Seit Freitag hat Luxemburg einen neuen Staatschef und Großherzog in der Person von Guillaume Nassau, Sohn vom Henri Nassau, siebter Herrscher aus der Dynastie Nassau-Weilburg.

Die offizielle Zeremonie erfolgte in Anwesenheit gekrönter Häupter aus Belgien und den Niederlanden, des deutschen Bundeskanzlers, des französischen Präsidenten und der staatstragenden Kräfte, die dafür sorgen, dass die ungerechten kapitalistischen Verhältnisse, die in eine parlamentarische Monarchie eingebettet sind, sich immer wieder reproduzieren können.

Am Samstag fand ein Volksfest in der Hauptstadt, in Düdelingen, Grevenmacher und Wiltz statt, das dazu diente, beim niederen Volk das Gefühl zu erwecken, es gehöre dazu und sei – in einer Welt voller Gefahren – gut behütet, wenn schon nicht mehr von der Trösterin der Betrübten, dann doch dank der Herrschaft des neuen Großherzogs.

Zur Verklärung trug auch die katholische Amtskirche bei, indem der Erzbischof von Luxemburg meinte, »Lëtzebuerg geet weider, well eis Dynastie weider geet«.

Zumindest aber wurden die für die Mega-Show auf dem »Knuedler« verpflichteten Künstler für ihre musikalischen und tänzerischen Darbietungen fürstlich bezahlt.

Die Drohnenformationen, die am Abend über der Hauptstadt kreisten, waren Teil des offiziellen Programms, aber es waren weder ukrainische, wie sie gegenwärtig zu Kriegszwecken in Luxemburg produziert werden, noch russische, gedacht etwa, um daran zu erinnern, dass Russland 1839 Luxemburg – immer wieder Zankapfel zwischen Frankreich und Preußen – die Neutralität garantierte, die seit 1949 durch den Beitritt zum Aggressionspakt der NATO aufgegeben wurde.