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Was plant Wladimir Putin damit? Die russischen Streitkräfte bekommen einen neuen Kampfjet. Eine technische Neuheit wirkt wie ein Signal an die NATO.

Moskau – Das Verhältnis zwischen dem Russland-Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin und der NATO ist schwer angespannt, und das über den brutalen Ukraine-Krieg hinaus. Aus diesem Grund gehen zum Beispiel Deutschland und Großbritannien eine weitere militärische Kooperation ein. Und in dieser Gemengelage ist jede rüstungstechnische Innovation wie ein Signal an die jeweils andere Seite. Das neueste Beispiel: ein Selbstverteidigungssystem für russische Kampfjets.

Wladimir Putins Regime ließ den Trainingskampfjet Jak-130 modifizieren. Hier ist ein Prototyp aus dem August 2024 zu sehen.

Wladimir Putins Regime ließ den Trainingskampfjet Jak-130 modifizieren. Hier ist ein Prototyp aus dem August 2024 zu sehen. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / SNA / ZUMA Press

Wie das Fachmagazin Flug Revue berichtet, hat das russische Flugzeug-Konstruktionsbüro Jakowlew einen zweiten und überarbeiteten Prototypen des Trainingskampfjets Jak-130 mit dem Begriffszusatz M vorgestellt. Das Trainingsflugzeug erhalte in seiner M-Version ein Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (BRLS-130R), ein elektrooptisches Zielsystem (SOLT-130K) sowie Luft-Luft-Flugkörper als Neuerungen, heißt es in dem Bericht. Die Kampfpiloten können mit dem leichten Kampfjet somit wohl auch Luftduelle simulieren.

Russland-Aufrüstung unter Wladimir Putin: Kampfjet hat technische Innovation

Ein markantes Detail ist der in Englisch geschriebene Warnhinweis „No Step“ (Deutsch: keine Stufe), der auf dem Flugzeug angebracht ist. Das deutet wohl darauf hin, dass die Jak-130M auch für den möglichen Export in andere Staaten außerhalb der NATO vorgesehen ist. Das Verteidigungsbündnis dürfte dagegen eine technische Innovation mutmaßlich genauer beobachten, von der die Flug Revue ebenfalls berichtet.

Dabei handelt es sich um ein integriertes Selbstverteidigungssystem mit dem Namen President-S130 (Deutsch: Präsident), zu dem nicht viele Informationen öffentlich vorliegen. Wie das sicherheitspolitische Fachmagazin Militär Aktuell in einer Analyse schreibt, kommen beim President-S130 optische Sensoren und Störsender zum Einsatz, die Flugabwehrsysteme auf große Entfernung erkennen sollen. Auch von Abwehrmechanismen ist die Rede, was etwa Täuschkörper meinen könnte, die Boden-Luft-Raketen vom Ziel ablenken.

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Laut Militär Aktuell beinhaltet President-S130 auch elektronische Kriegsführung. Details nennt der Bericht keine. Während die russische Luftwaffe wiederholt die NATO durch Luftraum-Verletzungen provozierte, war eben jene Selbstverteidigung der Kampfjets gegen Boden-Luft-Raketen bislang ein riesiges Problem für Moskau im Ukraine-Krieg. Die Verluste sind auch unter den Kampfflugzeugen für Putin gewaltig, ob durch Drohnenangriffe gegen Flugplätze oder in der Luft.

Verluste für Wladimir Putin im Ukraine-Krieg: Viele Kampfjets sind darunter

In Zahlen: Die Open-Source-Intelligence-Website Oryx listete am 29. Oktober 2025 unter den russischen Verlusten 168 dokumentierte Militär-Flugzeuge auf. Darunter waren demnach zum Beispiel vier prestigeträchtige Abfangjäger MiG-31, ganze 41 moderne Jagdbomber Su-34 sowie acht noch modernere „Super Flanker“ Su-35 und ein hochmoderner Tarnkappen-Kampfjet Su-57. Auch eine Jak-130 soll der Quelle zufolge unter Putins Verlusten sein, während der Kreml-Chef offenbar ungehemmt die NATO ausspionieren lässt.

Neuestes Beispiel: Wie das Oberkommando der polnischen Streitkräfte am 29. Oktober auf X mitteilte, wurde tags zuvor ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee durch polnische Kampfjets abgefangen und begleitet. Die Maschine sei am Dienstag ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder im internationalen Luftraum unterwegs gewesen, hieß es aus Warschau. Immer wieder kommt es zu solchen Vorfällen. (Quellen: Flug Revue, Militär Aktuell, Oryx) (pm)