Publiziert14. November 2025, 18:12

Sicherheitspolitik: Wie Luxemburg seine Rolle in der Nato stärken will

Luxemburg baut seine Verteidigungsindustrie aus, verstärkt seine Präsenz in Nato-Gremien und bereitet zusätzliche strategische Posten vor.

Die Regierung arbeitet an einer nationalen Strategie für die Verteidigungsindustrie, um Investitionen möglichst mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Nutzen für Luxemburg zu verbinden. Ziel sei es, luxemburgische Unternehmen stärker in internationale Lieferketten einzubinden – sowohl auf EU-Ebene als auch innerhalb der Nato. Dafür unterstütze der Staat die Industrie politisch und finanziell, etwa bei multinationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Das geht aus einer Antwort von Yuriko Backes (DP) auf eine parlamentarische Anfrage hervor.

National werden demnach regelmäßig Förderaufrufe gestartet, die Synergien zwischen Verteidigung und anderen Sektoren stärken sollen. Koordiniert werde all dies durch einen interministeriellen Arbeitsgruppe, an der Armee, Wirtschaftsministerium, Hochschul- und Forschungsressort, Finanzministerium, Außenhandel und Luxinnovation beteiligt seien.

Auch innerhalb der Nato erhöhe Luxemburg seine Sichtbarkeit. Auf politischer Ebene vertrete der Ständige Vertreter das Land im Nordatlantikrat, dem höchsten Beschlussgremium der Allianz. Parallel dazu sitzt der Militärvertreter im Militärausschuss. Zudem nehme Luxemburg über Experten und entsandte Senior-Berater an zahlreichen politischen und technischen Nato-Komitees teil, darunter dem Politik- und Verteidigungsplanungskomitee, dem Cyberverteidigungskomitee und der Konferenz der nationalen Rüstungsdirektoren.

Die Regierung prüfe darüber hinaus, eine zusätzliche Person fest für die strategische Planung der Nato zu entsenden. Eine stärkere Präsenz in diesen Gremien gilt als zentrale Priorität.

Stand November 2025 arbeiten acht Diplomaten, drei Militärangehörige und fünf weitere Fachkräfte in EU-, Nato- und OSZE-Vertretungen im Bereich Verteidigung und Verteidigungsindustrie. In verbündeten Ländern würden Diplomaten diese Themen punktuell ebenfalls weiter verfolgen. Wie viele Personen im Ausland eingesetzt werden, richte sich jeweils nach den konkreten Interessen Luxemburgs.

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(kn)