Publiziert17. September 2025, 10:34

Indien: Geheimnisvolle Wildkatze erstmals im Himalaya fotografiert

Auf fast 5000 Metern Höhe ist es dem WWF Indien gelungen, mit dem Einsatz von Fotofallen die Manul- oder Pallaskatze sowie fünf weitere Wildkatzen festzuhalten.

Reto Bollmann

Der WWF Indien fotografierte erstmals eine Manul-Katze im Himalaya.

Die seltene Wildkatze wurde auf fast 5000 Metern Höhe entdeckt.

Die Dokumentation fünf weiterer Wildkatzenarten in grosser Höhe belegen die reiche Artenvielfalt der Region.

Eine kleine Sensation im Himalaya: WWF-India hat erstmals einen Manul (auch Pallaskatze genannt) im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh fotografisch dokumentiert – in knapp 5000 Metern Höhe. Neben dem seltenen Tier wurden gleich fünf weitere Wildkatzenarten nachgewiesen: Schneeleopard, Leopard, Nebelparder, Leopardkatze und Marmorkatze.

Die Aufnahmen entstanden zwischen Juli und September 2024. Dafür installierten die Forschenden 136 Fotofallen an 83 Standorten in den Hochgebirgsregionen Tawang und West Kameng. Die Kameras blieben über acht Monate hinweg aktiv – trotz extremer Wetterbedingungen und unwegsamem Gelände. Möglich wurde das Projekt dank enger Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Hirten.

Mehrere Höhenrekorde gebrochen

Die Expedition dokumentierte auch einige Höhenrekorde – die bislang höchsten in Indien gemessenen, welche möglicherweise auch die bekannten globalen Höhenlimits übersteigen:

Leopard (Panthera pardus): 4600 Meter

Nebelparder (Neofelis nebulosa): 4650 Meter

Marmorkatze (Pardofelis marmorata): 4326 Meter

Himalaya-Waldkauz (Strix nivicolum): 4194 Meter

Graukopf-Riesengleithörnchen (Petaurista caniceps): 4506 Meter

Nebelparder und Marmorkatze: Auch sie wurden in grosser höhe dokumentiert.

Nebelparder und Marmorkatze: Auch sie wurden in grosser höhe dokumentiert.

WWF Indien

Die Pallaskatze, wissenschaftlich Otocolobus manul, gilt weltweit zwar als «nicht gefährdet», ist aber extrem scheu und deshalb wenig erforscht. Ihr Nachweis in Arunachal Pradesh erweitert das bekannte Verbreitungsgebiet in den östlichen Himalaya deutlich. WWF-Experten betonen, dass das Zusammenspiel von Schneeleoparden, Nebelpardern, Marmorkatzen und der Pallaskatze mit den traditionellen Pastoralgesellschaften die aussergewöhnliche Widerstandskraft dieser Landschaft belege.

Investitionen in Forschung und Schutz gefordert

Auch Bilder der Brokpa-Hirten und ihres Viehs wurden aufgenommen: Ein Hinweis darauf, dass seit Jahrhunderten Mensch und Wildtiere in den Hochweiden nebeneinander leben.

Indische Behörden und der WWF sehen die Ergebnisse der Beobachtungen als Meilenstein für den Naturschutz. Sie fordern weitere Investitionen in Forschung und Schutz, um die empfindlichen Ökosysteme des Himalaya langfristig zu sichern.

Die Entdeckung der Pallaskatze in Arunachal Pradesh sei «eine kraftvolle Erinnerung daran, wie wenig wir noch über das Leben im Hochhimalaya wissen. Dass eine Landschaft Schneeleoparden, Nebelparder, Marmorkatzen und nun auch die Pallaskatze beherbergen kann (…), zeugt von ihrem aussergewöhnlichen Reichtum und ihrer Widerstandsfähigkeit», so Rishi Kumar Sharma, Leiter Wissenschaft und Naturschutz im Himalaya-Programm von WWF Indien.

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