Ist der Nato-Einsatz an der Ostflanke ausreichend, um Moskau von weiteren Provokationen abzuhalten? Deutschland entsendet Eurofighter und investiert Milliarden in Drohnen.
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Ein Eurofighter wird für den Start vorbereitet. Foto: Guido Kirchner (dpa)
Deutschland wird zum Schutz der Nato-Ostflanke Kampfjets vom Typ Eurofighter auf dem polnischen Militärflugplatz Malbork stationieren und zehn Milliarden Euro in Drohnen investieren. Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens an.
Mit den Eurofightern wird die deutsche Luftwaffe nach Angaben des SPD-Politikers Patrouillenflüge zum Schutz der Ostflanke absolvieren und damit einen weiteren Beitrag zum Nato-Einsatz “Eastern Sentry” (Deutsch: Wächter des Ostens) leisten. Dieser war im September unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Drohnen gestartet worden. Zu den in den kommenden Jahren geplanten Milliardeninvestitionen in Drohnen erklärte Pistorius, es gehe um alle Arten von unbemannten Luftfahrzeugen, also auch um Angriffsdrohnen.
Das aggressive Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin zeige, dass man bei der Stärkung der Verteidigungsbereitschaft nicht einen Moment nachlassen dürfe, sagte Pistorius. Laut ihm wird Deutschland das europäische Land sein, das sich am stärksten für den Schutz des alliierten Luftraums engagiert.
Demnach wird die Luftwaffe weiter auch am Fliegerhorst in Rostock-Laage Kampfjets für den Nato-Einsatz in Bereitschaft halten und ihr Engagement in Rumänien fortführen. Dort beteiligt sich die Luftwaffe derzeit mit fünf Eurofightern und rund 170 Soldaten an bewaffneten Schutzflügen zur Sicherung der Südostflanke des Bündnisses.
Im polnischen Malbork sollen von Dezember bis März mindestens zwei Eurofighter stationiert werden. Der dortige Flughafen liegt südöstlich von Danzig und ist keine hundert Kilometer von der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad entfernt.
Bei dem Nato-Treffen berieten Pistorius und seine Kollegen am Mittwoch unter dem Eindruck der jüngsten russischen Luftraumverletzungen über eine bessere Abschreckung und Verteidigung.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte im Anschluss, es sei vereinbart worden, eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen zur Drohnenabwehr umzusetzen, die die Fähigkeiten zur Bekämpfung von Drohnen erweitern, ausbauen und beschleunigen sollen. Details nannte er nicht.
Der Niederländer betonte, dass die Nato bereits in der Lage sei, im Ernstfall das gesamte Bündnisgebiet zu verteidigen. So sei etwa im Fall der in den estnischen Luftraum eingedrungenen russischen Jets vom Typ MiG-31 festgestellt worden, dass diese keine Bedrohung dargestellt hätten. Demnach geht es vor allem auch um technologische Anpassungen bei der Drohnenabwehr, um zu verhindern, dass vergleichsweise günstige Drohnen mit teuren Flugabwehrraketen abgeschossen werden müssen.
Schlagworte: Boris Pistorius, Mark Rutte, Wladimir Putin