Aktualisiert3. Oktober 2025, 01:34
Zürich, Bern, Basel, Genf: Demos sorgen für Chaos im öffentlichen Verkehr
Am Donnerstagabend kam es zu Pro-Palästina-Demos in mehreren Schweizer Städten. Der ÖV kam teilweise zum erliegen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Demos sorgten am Donnerstagabend für Chaos im öffentlichen Verkehr.
In Bern besetzten Demonstranten Gleise im Bahnhof.
Eine weitere Demo in Zürich beeinträchtigte den Trambetrieb.
Am Donnerstagabend haben Teilnehmende einer propalästinensischen Kundgebung in Bern die Gleise 4 bis 7 des Bahnhofs blockiert. Der Bahnverkehr war rund eine halbe Stunde stark beeinträchtigt, gegen 20.30 Uhr meldete die SBB wieder Normalbetrieb. Die Polizei stoppte die Menge an der Kappelenstrasse nahe der Synagoge. Kurz nach 21 Uhr löste sich die Kundgebung am Bubenbergplatz auf.
Ein BRK-News-Reporter schätzte die Zahl der Demonstrierenden auf mehrere Hundert Personen, stellenweise gar bis zu 1000. Mobilisiert wurde über Social Media, unter anderem via «Students for Palestine». Die Behörden seien nicht eingeschritten.
Pfefferspray und Warnschüsse in Zürich
Ungefähr zur gleichen Zeit lief auch eine Demonstration in der Zürcher Innenstadt. Aufgerufen dazu hatte «Vorwärts» im Zusammenhang mit der Festnahme mehrerer Aktivistinnen und Aktivisten durch die israelische Marine. Dies, weil sie versucht hatten, die Blockade zu durchbrechen und Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Unter den Festgenommenen befinden sich auch 19 Schweizerinnen und Schweizer.
Beobachter sprechen von 2000 bis 4000 Teilnehmenden. Um die Menge zurückzudrängen, setzten Polizisten der Stadtpolizei und Kantonspolizei Zürich Tränengas und Pfefferspray ein. Zudem gaben sie Warnschüsse mit Gummischrot-Gewehren ab. Aufgrund der Demo war der Trambetrieb im Raum Stadtkreis 4 und 5 eingeschränkt. Es kam zu Verspätungen und Umleitungen. Gegen 21:40Uhr löste sich die Demonstration auf.
Ebenso war der Bahnverkehr zwischen Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof eingeschränkt. Auch dort war der Grund eine Demonstration. Vereinzelt muss noch mit Verspätungen und Ausfällen gerechnet werden.
Wasserwerfer und Tränengas in Genf
Auch in Genf versammelten sich am Donnerstag über 3000 Menschen nahe des Bahnhofs Cornavin, um ihre Solidarität mit Palästina und der von Israel gestoppten Gaza-Flottille zu zeigen. Auf dem Place Lise Girardin riefen sie Parolen, später zündeten einige Teilnehmer Reifen an, wie RTS berichtet. Der Verkehr am Platz kam zeitweise zum Erliegen. Beim Zug durch die Innenstadt stoppte die Polizei die Menge auf der Mont-Blanc-Brücke. Daraufhin flogen Gegenstände auf die Beamten, die mit Tränengas und Wasserwerfern reagierten.
Am Abend blockierten Demonstranten zudem die Gleise des Bahnhofs. Auch dort setzte die Polizei erneut Tränengas ein und rückte mit einem Grossaufgebot an. Kurz vor 22 Uhr löste sich die Menge weitgehend auf. Laut Polizei kam es zu einer Festnahme, fünf Polizisten wurden verletzt und es gab Schäden an der Infrastruktur. Der Bahnverkehr war stundenlang unterbrochen, normalisierte sich aber gegen 23 Uhr.
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