Luxemburg: Luxushotel-Concierge Plancher erfüllt Gästen jeden Wunsch

Krawatte, perfekt sitzendes Jackett und ein freundliches Lächeln – Étienne Plancher verkörpert den Inbegriff eines Hotel-Concierges. Genau so, wie man ihn aus Filmen kennt: stets präsent in der Lobby, bereit, Gästen beim Gepäck zu helfen oder ihnen jede erdenkliche Unterstützung anzubieten. Seit 21 Jahren arbeitet er im Hotel Le Royal in Luxemburg-Stadt, seit rund einem Jahrzehnt als Concierge. Heute führt er das Team aus Concierges, Wagenmeistern und Gepäckträgern. Vier Concierges beschäftigt das Haus mit seinen 210 Zimmern – eine ungewöhnlich hohe Zahl in Luxemburg, wo es insgesamt nur etwa 15 gibt.

Der Beruf sei in den vergangenen Jahren etwas in den Hintergrund geraten, berichtet Plancher: «Viele Aufgaben wurden von der Rezeption übernommen.» Umso mehr freut er sich, dass die aus seiner Sicht spannende Tätigkeit nun wieder an Bedeutung gewinne. Doch was genau macht einen Concierge aus? «Wir sind die Problemlöser im Hintergrund», sagt Plancher – «eine Art Geheimagent, der das Unmögliche möglich machen kann.» Ein Vierzigjähriger mit ausländischer Staatsangehörigkeit – das sei ein typisches Profil des Hotelgastes, der die Dienste eines Concierge in Anspruch nimmt.

Einmal habe ein Paar an der Hotelbar spontan beschlossen, zum Abendessen nach Paris zu fliegen und anschließend nach Luxemburg zurückzukehren. «Es war 18 Uhr, und innerhalb von 45 Minuten hatte ich einen Helikopter organisiert, der sie vom Findel aus hin- und zurückflog», erzählt er. Concierge zu sein bedeute, Kreativität und ein weitreichendes Netzwerk einzusetzen, um jedem Gast ein außergewöhnliches Erlebnis zu ermöglichen. «Man beobachtet, wie sich Luxemburg entwickelt, man entdeckt die Orte, man hält sich auf dem Laufenden», so Plancher. «Der Beruf hört nicht auf, wenn man nach Hause kommt».

«Ein Taxi reservieren, ein Restaurant oder ein Geburtstagsgeschenk besorgen. All das gehört zum Job dazu. Auch um 21.30 Uhr, wenn schon alles geschlossen hat in Luxemburg», so Plancher. Er selbst habe auch schon einmal Tisch und Stühle in ein Restaurant gebracht, um seinen Gästen ein zusätzliches Gedeck zu schaffen. Das Netzwerk sei extrem wichtig, um die Wünsche zu erfüllen – international  gibt es eine Concierge-Bruderschaft, um einander zu helfen.

Es sei ein Beruf der alten Schule, bei dem der persönliche Kontakt im Mittelpunkt stehe – manchmal bis in sehr private Bereiche hinein, selbst wenn ein Gast nur eine Nacht in Luxemburg verbringe. «Das ist ein Service, den das Hotel anbietet und mit dem es seine Gäste langfristig bindet. Ein Haus kann damit werben, dass es über einen oder sogar mehrere Concierges verfügt», erklärt Plancher. «Was der Kunde wünscht, setzt der Concierge um» – ein Motto, das er von einem seiner Ausbilder übernommen hat.