Internationale GemeinschaftEU erlässt Sanktionen gegen stellvertretenden Chef der RSF-Miliz im Sudan

Die-RSF-Miliz-hatte-im-April-2023-mit-Angriffen-gegen-Militaer-und-Zivilisten-begonnen(Foto: Uncredited/AP/dpa)

Die EU hat einen hochrangigen Kommandeur der paramilitärischen Gruppe der Rapid Support Forces (RSF) im Sudan mit Sanktionen belegt.

Die EU hat einen hochrangigen Kommandeur der paramilitärischen Gruppe der Rapid Support Forces (RSF) im Sudan mit Sanktionen belegt. “Heute haben wir Sanktionen gegen Abdelrahim Hamdan Daglo, den stellvertretenden Kommandanten, beschlossen”, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas nach dem Treffen der EU-Außenminister am Donnerstag in Brüssel. Die 27 EU-Länder riefen zudem alle Parteien in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Bürgerkrieg auf, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand wieder aufzunehmen.

Im Sudan, dem drittgrößten Land Afrikas, liefern sich seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF einen blutigen Machtkampf. Nach 18-monatiger Belagerung übernahm die RSF Ende Oktober die Kontrolle über die Stadt Al-Faschir – die letzte große Stadt in der Region Darfur, die noch nicht von der Miliz kontrolliert wurde. Berichten zufolge kam es in der Stadt zu zahlreichen Gräueltaten, etwa Massenhinrichtungen von Zivilisten.

Laut Kallas sendet die EU mit den Sanktionen gegen Daglo “ein Signal, dass die internationale Gemeinschaft diejenigen zur Rechenschaft ziehen wird, die verantwortlich sind”. Die Außenbeauftragte kündigte zudem an, diplomatischen Kontakt zu den Unterstützern der Kriegsparteien aufnehmen zu wollen, “um dies wirklich zu stoppen”.

Die dem Militär nahestehende sudanesische Regierung wird von Saudi-Arabien unterstützt. Den Vereinigten Arabischen Emiraten dagegen wird regelmäßig vorgeworfen, die RSF-Miliz zu unterstützen. Die Emirate weisen die Vorwürfe zurück.

Daglo wurde bereits im September 2023 von den USA wegen Menschenrechtsverletzungen mit Sanktionen belegt. Nach Angaben der US-Regierung von damals ist er der Bruder von RSF-Anführer Mohamed Hamdan Daglo. Die EU-Sanktionen umfassen in der Regeln ein Einfrieren von in Mitgliedsländern angelegten Vermögenswerten sowie ein Einreiseverbot.

Quelle: ntv.de, AFP