Publiziert29. September 2025, 16:22

Deal bei Spielehersteller: Kushner und Saudis kaufen Game-Gigant EA für 55 Milliarden Dollar

Der Videospielhersteller hinter dem ehemaligen «Fifa» und «Battlefield» verschwindet von der Börse. Mit dabei sind Saudiarabien und Donald Trumps Schwiegersohn.

Karin Leuthold

Der Videospielhersteller EA wird für 55 Milliarden Dollar übernommen.

Dies ist die grösste Privatisierungstransaktion aller Zeiten.

Zu den Käufern gehören Saudiarabiens Staatsfonds und der Schwiegersohn von US-Präsident Trump.

Dieser Deal ist die grösste Privatisierungstransaktion aller Zeiten: Der kalifornische Videospielhersteller Electronic Arts (EA) wird für rund 55 Milliarden Dollar von Investoren übernommen. Danach soll das Unternehmen Electronic Arts die Börse verlassen. Unter den Käufern sind der staatliche Investmentfonds von Saudiarabien und die Investmentfirma des Schwiegersohns von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner.

Electronic Arts (EA) ist die Firma hinter bekannten Videospielen wie «Battlefield», «Die Sims» und «Madden NFL» sowie das Fussball-Spiel «FC», zuvor bekannt unter dem Namen «Fifa». «Electronic Arts ist ein aussergewöhnliches Unternehmen mit einem erstklassigen Managementteam und einer mutigen Vision für die Zukunft», sagte Kushner, der laut «Financial Times» selbst mit den Spielen des Unternehmens aufgewachsen ist.

EA-Aktie stieg um 25 Prozent

Der Aktienkurs des kalifornischen Unternehmens war bereits am Freitag nach ersten Medienberichten um rund 15 Prozent gestiegen. Die Investoren bieten Anteilseignern nun 210 Dollar pro Aktie. Das sei ein Aufschlag von 25 Prozent auf den Preis vor den Medienberichten.

Die Finanzierung der Übernahme erfolgt durch 36 Milliarden Dollar Eigenkapital der Käufergruppe, darunter die Übertragung des bestehenden 9,9-prozentigen Anteils von PIF an EA und ein 20-Milliarden-Dollar-Darlehen unter Führung von JPMorgan. Andrew Wilson, der langjährige CEO von EA, wird von der Käufergruppe übernommen und das Unternehmen nach Abschluss der Übernahme im ersten Halbjahr 2027 als Privatunternehmen führen.

Nach Abschluss der Transaktion im Jahr 2027 wird EA, von dem unter anderem das Fussball-Spiel «FC» stammt, von der Börse genommen und als Privatunternehmen weitergeführt, wobei CEO Andrew Wilson im Amt bleibt.

Nach Abschluss der Transaktion im Jahr 2027 wird EA, von dem unter anderem das Fussball-Spiel «FC» stammt, von der Börse genommen und als Privatunternehmen weitergeführt, wobei CEO Andrew Wilson im Amt bleibt.

Screenshot EA

Die Videospielebranche hat nach einem zwischenzeitlichen Höhenflug in der Corona-Pandemie mit Rückgängen zu kämpfen. So baute Electronic Arts in mehreren Runden Arbeitsplätze ab. Klassischen Anbietern grosser Videospiele, die für 60 Franken und mehr verkauft werden, machen zudem in der Basisversion kostenlos spielbare Plattformen wie «Roblox» und «Fortnite» Konkurrenz. Die Entwicklung der Blockbuster-Spiele kann derweil – wie bei einem Hollywood-Film – mehrere hundert Millionen Dollar verschlingen. Zugleich wird erwartet, dass die Kosten in Zukunft durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz gedrückt werden können.

Der saudiarabische Investmentfonds PIF gehörte bereits zu den grössten Anteilseignern von Electronic Arts mit einem Anteil von rund zehn Prozent und verstärkte sich im Spielegeschäft in diesem Jahr mit der Übernahme der Entwicklerfirma hinter dem Smartphone-Spiel «Pokemon Go». Neben Kushners Affinity Partners gehört zu den Investoren auch die Finanzfirma Silver Lake.

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