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Aus der Sahara strömt ungewöhnlich heiße Luft nach Deutschland: Die Folge sind Temperaturen wie im Hochsommer – und das Ende September. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

München – Ein Wetterereignis, das es nur selten gibt: Direkt aus Nordafrika erreichen uns in diesen Tagen die wärmsten Luftmassen, die um diese Jahreszeit überhaupt möglich sind. Sie stammen aus der Sahara, wo aktuell Höchstwerte von bis zu 40 Grad gemessen werden. Diese Luftmassen schaffen es nun nach Südeuropa und weiter bis nach Deutschland.

Die Höchstwerte am Samstag (20. September).

Hochsommerliche Wärme, ja sogar Hitze (30 Grad und mehr) kommen am Samstag (20. September) auf Deutschland zu. © METEORED/www.daswetter.com

In Spanien liegen die Temperaturen aktuell zwischen 35 und 40 Grad – Werte, die dort selbst im September nicht mehr alltäglich sind. Bei uns klettert das Thermometer ab Freitag (19. September) und Samstag (20. September) verbreitet auf 28 bis 32 Grad. Für Ende September sind solche Spitzenwerte kaum vorstellbar, eher erinnern sie an einen Hochsommertag im Juni oder Juli. Schon am Donnerstag zeigt sich der Süden sonnig und warm, doch der Höhepunkt der Hitze wird am Wochenende erreicht.

Hochsommerlage im September – Wettermodelle lagen goldrichtig

Bemerkenswert: Schon vor gut einer Woche hatte das US-Wettermodell GFS, betrieben von der amerikanischen Wetterbehörde NOAA, genau dieses Szenario angedeutet. Es zeichnete sich ab, dass sich ungewöhnlich warme Luftmassen auf den Weg Richtung Mitteleuropa machen würden. Nun zeigt sich, dass die Prognose erneut richtig lag. Meteorologen sprechen von einer der spätesten Hitzewellen, die Deutschland je erlebt hat.

Auch das Timing ist außergewöhnlich: Während viele schon mit herbstlichen Regenfällen gerechnet haben, legt der Sommer plötzlich ein beeindruckendes Comeback hin. Von Freiburg bis Berlin, von Köln bis München – fast überall stehen die Chancen gut, dass am Freitag und Samstag sommerliche Spitzenwerte erreicht werden. Ein stabiles Hochdruckgebiet verstärkt den Effekt und sorgt dafür, dass Regen oder Wolken kaum eine Rolle spielen. Bei der Oktober-Prognose dürften allerdings einige unzufrieden sein.

Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen sollten

Polarlichter, auch als Aurora Borealis (Nordlicht) oder Aurora Australis (Südlicht) im Bundesstaat New York.

Fotostrecke ansehenSommer-Temperaturen im Herbst – normal oder schon Klimawandel?

Die große Frage lautet nun: Ist ein solches Wetterereignis noch als „normal“ einzustufen, oder steckt bereits der Klimawandel dahinter? Meteorologen sind sich einig, dass Hitzeausbrüche aus der Sahara im September nicht ausgeschlossen sind. Allerdings sei die Häufigkeit in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Je wärmer das Klima insgesamt wird, desto wahrscheinlicher sind auch Rekordwerte zu ungewöhnlichen Zeitpunkten.

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Fakt ist: Mehr Wärme als jetzt geht um diese Jahreszeit kaum noch. Deutschland erlebt gerade ein Wetter, das viele eher im Hochsommer erwarten würden. Für die Menschen bedeutet das: Sonnenbrille auf, T-Shirt an und die letzten warmen Tage des Jahres genießen – auch wenn im Hinterkopf bleibt, dass solche Hitzewellen künftig wohl keine Ausnahme mehr sind.