Die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal ist in der Gemeinde Niederrohrdorf AG stationiert.

Die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal ist in der Gemeinde Niederrohrdorf AG stationiert.

Symbolbild: Google Street View

Ein Aargauer Regionalpolizeichef hat eine beleidigende E-Mail versehentlich an den Betroffenen gesendet. Der Vorfall führt zu einer Anzeige und einer Verurteilung wegen Beschimpfung.

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Der Chef der Aargauer Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal ist wegen Beschimpfung verurteilt worden.Er hatte eine E-Mail, in der einen Mann mit dem N-Wort versah, versehentlich an den Betroffenen geschickt.Der Polizist erhielt eine bedingte Geldstrafe.

Ein Vorfall bei der Aargauer Regionalpolizei (Repol) Rohrdorferberg-Reusstal macht Schlagzeilen. Nachdem ein Beschuldigter im April Forderungen an die Repol gestellt hatte, zog Daniel Schreiber, Chef der Behörde, in einer E-Mail über ihn her: «Het de Burscht en Schade!! Aber überrascht mech ned, esch en Neger!!»

Dumm nur: Statt wie geplant an zwei Arbeitskollegen schickte Schreiber die Nachricht auch an den Betroffenen. Dieser brachte den Vorfall zur Anzeige. Nun ist Schreiber per Strafbefehl wegen Beschimpfung verurteilt worden, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Schreiber erklärt gegenüber der Zeitung, er habe einen «schlechten Tag» gehabt und sich von den Forderungen des Mannes hinreissen lassen. Er habe sich daraufhin erfolglos darum bemüht, sich bei ihm zu entschuldigen.

Zu Geldtrafe verurteilt

Der Strafbefehl umfasst eine bedingte Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu 260 Franken, eine Verbindungsbusse von 600 Franken und Strafbefehlsgebühren von 600 Franken. Schreiber akzeptiert das Urteil.

Der Straftatbestand Rassismus kam nicht zur Anwendung, weil die Äusserung nicht öffentlich gemacht wurde, wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage er «Aargauer Zeitung» erläutert. Zudem sei zwar die Würde des Mannes herabgesetzt, nicht aber dessen Ehre angegriffen worden.

Das Aargauer Departement Volkswirtschaft und Inneres verzichtet auf eine Stellungnahme. Schreiber wird Ende April 2026 in den Ruhestand treten, was laut seiner Aussage aber nicht mit dem Vorfall in Verbindung steht.