Aktualisiert2. Oktober 2025, 04:48

Israel stoppt Boote: «Greta und ihre Freunde sind sicher und gesund»

Die 47 Schiffe starke Global Sumud Flotilla wollte Hilfsgüter nach Gaza bringen. Doch Israel fängt einige der Schiffe ab und spricht von Provokation.

20 Minuten Newsdesk

Israel hat die Gaza-Hilfsflotte offenbar gestoppt.

Die Flotte wollte 200 Tonnen Hilfsgüter nach Gaza bringen.

Israel wirft der Aktion eine Beteiligung der Hamas vor.

Laut Aktivisten sind noch immer 30 Schiffe unterwegs nach Gaza.

Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine private Flotte von Schiffen mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt. «Die Global Sumud Flotilla wurde von israelischen Seestreitkräften angehalten», teilte die Trägerorganisation in ihrem Telegram-Kanal mit. Einige Schiffe seien sicher gestoppt und ihre Passagiere in einen israelischen Hafen gebracht worden, teilte das israelische Aussenministerium auf X mit.

Unter den mehreren hundert Teilnehmern an Bord von mehr als 40 Motor- und Segelbooten war auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. «Greta und ihre Freunde sind in Sicherheit und gesund», hiess es in der Mitteilung des Aussenamts weiter. Das französische Aussenministerium rief die israelischen Behörden auf, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und das Recht auf konsularischen Schutz zu garantieren.

Aktivisten: 30 Boote steuern weiter auf Gaza zu

Nach dem Militäreinsatz der israelischen Marine steuern nach Angaben der Aktivisten noch immer zahlreiche Boote auf den Gazastreifen zu. 13 Schiffe seien im Mittelmeer abgefangen worden, rund 30 weitere setzten ihre Reise aber fort, teilte die Global Sumud Flotilla am frühen Donnerstagmorgen mit. «Wir fahren weiterhin durch das Mittelmeer, um die Belagerung des Gazastreifens zu durchbrechen», sagte ein Sprecher der Organisation.

Israelischer Militäreinsatz sei «Akt des Terrors»

Die Flotte hatte am Mittwoch die «rote Zone» erreicht – es wurde stündlich mit einer Intervention Israel und einer Eskalation der Lage gerechnet. Aktivisten hatten auf Instagram geschrieben, dass Soldaten die ersten Schiffe geentert hätten. Ein Schiff sei gerammt worden, teilte die Global Sumud Flotilla mit. Weitere Boote seien mit Wasserwerfern beschossen worden. Dabei sei allerdings niemand verletzt worden.

Die türkische Regierung verurteilte den israelischen Militäreinsatz scharf. «Der Angriff der israelischen Streitkräfte in internationalen Gewässern gegen die Global Sumud Flotilla, die humanitäre Hilfe zu den Menschen im Gazastreifen bringen wollte, stellt einen Akt des Terrors dar, der gegen das Völkerrecht verstösst und das Leben unschuldiger Zivilisten in Gefahr bringt», hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums.

Israel: Flotte will « provozieren»

Das israelische Aussenministerium teilte auf X mit, die israelische Kriegsmarine habe die Flottille aufgefordert, ihren Kurs zu ändern. Ihre Hilfslieferungen könnten sie in Häfen ausserhalb des Gazastreifens an Land bringen, sie würden in das palästinensische Küstengebiet weitertransportiert. Die Besatzungen seien informiert worden, dass sie sich einer aktiven Kampfzone näherten.

«Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation», hiess es in der Stellungnahme des Aussenministeriums weiter.

Die Flotte umfasst 47 Schiffe und hat mehrere hundert Aktivistinnen und Aktivisten an Bord, die in Gaza rund 200 Tonnen Hilfsgüter anliefern wollten. Die Gruppe von Motor- und Segelbooten war Ende August in Barcelona gestartet. Die Aktion ist nach Angaben der Organisatoren die bisher grösste ihrer Art. Israel hatte ähnliche Versuche zuvor gestoppt.

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