>Dem Bericht zufolge sieht das Bundesamt für Verfassungsschutz das “Pedo-Hunting” als neuen, verstärkt eingesetzte Aktionsform “in sämtlichen rechtsextremistischen Strömungen”. Das Kindeswohl werde für “rechtsextremistische Narrative instrumentalisiert”. Durch den Vorwurf der Pädophilie würden auch Feindbilder wie Homosexuelle legitimiert. Tatsächlich fielen sowohl die rechtsextreme Gruppe “Deutsche Jugend Voran” als auch die Terrorgruppe “Letzte Verteidigungswelle” mit Plänen zur Jagd auf Pädophile auf.
>”Der Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt braucht Professionalität und Rechtsstaatlichkeit, nicht selbsterklärte Scheriffs, die ihr Handeln in rechtlichen Grauzonen publikumswirksam vermarkten”, erklärte etwa die Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, gegenüber “Legal Tribune Online”. Denn: Ganz abgesehen von einem möglichen Gewalteinsatz der “Hunter” sowie Nötigung oder Verleumdung, die ihrerseits Straftaten begründen, sind die Gefahren der Aktionen immens.
>Baier verweist auf die Verfolgung vollkommen Unschuldiger und nicht-pädophiler Menschen wie zuletzt etwa in Österreich mit 17 Opfern. Mit Blick auf die stets öffentlichkeitswirksamen Konfrontationen liegt auch die Gefahr von Vorverurteilungen mit irreversiblen Schäden für die Betroffenen auf der Hand.
Der Kinderschutz ist in der Politik irgendwie vergleichbar damit wenn man Geschenke in Mülltüten verpackt: Einfach, Billig, passt für alles, aber selten für Kinder geeignet.
Das ist von den Initiatoren clever gemacht, wer kann sich schon öffentlich für den Schutz von Pädophilen aussprechen?
Der Pöbel verlangt nach jemandem, der endlich mal was tut, da wird das Bedürfnis nach Selbstjustiz gestillt und man kann gleich beim Lynchmob dabei sein, zumindest über die sozialen Medien.
Dass das Ganze zu verurteilen ist und oft Unschuldige trifft fällt unter den Tisch.
Die NPD hat früher ja auch mit „Todesstrafe für Kinderschänder“ geworben. Lange bevor rechte Kampfbegriffe wieder salonfähig wurden hat das auch viele Leute aus der bürgerlichen Mitte abgeholt.
Putin lässt grüßen… man, ich dachte wir hätten mehr Gehirnzellen als das…
Das zeigt halt das hier es ein zu großes Defizit gibt das selbsternannte Polizisten diese Lücke füllen wollen, zum einen ist es wichtig das Kinderschänder aufgedeckt werden dort wo auch Kinder sich vernetzen aber zum anderen das diese Investigativen Recherchen auch einen richtigen Prozess behindern/verhindern könne und sogar die Vergewaltiger dann wieder frei kommen weil nicht ordentlich gearbeitet wurde, ist dann nicht der gewünschte Effekt und das frustriert dann.
Und mit einem selbstverschuldeten negativen Ausgang eines Prozesses rutschen diese Jugendschützer immer tiefer bis diese selbst zur Gewalt greifen. Und damit befeuern sie auch wie hier das Rechte Gruppierungen dieses dann Politisieren.
Mein Lösungsansatz: Zusammenarbeit vom Jugendschutz mit der Justiz und der Polizei. Und es ist leider so das dieses ein sehr langsamer weg ist, aber besser 200 Pädofile auf einmal in 2 Jahren anzuzeigen als nur einen einzigen in den Knast zu bringen während die anderen 199 sich andere Wege dann suchen und die Fahndungen dann von 0 wieder losgehen.
Abgesehen vom Feigenblatt für dieses Vorgehen, welches im Artikel erwähnt wird, dürften den Leuten, die dies befürworten, zum größten Teil die Ursprünge unklar sein.
Soweit ich mich erinnere, finden der überwältigende Großteil der sexuellen Kindesmisshandlungen im familiären oder engeren sozialen Umfeld der Kinder statt. Begangen von Vertrauens- und Autoritätspersonen für die Kinder, die dieses Machtgefüge für sich ausnutzen und nicht irgendwelche wildfremden Unbekannten, welche sich die Kinder von der Straße rauben.
Denen geht es nur darum, ihnen unliebsame Menschen an einen öffentlichen Pranger zu stellen und öffentliche Hetzjagden gegen diese zu starten.
Leute wie Carsten Stahl durfte viel zu lange so einen Mist machen. Den Leuten wurde doch vorgespielt das sei legal und völlig in Ordnung in Deutschland. Da braucht man such jetzt nicht wundern…
Sobald es politisch um Kinder geht, geht es idR selten um Kinder. Siehe Covid, wo man Schutzmaßnahmen mit Begründung des Kindeswohls umgehen wollte.
Bei dem ganzen Thema hat früher ja auch die NPD mit der “Todesstrafe für Kinderschänder” geworben und bei sowas muss ich immer an etwas denken, das Terry Pratchett mal geschrieben hat:
*The ‘draw a line’ philosophy offers a substantial political advantage to people with hidden agendas. The method for getting what you want is first to draw the line somewhere that nobody would object to, and then gradually move it to where you really want it, arguing continuity all the way. For example, having agreed that killing a child is murder, the line labelled ‘murder’ is then slid back to the instant of conception; having agreed that people should be allowed to read whichever newspaper they like, you end up supporting the right to put the recipe for nerve gas on the Internet.*
Denn wer würde sich schon öffentlich für die Rechte von vermeintlich Pädophilen einsetzen ohne sich selbst zur Zielscheibe entsprechender Vorwürfe zu machen. Und ganz grundsätzlich erklärt dieses “draw a line” prinzip so viele von den scheinbar unkontroversen Ansichten von solchen Akteuren.
Die allermeisten Kindesmissbräuche finden im familiären Umfeld statt. Um das zu reduzieren bräuchte man Sozialarbeiter an Schulen und Frauenhäuser undsoweiter. An solchen Sachen haben die rechten Vögel aber überhaupt kein Interesse und das zeigt ja auch schon ganz klar dass denen die Kinder in Wirklichkeit vollkommen egal sind.
Ich dachte, es ginge um Chatkontrolle.
Aber ja, grundsätzlich sollte man bei “aber denk doch mal einer an die Kinder!” sehr skeptisch sein. Meist stecken andere Beweggründe dahinter.
Die Nazis wollen Pädophile jagen und ernennen sie trotzdem zu ihren Anführern. Versteh ich nicht
– Kinderschänder töten: so gut wie jeder ist dafür
– frame jeden politischen Gegner als Kinderschänder
– Profit
– Bonus: Keine Aufklärung in jungen Jahren, damit das Kind nicht weiß, wo der rechte Onkel gerade hinfasst und was da passiert
Könnte man vielleicht mal den Begriff “Pädokriminell” etablieren?
Pädophilie ist erstmal, sofern es nicht ausgelebt wird, etwas wofür man nichts kann. Man kann es sich genauso wenig aussuchen wie schwul oder lesbisch zu sein.
Es sind sprachliche Unterschiede, die einen großen Unterschied machen und wenn der Gesellschaft tatsächlich etwas am Kinderschutz liegt, dann achtet man auch auf solche Nuancen.
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>Dem Bericht zufolge sieht das Bundesamt für Verfassungsschutz das “Pedo-Hunting” als neuen, verstärkt eingesetzte Aktionsform “in sämtlichen rechtsextremistischen Strömungen”. Das Kindeswohl werde für “rechtsextremistische Narrative instrumentalisiert”. Durch den Vorwurf der Pädophilie würden auch Feindbilder wie Homosexuelle legitimiert. Tatsächlich fielen sowohl die rechtsextreme Gruppe “Deutsche Jugend Voran” als auch die Terrorgruppe “Letzte Verteidigungswelle” mit Plänen zur Jagd auf Pädophile auf.
>”Der Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt braucht Professionalität und Rechtsstaatlichkeit, nicht selbsterklärte Scheriffs, die ihr Handeln in rechtlichen Grauzonen publikumswirksam vermarkten”, erklärte etwa die Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, gegenüber “Legal Tribune Online”. Denn: Ganz abgesehen von einem möglichen Gewalteinsatz der “Hunter” sowie Nötigung oder Verleumdung, die ihrerseits Straftaten begründen, sind die Gefahren der Aktionen immens.
>Baier verweist auf die Verfolgung vollkommen Unschuldiger und nicht-pädophiler Menschen wie zuletzt etwa in Österreich mit 17 Opfern. Mit Blick auf die stets öffentlichkeitswirksamen Konfrontationen liegt auch die Gefahr von Vorverurteilungen mit irreversiblen Schäden für die Betroffenen auf der Hand.
Der Kinderschutz ist in der Politik irgendwie vergleichbar damit wenn man Geschenke in Mülltüten verpackt: Einfach, Billig, passt für alles, aber selten für Kinder geeignet.
Das ist von den Initiatoren clever gemacht, wer kann sich schon öffentlich für den Schutz von Pädophilen aussprechen?
Der Pöbel verlangt nach jemandem, der endlich mal was tut, da wird das Bedürfnis nach Selbstjustiz gestillt und man kann gleich beim Lynchmob dabei sein, zumindest über die sozialen Medien.
Dass das Ganze zu verurteilen ist und oft Unschuldige trifft fällt unter den Tisch.
Die NPD hat früher ja auch mit „Todesstrafe für Kinderschänder“ geworben. Lange bevor rechte Kampfbegriffe wieder salonfähig wurden hat das auch viele Leute aus der bürgerlichen Mitte abgeholt.
Putin lässt grüßen… man, ich dachte wir hätten mehr Gehirnzellen als das…
Das zeigt halt das hier es ein zu großes Defizit gibt das selbsternannte Polizisten diese Lücke füllen wollen, zum einen ist es wichtig das Kinderschänder aufgedeckt werden dort wo auch Kinder sich vernetzen aber zum anderen das diese Investigativen Recherchen auch einen richtigen Prozess behindern/verhindern könne und sogar die Vergewaltiger dann wieder frei kommen weil nicht ordentlich gearbeitet wurde, ist dann nicht der gewünschte Effekt und das frustriert dann.
Und mit einem selbstverschuldeten negativen Ausgang eines Prozesses rutschen diese Jugendschützer immer tiefer bis diese selbst zur Gewalt greifen. Und damit befeuern sie auch wie hier das Rechte Gruppierungen dieses dann Politisieren.
Mein Lösungsansatz: Zusammenarbeit vom Jugendschutz mit der Justiz und der Polizei. Und es ist leider so das dieses ein sehr langsamer weg ist, aber besser 200 Pädofile auf einmal in 2 Jahren anzuzeigen als nur einen einzigen in den Knast zu bringen während die anderen 199 sich andere Wege dann suchen und die Fahndungen dann von 0 wieder losgehen.
Abgesehen vom Feigenblatt für dieses Vorgehen, welches im Artikel erwähnt wird, dürften den Leuten, die dies befürworten, zum größten Teil die Ursprünge unklar sein.
Soweit ich mich erinnere, finden der überwältigende Großteil der sexuellen Kindesmisshandlungen im familiären oder engeren sozialen Umfeld der Kinder statt. Begangen von Vertrauens- und Autoritätspersonen für die Kinder, die dieses Machtgefüge für sich ausnutzen und nicht irgendwelche wildfremden Unbekannten, welche sich die Kinder von der Straße rauben.
Denen geht es nur darum, ihnen unliebsame Menschen an einen öffentlichen Pranger zu stellen und öffentliche Hetzjagden gegen diese zu starten.
Leute wie Carsten Stahl durfte viel zu lange so einen Mist machen. Den Leuten wurde doch vorgespielt das sei legal und völlig in Ordnung in Deutschland. Da braucht man such jetzt nicht wundern…
Sobald es politisch um Kinder geht, geht es idR selten um Kinder. Siehe Covid, wo man Schutzmaßnahmen mit Begründung des Kindeswohls umgehen wollte.
Bei dem ganzen Thema hat früher ja auch die NPD mit der “Todesstrafe für Kinderschänder” geworben und bei sowas muss ich immer an etwas denken, das Terry Pratchett mal geschrieben hat:
*The ‘draw a line’ philosophy offers a substantial political advantage to people with hidden agendas. The method for getting what you want is first to draw the line somewhere that nobody would object to, and then gradually move it to where you really want it, arguing continuity all the way. For example, having agreed that killing a child is murder, the line labelled ‘murder’ is then slid back to the instant of conception; having agreed that people should be allowed to read whichever newspaper they like, you end up supporting the right to put the recipe for nerve gas on the Internet.*
Denn wer würde sich schon öffentlich für die Rechte von vermeintlich Pädophilen einsetzen ohne sich selbst zur Zielscheibe entsprechender Vorwürfe zu machen. Und ganz grundsätzlich erklärt dieses “draw a line” prinzip so viele von den scheinbar unkontroversen Ansichten von solchen Akteuren.
Die allermeisten Kindesmissbräuche finden im familiären Umfeld statt. Um das zu reduzieren bräuchte man Sozialarbeiter an Schulen und Frauenhäuser undsoweiter. An solchen Sachen haben die rechten Vögel aber überhaupt kein Interesse und das zeigt ja auch schon ganz klar dass denen die Kinder in Wirklichkeit vollkommen egal sind.
Ich dachte, es ginge um Chatkontrolle.
Aber ja, grundsätzlich sollte man bei “aber denk doch mal einer an die Kinder!” sehr skeptisch sein. Meist stecken andere Beweggründe dahinter.
Die Nazis wollen Pädophile jagen und ernennen sie trotzdem zu ihren Anführern. Versteh ich nicht
– Kinderschänder töten: so gut wie jeder ist dafür
– frame jeden politischen Gegner als Kinderschänder
– Profit
– Bonus: Keine Aufklärung in jungen Jahren, damit das Kind nicht weiß, wo der rechte Onkel gerade hinfasst und was da passiert
Könnte man vielleicht mal den Begriff “Pädokriminell” etablieren?
Pädophilie ist erstmal, sofern es nicht ausgelebt wird, etwas wofür man nichts kann. Man kann es sich genauso wenig aussuchen wie schwul oder lesbisch zu sein.
Es sind sprachliche Unterschiede, die einen großen Unterschied machen und wenn der Gesellschaft tatsächlich etwas am Kinderschutz liegt, dann achtet man auch auf solche Nuancen.
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