Laut aktueller Daten der Statistik Austria ist die Zahl der Sozialhilfe-Bezieher*innen 2024 leicht angestiegen. Das liegt vor allem an der schwierigen wirtschaftlichen Situation. Die hohen Preise belasten Familien zusätzlich. Die Volkshilfe warnt davor, bei dieser kleinen, aber besonders vulnerablen Gruppe weiter zu kürzen.
“Diese Zahlen zeigen, wie leicht Menschen in Not geraten, wenn Preise steigen, Löhne nicht nachkommen und die Arbeitsmarktsituation schwierig ist“, betont Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. „Die Sozialhilfe ist das letzte Sicherheitsnetz unseres Sozialstaats. Sie kostet uns lediglich 0,27 Prozent des BIP. Ein kleines Investment für den Schutz gegen absolute Armut.” Zudem sind 60 Prozent der Mehrausgaben auf die Valorisierung zurückzuführen.
„Wer hier von Einsparungen spricht, hat die Realität nicht verstanden. Dieses Netz fängt Menschen auf, wenn alle anderen Sicherungen versagen. Jede Kürzung würde unweigerlich Armut und Ausgrenzung weiter verschärfen“, warnt Fenninger und bezieht sich damit auf die anhaltenden Diskussionen der letzten Wochen um rigide Kürzungen der Sozialhilfe. Besonders die Androhung von Kürzungen bei Kindern sehe die Volkshilfe kritisch – und konträr zum Versprechen der Regierung, Kinderarmut bis 2030 zu halbieren.
Rund ein Drittel der Sozialhilfe-Bezieher*innen sind Kinder und Jugendliche. „Wenn Familien nicht mehr wissen, wie sie Miete und Essen bezahlen sollen, trifft das besonders die Jüngsten. Wer Kinderarmut ernsthaft bekämpfen will, darf dieses letzte Netz nicht schwächen – sondern muss es stärken“, so Fenninger abschließend, der von der Regierung vehement die Einbeziehung der Sozialorganisationen in die Verhandlungen zur Sozialhilfe-Reform fordert.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS – WWW.OTS.AT | VHO