Der rechtskonservative US-Podcaster und Aktivist Charlie Kirk ist laut US-Präsident Donald Trump nach einem Schusswaffenvorfall an einer Universität im US-Bundesstaat Utah gestorben. Das schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.
Zuvor hatte die Utah Valley Universität in Orem mitgeteilt, dass der Podcaster, der als Trump-Verbündeter gilt, auf dem Campus angeschossen worden sei. Gegen 12.10 Uhr (Ortszeit) sei ein Schuss auf den Gastredner abgefeuert worden.
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Der Täter befindet sich laut dem Beauftragten für öffentliche Sicherheit des Bundesstaates Utah, Beau Mason, noch auf der Flucht. Seine Behörde habe gemeinsam mit dem FBI die Ermittlungen übernommen. Weitere Angaben, etwa zur Identität des Flüchtigen, machte Mason nicht.
Zuvor hatten der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, und der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz und in den sozialen Medien erklärt, dass sich ein Verdächtiger in Gewahrsam befinde. Dieser wurde jedoch laut CNN nach einer Befragung wieder freigelassen; ebenso wie eine weitere Person.
„Wer auch immer das getan hat: Wir werden Sie finden, wir werden Sie vor Gericht stellen, und wir werden Sie mit der ganzen Härte des Gesetzes zur Rechenschaft ziehen“, erklärte Cox.
Rechter US-Aktivist auf Uni-Gelände erschossen Wer war Charlie Kirk? Trump nennt Kirk „Märtyrer für Wahrheit und Freiheit“
In einer Videobotschaft wandte sich Trump aus dem Oval Office an das amerikanische Volk. „Ich bin voller Trauer und Wut über die abscheuliche Ermordung von Charlie Kirk. (…) Heute Abend sind alle, die ihn kannten und liebten, vereint in Schock und Entsetzen“, sagte der Präsident in dem vierminütigen Video. Kirk galt als enger politischer Verbündeter und Freund der Familie Trump.

Der rechte Aktivist Charlie Kirk mit Donald Trump auf einer Veranstaltung im Dezember 2024 in Phoenix, Arizona.
© AFP/JOSH EDELSON
„Dies ist ein dunkler Moment für Amerika“, erklärte der Präsident und lobte Kirks Bemühungen, das Land zu bereisen und sich an einer „Debatte in gutem Glauben“ zu beteiligen. Nun sei er zu einem „Märtyrer für Wahrheit und Freiheit“ geworden.
Kirks Tod brachte Trump mit seiner eigenen Schießerei in Butler, Pennsylvania, und anderen hochkarätigen Gewalttaten in Verbindung, darunter die Schießerei auf einen UnitedHealthcare-Manager in New York im Dezember.
„Meine Regierung wird jeden einzelnen finden, der zu dieser Gräueltat und zu anderer politischer Gewalt beigetragen hat, einschließlich der Organisationen, die sie finanzieren und unterstützen“, sagte der Republikaner und kündigte einen umfassenden Plan zu Bekämpfung politischer Gewalt an.
Ex-Abgeordneter schildert den Vorfall
Jason Chaffetz, früher republikanischer Abgeordneter aus Utah, war offenbar Zeuge an der Utah Valley University. In einem Telefoninterview mit Fox News schilderte er CNN zufolge den Vorfall und dessen unmittelbare Folgen.

Charlie Kirk bei seiner Rede an der Utah Valley Universität.
© REUTERS/Trent Nelson/The Salt Lake Tribune
„Es waren viele Menschen da. Er (Charlie Kirk, Anm.) kam heraus, warf Hüte in die Menge und heizte die Stimmung an“, berichtete Chaffetz. Nach Angaben des Ex-Abgeordneten beantwortete Kirk zunächst eine Frage zu einem religiösen Thema. Die zweite Frage drehte sich um „Transgender-Schießereien“ und „Massenmorde“.
„Als diese Frage aufkam und Kirk darauf antworten wollte, fiel ein Schuss“, behauptete Chaffetz. „Ich beobachtete Charlie. Ich kann nicht sagen, dass ich Blut gesehen habe oder wie er getroffen wurde. Aber ich sah, wie er sofort nach hinten auf seine linke Seite fiel.“
Chaffetz hielt kurz inne, bevor er fortfuhr: „Nach dem Schuss warfen sich alle zu Boden. Die Menschen begannen, auseinanderzulaufen, zu schreien und zu kreischen – wie man es sich vorstellen kann. Ich wandte meinen Blick von Charlie Kirk ab, um zu sehen, ob unsere Tochter und unser Schwiegersohn in Ordnung waren.“

An der Utah Valley Universität wurde Charlie Kirk tödlich durch Schüsse getroffen.
© REUTERS/JIM URQUHART
Ähnliches beschreiben Emma Pitts und Eva Terry, Reporterinnen für „Deseret News“, den Vorfall. Nur wenige Minuten nachdem Kirk zu sprechen begonnen hatte, hörten sie einen Schuss und „dann sahen wir, wie Charlie zusammensackte“, berichtete Pitts gegenüber CNN. „Sein Hals drehte sich irgendwie zur Seite, und wir sahen sofort Blut.“
Politiker verurteilen Attentat
Kirk gilt als einer der bekanntesten rechtsgerichteten Aktivisten in den USA und steht Trump nahe. Mit der „Charlie Kirk Show“ hat er einen eigenen Podcast.
Der republikanische Senator John Curtis schrieb auf X: „Mein Mitgefühl gilt Charlie, den Anwesenden und ihren Familien. Wir beten für seine Sicherheit und das Wohlergehen aller Betroffenen.“
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Der Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, verurteilte die Tat auf das Schärfste. „Der Angriff auf Charlie Kirk ist widerlich, abscheulich und verwerflich“, schrieb Newsom als Vertreter der Demokratischen Partei im Onlinedienst X. „In den Vereinigten Staaten von Amerika müssen wir politische Gewalt in jeder Form ablehnen.“ (vib/dpa/AFP/Reuters)