Berlin – Mitten in der Hauptstadt droht am Donnerstagvormittag der Dachstuhl eines fünfstöckigen Hauses einzustürzen!
Das Wohn- und Geschäftsgebäude wird wegen akuter Einsturzgefahr geräumt – 13 Personen mussten bislang das Haus verlassen. Weitere Mieter befinden sich im Urlaub oder sind nicht zu Hause. Das betroffene Haus in der Reinhardtstraße befindet sich nahe der Ecke Friedrichstraße am Friedrichstadtpalast.
Quelle: TNN28.08.2025
Dachstuhl des Hauses verschoben
Feuerwehrsprecher Dominik Pretz erklärte auf BILD-Nachfrage: „Wir sind um 10.01 Uhr alarmiert worden, weil es an dem Wohn-und Geschäftshaus zu einer sichtbaren Veränderung der Baustatik gekommen ist. Der Dachstuhl des Gebäudes hat sich in Richtung Straße verschoben.“
Die unter Umständen für die Mieter lebensgefährliche Folge: „Dadurch wurde die Fassade des Hauses nach außen gedrückt. Ein Statiker hat das Gebäude deshalb als einsturzgefährdet eingestuft.“ Es muss geräumt werden. Später betonte der Feuerwehrsprecher jedoch, dass der Dachstuhl einsturzgefährdet sei, das restliche Gebäude aber nicht.
Deutlich zu sehen: Das Dach hat sich abgesenkt, wirkt wie eingedellt. Teile der oberen Fassade haben sich nach vorne verschoben
Foto: Jörg Bergmann
Allerdings: Warum die Verschiebung des Dachstuhls erst jetzt auffällt, ist nicht klar. Bei Google Street View kann man sie auf einem Foto von 2022 bereits erkennen.
Ein Bus der Berliner Verkehrsbetriebe steht bereit. Dort können sich Bewohner und Angestellte aus den Büros einen Platz im Trockenen suchen. Ob und wann sie in das Haus zurück dürfen, ist derzeit noch vollkommen unklar.
Die Feuerwehr ist an dem einsturzgefährdeten Haus im Einsatz, die Straße ist weiträumig abgesperrt
Foto: Jörg Bergmann
Arbeiten am Dachstuhl bis in die Nacht
Das THW rückte mit großen Spezialfahrzeugen an, die Reinhardtstraße wird weiter gesperrt bleiben. Die Arbeiten werden sich voraussichtlich bis in die Nacht ziehen. Aus dem betroffenen Straßenabschnitt werden parkende Autos entfernt, um ausreichend Platz für die Helfer vom THW zu schaffen.
Da bei den Arbeiten des THW auch Trümmerteile auf die Straße können, bleibt die Straße weiterhin zwischen Friedrich- und Albrechtstraße gesperrt.
Am Nachmittag hieß es vom THW: „Aktuell gehen wir davon aus, dass wir den Dachstuhl in seiner jetzigen Form feststellen können, also mittels Stahlseilen an einem weiteren Verrutschen sichern können“, so THW-Fachberater Friedrich Engel.
Während der Arbeiten müssen auch die angrenzenden Nachbargebäude, insbesondere die Geschäfte im Erdgeschoss und gegenüberliegend, gesperrt und geschlossen werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Darunter fällt auch die Zentrale der FDP, wenige Häuser daneben.
Der Zutritt zum Gebäude ist für alle außer Einsatzkräfte und Polizei verboten, da jederzeit Teile herunterfallen können. Weitere Maßnahmen sind ab dem Nachmittag geplant.
Christoph Meyer (49), Berlin-Chef der Liberalen, zu BILD: „Polizei, Feuerwehr und auch das Technische Hilfswerk haben offenbar sehr gut, schnell und konsequent gehandelt. Mein herzlicher Dank an alle Einsatzkräfte – am Haus vor Ort, aber auch im Gebiet rund um die Einsatzstelle und an den Zufahrtsstraßen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage nicht weiter zuspitzt.“