Österreich-Patriotismus. Mit der Bedeutung der Länder und ihrer Hauptleute setzt sich heute auch Andreas Mölzer in seiner „Krone“-Kolumne auseinander. Mölzer, selbst lange Begleiter eines Landeshauptmannes (Jörg Haider in Kärnten) findet einerseits, dass durch das offenbar von den Ländern verursachte Ausufern des Budgetdefizits einmal mehr deutlich geworden sei, „dass der heimische Föderalismus eine der großen Reform-Baustellen des Landes darstellt“. Er glaubt, es müsse „langsam den wildesten Lokalpatrioten und natürlich auch den Landeshauptleuten klar werden, dass rationalisiert, verwaltungstechnisch zusammengelegt, vereinfacht und kooperiert werden muss.“ Vor allem, „dass die Länder nicht mit vollen Händen Geld ausgeben können, das nicht sie, sondern der Bund einnehmen muss“. Aber für Mölzer steht andererseits „die identitätsstiftende Rolle der Bundesländer für unseren Österreich-Patriotismus“ außer Frage. Er schreibt: „Wir fühlen uns immer zuerst als Steirer, Kärntner, Salzburger, Tiroler, Vorarlberger, Burgenländer, Nieder- und Oberösterreicher, auch Wiener und eben dann erst als Bürger der Alpenrepublik.“ Diese Länder-Identitäten seien bekanntlich jahrhundertealt und tief in den Menschen verwurzelt. So gehöre es auch zu den besten Traditionen, „dass jedes Land seine Leitfigur hat, einen Landeshauptmann/-frau eben und so etwas wie einen Landespatron, einen Erzherzog Johann, einen Andreas Hofer zum Beispiel“. Das schaffe Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, was, wie Mölzer meint, „wohl die wichtigste Funktion unserer Bundesländer sein dürfte“. Das hat was für sich.