa-Ranking
Laut der „August Delays League“ von Ryanair liegt Österreich im Ranking der schlechtesten Flugsicherungsanbieter auf Platz fünf. Nur Frankreich, Spanien, Deutschland und Großbritannien schneiden schlechter ab. Im Gegensatz dazu würden Länder wie Irland, die Slowakei, Dänemark, die Niederlande und Belgien deutlich effizienter arbeiten.
Forderung nach Reformen
Meyer fordert Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) auf, „dringend Maßnahmen“ zur Reform des „mangelhaften Flugsicherungsdienstes in Österreich“ zu ergreifen. Die Verantwortung liege bei Hanke, dafür zu sorgen, dass die Flugsicherungszentren – vor allem bei First-Wave-Abflügen – ausreichend besetzt und professionell geführt würden.
Appell an Passagiere
Ryanair ruft Fluggäste auf, sich über die Webseite „Air Traffic Control Ruined Your Flight“ an nationale Verkehrsminister zu wenden. Ziel sei es, Druck für eine bessere Personalausstattung und die Vermeidung weiterer Rekordverspätungen in diesem Sommer aufzubauen.