Polens Premierminister Donald Tusk am 11. September bei einer Pressekonferenz, nachdem russische Drohnen über Polen abgeschossen wurden. © Tomasz Stanczak/Agencja Wyborcza.pl/Reuters
Viele der Szenarien für einen möglichen Konflikt zwischen der Nato und Russland beginnen mit genau solchen Vorfällen, wie wir sie im Moment fast täglich erleben: mit Drohnenflügen über Nato-Stützpunkten oder zivilen Flughäfen wie am Donnerstagabend in München. Mit russischen Kampfjets, die in den alliierten Luftraum eindringen.
Ist das Zufall? Will Russland aus der Luft Informationen sammeln? Ist es eine gezielte Eskalation durch Wladimir Putin? Oder womöglich tatsächlich bereits der Beginn einer militärischen Auseinandersetzung? Leben wir schon nicht mehr “komplett im Frieden”, wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius gesagt hat?
Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast der ZEIT. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist die Politikwissenschaftlerin, Podcasterin und Drohnenexpertin Ulrike Franke. Sie sagt: “Russland ist sehr gut darin, die Grenzen auszutesten.” Aber sie warnt auch: “Man kann nicht mal eben so einen russischen Jet abschießen, um ein Zeichen zu setzen.”
Franke erläutert unterschiedliche Methoden, sich gegen Drohnen zur Wehr zu setzen. Wir diskutieren die “rules of engagement”, die Nato-Einsatzregeln für den Umgang mit russischen Flugzeugen, die in den alliierten Luftraum eindringen. Und wir fragen, ob in Zeiten von Trump und Putin das Nato-Konzept der Abschreckung eigentlich noch funktioniert. Franke sagt: “Wir müssen in der Lage sein, russische Kampfflugzeuge abzuschießen.” Aber sie erklärt auch, was dagegen sprechen kann, es zu tun.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.