Den 18. September 2025 hatte sich Mathieu Kockelmann (Nationalmannschaft) bereits seit Längerem im Kalender angekreuzt. Bei der Etappenankunft der Skoda Tour de Luxembourg in Mamer, die üblicherweise in einem Massensprint endet, wollte der rezente Etappensieger der Tour de l‘Avenir erneut vorne mitmischen. Am Ende war kein Kraut gegen ihn gewachsen und er verwies Andrea Vendrame (I/Decathlon) und Tom Donnenwirth (F/Groupama) auf die Plätze.

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„Ich finde keine Worte“, so die erste Reaktion von Kockelmann Sekunden nach dem Zieleinlauf. „Dieser Sprint war sehr hektisch. Im Gegensatz zu meinem Etappenerfolg bei der Tour de l‘Avenir hatte ich keinen Lead-out. Mil (Morang) der normalerweise mein Anfahrer ist, befand sich genau wie am Vortag in der Ausreißergruppe des Tages. Ich blieb trotzdem ruhig, da ich wusste, dass ich gute Beine hatte und mir diese leicht ansteigende endlose Zielanfahrt liegt.“

Nun muss ich meine Bergfahrerbeine auspacken, um Arno so gut es geht zu unterstützen.

Mathieu Kockelmann

Der Schützling von Nationaltrainer Jempy Drucker – der 2017 als letzter Luxemburger Fahrer eine Etappe auf heimischem Terrain gewann – sollte am Ende recht haben und feierte seinen ersten Profisieg nur wenige Kilometer vom Zuhause in Schouweiler entfernt. In den kommenden Tagen wechselt Kockelmann seine Rolle innerhalb der Mannschaft. Vom Kapitän wird er nun zum Helfer für Arno Wallenborn. „Nun muss ich meine Bergfahrerbeine auspacken, um Arno so gut es geht zu unterstützen. Beim Zeitfahren am Samstag möchte ich als Luxemburger Meister bei den Espoirs ebenfalls ein gutes Resultat einfahren, um mir das nötige Selbstvertrauen für die EM in gut zwei Wochen aufzubauen.“

Spannender Zweikampf

Dies war aber nicht das einzige Highlight des Tages. Genau wie am Vortag befand sich Morang erneut in der Spitzengruppe wieder. „Eigentlich wollte ich lediglich auf die Punkte beim ersten Bergpreis fahren. Doch irgendwie riss bei diesem Unterfangen wieder eine Lücke auf und ich befand mich danach erneut mit einigen Begleitern ganz vorne.“ Morang nutzte die Gunst der Stunde und lieferte sich mit Malte Hellerup (DK/Coloquick), dem Träger des Bergtrikots, einen spannenden Kampf in dieser Spezialwertung.

Mil Morang im Bergtrikot. Foto: Stéphane Guillaume

Bei jeder Zwischenwertung wechselte die Führung mit dem glücklicheren Ende für den Luxemburger, der sich mit 22 Zählern einen Punkt Vorsprung erkämpfte. „Nach der letzten Wertung ließ ich mich zurück ins Hauptfeld fallen, um mit meinen letzten Kraftreserven Mathieu (Kockelmann) noch einmal gut zu positionieren und ihm nochmals Mut zuzusprechen. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man dann auf den Bildschirmen sieht, dass der Teamkollege die Etappe gewonnen hat.“

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Aller guten Dinge sind drei, heißt es sprichwörtlich. Ob dies aber auch für Morang der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird der Luxemburger Nationalfahrer sein Bergtrikot nicht kampflos abgeben. Neben Hellerup, hat am Donnerstag mit Loïc Bettendorff (Hrinkow) ein weiterer einheimischer Fahrer ebenfalls Interesse an diesem Trikot gezeigt und seine ersten Punkte gesammelt. Nach Morang am Vortag, wurde Bettendorff als zweiter Luxemburger in Folge als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.

Während Mats Wenzel (Kern Pharma) als Zehnter in der Gesamtwertung und Arno Wallenborn (30./Nationalmannschaft) nach zwei Tagen noch keine Zeit eingebüßt haben und somit im Kampf um eine Topposition in der Endabrechnung weiterhin gut im Rennen liegen, erlebte Arthur Kluckers (Tudor) ein bitteres Ende der zweiten Etappe. Der Luxemburger Landesmeister stürzte wenige Hektometer vor dem Ziel hart, fuhr aber zumindest noch über den Zielstrich. Ob er am Freitag starten kann, war am Abend noch unklar.