Die Polizei hat nach einer Drohnensichtung am Flughafen Frankfurt einen 41-jährigen Mann festgenommen. Der “Hobbydrohnenpilot” habe nach bisherigen Erkenntnissen “seine neu erworbene Drohne kurz testen” wollen. Ihm droht nach Polizeiangaben ein Bußgeld im fünfstelligen Bereich. Hinweise auf Verbindungen des festgenommenen 41-Jährigen nach Russland
gebe es nicht, sagte der Polizeisprecher. Gegen den Mann wurde ein
Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

In Frankfurt hatten Beamte der Bundespolizei am Freitagmorgen die Drohne innerhalb der Flugverbotszone an Deutschlands größtem Flughafen entdeckt. Eine Polizeistreife habe den Drohnenpiloten kurz darauf angetroffen. Der Flugbetrieb blieb unbeeinträchtigt. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.

Flughafen Vilnius sperrte Luftraum nach Sichtung von Heißluftballons

Indes gab es in der litauischen Hauptstadt Vilnius neuen Sicherheitsalarm, weil Heißluftballons offenbar in den Luftraum über dem Flughafen Vilnius eingedrungen waren. Wie der Flughafenbetreiber auf seiner Webseite mitteilte, blieb der Luftraum über dem Flughafen Vilnius bis Sonntagmorgen, 3.30 Uhr deutscher Zeit (4.30 Uhr Ortszeit), gesperrt. Flüge nach Vilnius
wurden nach Lettland und Polen umgeleitet.

“Die Entscheidung wurde wegen einer möglichen Serie von Ballons getroffen, die sich dem Flughafen Vilnius näherten”, hieß es in einer Erklärung des Flughafenbetreibers auf Facebook. Wie das Nachrichtenportal Lrytas unter Berufung auf einen Sprecher des
Flughafens berichtete, wurde der Anflug der Ballons gegen 22.16 Uhr
entdeckt. Daraufhin sei der Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen vorerst
gestoppt worden.

Die Herkunft der Flugkörper blieb zunächst ungeklärt. Das Nationale
Krisenzentrum sprach am frühen Morgen von “Schmuggelballons”, ohne
diesen Begriff näher zu erläutern. Erst vor wenigen Wochen hatte der Flughafen Vilnius den Flugverkehr wegen Drohnensichtungen vorübergehend eingestellt.

Sicherheitsbehörden in ganz Europa sind alarmiert

Sicherheitsbehörden sind alarmiert, nachdem in den vergangenen Wochen mehrfach Drohnen unbekannter Herkunft über Flughäfen und Militäreinrichtungen in Europa gesichtet worden waren. Am Donnerstagabend und am Freitagabend erst hatte der Flughafen München wegen Drohnensichtungen seinen Betrieb vorübergehend einstellen müssen. Tausende Reisende waren betroffen. Der Vorfall hat
eine neue Debatte über den Schutz deutscher Flughäfen ausgelöst.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hatten wir geschrieben, der Vorfall in Frankfurt habe sich am Donnerstag ereignet. Die Nachrichtenagentur dpa hat diese Angabe inzwischen korrigiert, richtig ist Freitag.

Drohnen

Mehr zum Thema

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Hybrider Krieg:
Nun muss Europa sich wehren

Drohnensichtungen am Münchner Flughafen:
Was über die neuen Drohnensichtungen am Münchner Flughafen bekannt ist

Drohnenabwehr:
Klein, gefährlich und bislang nicht zu stoppen