München – Der Flughafen München wurde am Freitagabend erneut gesperrt. Wieder war Drohnen-Alarm ausgerufen worden! Die Bundespolizei bestätigte in der Nacht zwei Sichtungen.

Am Samstagmorgen dann die Erleichterung für einige Passagiere: Laut der Internetseite des Münchner Flughafens läuft bereits der Check-in für erste Flüge. Eine erste Maschine soll zudem um 7 Uhr gestartet sein. Auch seien bereits einige ankommende Maschinen gelandet.

ABER: Sehr viele Flüge wurden erneut gestrichen. Damit droht dem Flughafen erneut Chaos!

Die Bundespolizei ist mit allen Kräften wegen des Drohnen-Alarms am Freitagabend im Einsatz

Die Bundespolizei ist mit allen Kräften wegen des Drohnen-Alarms am Freitagabend im Einsatz

Foto: Enrique Kaczor/onw-images/dpa

Drohnen nahe Landebahnen

Am späten Freitagabend hatte der Flughafen München mitgeteilt: „Am Abend des 3. Oktober hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) aufgrund von unbestätigten Drohnensichtungen vorsorglich den Flugbetrieb am Flughafen München eingeschränkt und bis auf Weiteres eingestellt.“

Der Sprecher der Bundespolizei-Direktion München, Thomas Borowik, bestätigte den Vorfall gegenüber BILD: „Aus Sicherheitsgründen hat die Flugsicherung um 21.28 Uhr den Flugbetrieb eingestellt. Die Sicherheit geht vor.“

Kurz vor 23 Uhr beobachteten dann zwei Streifen der Bundespolizei ebenfalls Drohnen. Bundespolizeisprecher Borowik zu BILD: „Jeweils eine Drohne wurde zur gleichen Zeit sowohl an der Nord- als auch der Südbahn gesichtet. Während der Sichtung drehten die Drohnen jeweils sofort ab und verschwanden, sodass sie nicht identifiziert werden konnten.“

Flughafenmitarbeiter verteilen Luftmatratzen an Passagiere, die die Nacht im Terminal verbringen müssen

Flughafenmitarbeiter verteilen Luftmatratzen an Passagiere, die die Nacht im Terminal verbringen müssen

Foto: vifogra

6500 Passagiere kamen nicht mehr weg

Laut Flughafen wurden 23 ankommende Flüge umgeleitet, 12 Flüge nach München annulliert. 46 Abflüge konnten nicht wie geplant stattfinden, sie wurden annulliert oder auf den 4. Oktober verschoben.

Keine Starts und Landungen am Freitagabend am Flughafen München

Keine Starts und Landungen am Freitagabend am Flughafen München

Foto: Robert Gongoll

Menschen berichten BILD-Reportern vor Ort, dass sie bereits in ihren Maschinen saßen, als plötzlich die Entscheidung fiel, die Landebahnen zu sperren. Sie mussten aus den Maschinen wieder mit ihrem Handgepäck aussteigen.

Laut Flughafen München sind rund 6500 Passagiere betroffen. Mehr als doppelt so viele wie am Donnerstag!

Für 6.500 Passagier geht es in der Nacht von Freitag auf Samstag am Münchner Flughafen nicht weiter

Für 6.500 Passagiere geht es in der Nacht von Freitag auf Samstag am Münchner Flughafen nicht weiter

Foto: Enrique Kaczor/onw-images/dpa

Fluggäste übernachten im Terminal

Der Flughafen: „Wie bereits in der Nacht zuvor sorgte der Flughafen München in Zusammenarbeit mit den Airlines umgehend für eine Versorgung der Passagiere in den Terminals. Es wurden Feldbetten aufgestellt, sowie Decken, Getränke und Snacks ausgereicht.“

Gestrandete Fluggäste schlafen auf Luftmatratzen

Gestrandete Fluggäste schlafen auf Luftmatratzen

Foto: vifogra

Ein Weiterflug vor Samstagfrüh war nicht möglich, da ab Mitternacht generell ein Nachtflugverbot wegen Lärmschutz besteht. Und Hotelbetten sind wegen des Oktoberfestes kaum aufzutreiben.

Auf dem Weg zum Arsenal-Heimspiel der Tochter gestrandet

Klaus und Nicole Wienroither aus Österreich wollten nach Manchester fliegen, um ihre Tochter, die Fußballerin Laura Wienroither, am Samstagmittag bei ihrem Verein Manchester City anzufeuern. „Sie hätte morgen ein Heimspiel gegen Arsenal London“. Der Abflug wäre um 20.25 Uhr nach Manchester geplant gewesen. Doch nach drei Stunden Warten im Flugzeug teilte EasyJet lediglich mit, dass der Flughafen gesperrt sei.

Klaus und Nicole Wienroither aus Österreich wollten am Samstag ihre Tochter bei Manchester City anfeuern. Jetzt ist unklar, ob das noch klappt

Klaus und Nicole Wienroither aus Österreich wollten am Samstag ihre Tochter bei Manchester City anfeuern. Jetzt ist unklar, ob das noch klappt

Foto: Jakob Mell

Das Ehepaar aus Oberösterreich steht nun vor Problemen: Zum einen die Hotelsituation, zum anderen die Unsicherheit, ob und wann der Flug nach Manchester tatsächlich noch startet.