Nato greift zu Erdoğans Technik
21.09.2025 – 03:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Kampfhubschrauber in der Luft: An ihnen kann das türkische System befestigt werden. (Symbolbild) (Quelle: imago-images-bilder)
Die Nato setzt eine türkische Technik ein, um russische Drohnen früh zu erkennen. Zuerst muss aber ausgebildet werden.
Die Nato wird wegen der zunehmenden russischen Luftraumverletzungen im Osten und Südosten des Bündnisgebietes kurzfristig ein türkisches Aufklärungssystem einsetzen. Die Ausbildung daran soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Hilfe der Ukraine organisiert werden – mit dem Ziel, erste Schritte bereits in der kommenden Woche zu unternehmen.
Vor allem Polen und Rumänen, in deren Luftraum zuletzt verstärkt russische Militärdrohnen eindrangen, sollen mit dem türkischen Luftüberwachungssystem “Merops” (“Multispectral Extended Range Optical Sight”) des türkischen Herstellers Aselsan ausgestattet und darauf trainiert werden. Das System kann an Hubschraubern und Drohnen angebracht werden und durch Wolken und Staub hindurch feindliche Systeme orten. Es wurde erstmals 2022 öffentlich präsentiert.
Ein Schwerpunkt des Systems liegt auf der Nutzung von mittel- und kurzwelligem Infrarot, um Einsätze in der Dämmerung zu unterstützen. Damit wird das System zu einem einsatzfähigen Hilfsmittel auch unter erschwerten Bedingungen. Ergänzt wird dies durch moderne Bildverarbeitung, die sowohl klassische Verfahren als auch aktuelle Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz einbindet.
“Merops” verfügt zudem über Funktionen zur Missionsunterstützung wie die Identifizierung beweglicher Ziele, Isothermen, Falschfarben-Darstellung sowie die automatische Erkennung von Bedrohungen. Mit diesen Eigenschaften soll das System nach Herstellerangaben die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen und Hubschraubern deutlich erweitern.
Die Softwarefunktionalität der nächsten Generation umfasst nach Herstellerangaben die automatische Verfolgung mehrerer Ziele mit Zielwiedererfassung, die Klassifizierung von Bedrohungen durch künstliche Intelligenz (KI) und die automatische Erkennung von Hintergrundobjekten. Das System ist bei Temperaturen von –40 °C bis 70 °C einsetzbar.
Hersteller Aselsan positioniert es als Baustein für künftige militärische Aufklärungs- und Zielsysteme.