Über dem Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel im Norden Belgiens sind an drei aufeinanderfolgenden Tagen verdächtige Drohnen gesichtet worden. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montag berichtete, wurden am Sonntagabend insgesamt vier Drohnen über dem Stützpunkt nahe der niederländischen Grenze beobachtet. Das bestätigt Bürgermeister Steven Matheï unter Berufung auf Angaben der Sicherheitskräfte.
Den Angaben zufolge stieg am Sonntag wegen der Drohnensichtung ein Polizeihubschrauber auf. Die Drohnen seien schließlich in Richtung Niederlande verschwunden, hieß es weiter.
Drohnen auch an der Grenze zu Deutschland gesichtet
Belgien hatte nach den ersten beiden Vorfällen bereits am Sonntag Ermittlungen eingeleitet. Es habe sich „nicht um einen einfachen Überflug“ gehandelt, sondern um einen „klaren Auftrag, der auf Kleine-Brogel abzielte“, schrieb der belgische Verteidigungsminister Theo Francken auf X. Es habe sich um Drohnen „größeren Typs“ in „größerer Höhe“ gehandelt. Ein Störsender sei eingesetzt worden, jedoch ohne Erfolg, erläuterte Francken. Polizeifahrzeuge und ein Hubschrauber hätten die Drohnen verfolgt, jedoch nach einigen Kilometern den Kontakt verloren.
Erst Anfang Oktober waren über dem belgischen Armeestandort Elsenborn nahe der Grenze zu Deutschland mehrere Drohnen gesichtet worden.
EU will mit Nato gemeinsame Drohnenabwehr aufbauen
Zuletzt hatte es in Europa immer wieder Drohnenvorfälle an Flughäfen und Militäreinrichtungen gegeben. Am Bremer Flughafen war am Sonntagabend wegen der Sichtung einer Drohne kurzzeitig der Flugverkehr unterbrochen worden. Am Freitagabend wurde der Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER wegen der Sichtung einer Drohne für fast zwei Stunden unterbrochen. Anfang Oktober war aus dem gleichen Grund der Flugbetrieb am Münchner Flughafen vorübergehend eingestellt worden.
Nach mehreren russischen Luftraumverletzungen und mysteriösen Drohnensichtungen etwa in Dänemark im September will die EU in Zusammenarbeit mit der Nato bis Ende 2027 eine effektive Drohnenabwehr aufbauen.
lro/AFP