Köln – Mit schwarz-braunen Haselnüssen kennt sich Heino bekanntlich aus. Warum also nicht auch ins Schokoladen-Geschäft einsteigen? Aber ganz so einfach ist das für die Schlager-Legende nicht. Mit seiner Idee, auf den Dubai-Hype mit einer „Deutschland-Schokolade“ zu antworten, rief er eine Menge Bedenkenträger auf den Plan …

Von vorn: Heino hatte die Idee für eine Schokoladentafel in Schwarz-Rot-Gold gemeinsam mit seinem Manager Helmut Werner kurz nach dem weltweiten Erfolg der Dubai-Schokolade. Gesagt, getan. Beide ließen die Schokolade von Wagner Pralinen in Brunsbüttel produzieren. Heino schaute sich selbst vor Ort die Produktion an und gab seinen Segen.

Gestern stellte Heino die „Deutschland-Schokolade“ (bestehend aus Zartbitter-, Amber und weißer Schokolade mit Fruchtpulverzusatz) offiziell im Kölner Schokoladenmuseum vor.

Heino stellte die Schoki gestern stolz beim Launch-Termin in Köln vor

Heino stellte die Schoki gestern stolz beim Launch-Termin in Köln vor

Foto: Fredrik von Erichsen/SPORTBILD

Das Problem: Nachdem seine Geschäftspartner es deutschlandweit den großen Einzelhandelskonzernen angeboten hatten, hagelte es nach BILD-Infos Absagen (u. a. von Rewe und Edeka). Heino zu BILD: „Galeria Karstadt/Kaufhof ist der bisher einzige Großkonzern, der flächendeckend in ganz Deutschland Heinos Deutschland-Schokolade in den Regalen hat.“

Was das Problem mit der Heino-Schokolade ist

Ansonsten trauten sich bisher nur kleinere Einzelhändler, das Produkt anzubieten. Zudem ist die Schokolade im Internet bestellbar.

Heino mit Wagner-Pralinen-Chef XXX in deren Firmenzentrale in Brunsbüttel

Heino (r.) mit Wagner-Pralinen-Chef Jörg Wagner (51) in dessen Firmenzentrale in Brunsbüttel

Foto: Benedict Bartsch

Warum? Das patriotische Branding der Schokolade scheint das Problem zu sein. Offenbar befürchteten Konzerne negative Reaktionen, so Heino. „Ich finde erstaunlich, dass alleine das Wort Deutschland Nervosität auslöst.“ Vor allem, da es „nur“ um eine Süßigkeit geht.

Heino ist stolz auf „Made in Germany“

Und weiter: „Bei der Dubai-Schokolade hat man nicht groß nachgefragt und nachgedacht, sondern Tonnen in die Kaufhäuser gestellt.“ Der Sänger fragt sich: „Warum darf es dann keine Deutschland-Schokolade in unserem eigenen Land geben?“

Stein bzw. Tafel des Anstoßes: Heinos Deutschland-Schokolade besteht aus Zartbitter-, Amber- und weißer Schoki und wird passend zum Branding in schwarz-rot-gold gefärbt

Stein bzw. Tafel des Anstoßes: Heinos Deutschland-Schokolade besteht aus Zartbitter-, Amber- und weißer Schoki und wird passend zum Branding in schwarz-rot-gold gefärbt

Foto: Benedict Bartsch

Heino ist überzeugt, dass viele Kunden anders denken: „Ich könnte mir vorstellen, dass meine Deutschland-Schokolade durchaus auch als Mitbringsel ins Ausland gerne mitgenommen wird. Wir haben ein sehr schönes Land, eine gute Kultur und Qualitätswaren, die der ausländischen Konkurrenz in nichts nachsteht. Made in Germany halt.“

Heino: „Das ist merkwürdig und schwachsinnig“

Sein Fazit: „Der deutsche Handel zittert anscheinend vor meiner Deutschland-Schokolade. Das ist merkwürdig und schwachsinnig zugleich, es geht hier doch nur um eine Schokoladentafel in schwarz-rot-gold. Mir schmeckt sie ausgezeichnet gut, man schmeckt die Qualität und Liebe zum Produkt raus. Aber überzeugen Sie sich selbst …“

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Übrigens: Heino verkaufte in den 1990er-Jahren über die damalige Firma Zamek neben Suppen und Gulasch auch „Heino-Kaiserschmarrn“, der sich mehr als eine Million Mal verkaufte. Dafür erhielt er damals statt Absagen einen Lebensmittel-Preis – den „Goldenen Schneebesen“.

Eine BILD-Anfrage bei Rewe und Edeka zu den Absagen blieb bislang unbeantwortet.