Krankenkassen: „Ein Wahnsinn“ – TK-Chef erwartet Welle von Beitragserhöhungen in der GKV

by hampelmann2022

22 comments
  1. […] N Nach dem Stopp des Sparpakets von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) im Bundesrat rechnet der Chef der Techniker Krankenkassen (TK), Jens Baas, mit einer Welle an Beitragserhöhungen im kommenden Jahr. „Ich erwarte viele Beitragserhöhungen im Jahr 2026, auch weil die Kassen weiterhin Rücklagen aufbauen müssen“, sagte Baas der „Rheinischen Post“.

    „Faktisch dürfte der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2026 die Drei-Prozent-Marke überschreiten“, so Baas. „Wenn wir nicht rasch Reformen anschieben, werden wir schon in wenigen Jahren bei einem Gesamtbeitrag von 20 Prozent und mehr nur für die Krankenversicherung liegen. Ein Wahnsinn.“

    Der Bundesrat hatte am Freitag das bereits vom Bundestag beschlossene Sparpaket gestoppt und in den Vermittlungsausschuss geschickt. Die Länder wollen damit Ausgabenbremsen bei den Kliniken verhindern. Die gesetzlichen Kassen stehen nun vor Problemen beim Festlegen ihrer Zusatzbeiträge.

    […]

  2. Kommt man halt umso schneller an den Punkt, an dem man das Arbeiten einstellt. Wofür kaputtmachen, wenn am Ende eh nichts übrig bleibt?

  3. Man muss immer wieder daran erinnern wer dafür verantwortlich ist, dass die Kassen keine Rücklagen haben, weil er sie gezwungen hat, die aufzubrauchen als er Gesundheitsminister war, um in seiner Amtszeit keine wesentlichen Beitragserhöhungen verantworten zu müsse. 

    Genau, Jens Spahn

  4. Es ist halt eine echt vertrackte Situation. 

    Die Realität ist, dass die Boomer in den nächsten Jahren Unmengen an Krankheitskosten produzieren werden. Wir haben ohnehin schon eine Gesellschaft voller Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, etc. Das wird im Alter nicht besser sondern eher noch schlechter, mit Komplikationen und Folgeschäden, die auch behandelt werden müssen. Dazu kommt, dass das Durchschnittsalter bei einer Krebsdiagnose bei 70 Jahren liegt – also genau der Alterspeak, der jetzt bei den Boomern entsteht – was dann Krebstherapien bedeutet, die zigtausende Euro pro Jahr kosten. 

    Gleichzeitig können wir halt auch die Jungen nicht unendlich weiter schröpfen und deren Beiträge hochschrauben. 

    Ich habe keine Ahnung, wie diese Rechnung mal aufgehen soll. Vor allem nicht, weil wir nicht 5 Jahre dieser Wahnsinnskosten überbrücken müssen, sondern halt 10-20 Jahre. 

    Irgendwo muss angesetzt werden und egal wo es sein wird, wird es für die Betroffenen echt unschön und mit wesentlichen Einschnitten verbunden sein. Aber weiter wie bisher ist einfach nicht finanzierbar. 

  5. Lohnnebenkosten werden dieses Land ruinieren und wenn dann jeder vernünftig denkende Mensch in Teilzeit arbeitet werden Politiker behaupten wir seien alle nur faul. Wirklich traurig.

  6. Ab wann lohnt es sich in die Private als Angestellter zu gehen?

  7. Ach sparen wir uns doch die Salamitaktik, behaltet einfach direkt mein komplettes Gehalt ein und fertig.

  8. Na wenigstens bekomme ich dafür dann auch einen Facharzttermin in unter 6 Monaten /s

  9. Deutschland hat nach den USA so ziemlich das uneffektivste Gesundheitssystem der Welt. Wie in den USA sind der Grund die vielen Privatinteressen, die alle reich werden wollen an kranken Menschen.

    Da ist viel Optimierungspotential.

  10. Reformen bedeuten halt massive Einschnitte. Fraglich wer sich den Schuh anziehen möchte.

  11. Gut dass es 90+ Kassen gibt, alle mit eigenen Vorständen und Verwaltungen, die einen nicht unerheblichen Teil der Beiträge kosten, so was um die 15 Milliarden pro Jahr, aber dafür zahle ich ja sehr gern noch mehr …

  12. Es sollte nur eine GKV geben für alle. Die haben sowieso alle fast die gleichen Leistungen. Das würde schon viel Geld einsparen!

  13. Geht die knappe Kasse(n) nicht zum Teil zumindest auf die Coroanzeit zurück?
    Ich meine es war der FDP Finanzminister der nicht wollte, dass die Kosten in seiner Statistik auftauchen und deshalb sollten die GKK ihre Reserven verbrauchen. Das haben sie bis heute nicht zurückbekommen.

  14. Ich kann es kaum erwarten, dass die Schuld für die Erhöhungen auf Twitter und Facebook wieder bei Flüchtlingen, auch aus der Ukraine, gesucht wird und nicht bei den Boomern!

  15. Mit den Entwicklungen macht es vielleicht doch Sinn sich privat zu versichern? Klar wird’s im Alter teurer werden, aber so wie sich das hier alles entwickelt ist es ohnehin völlig sinnlos langfristig zu planen.

  16. Das eine Problem ist der hohe Beitrag. Das andere Problem die unterirdische Leistung, die man als Patient erhält.

    Was man mittlerweile als Patient im Krankenhaus erlebt, hat mit einem Land nicht mehr viel zu tun. Die Verfügbarkeit von Facharztterminen will ich gar nicht erst ansprechen.

    Das Verhältnis passt so absolut gar nicht mehr.
    Ich werde zusehen, dass ich mich privat versichern lasse.

  17. Merz hat gesagt Sozialversicherung erhöht sich 2026 nicht, dann muss das ja stimmen. Er würde und niemals anlügen.

  18. Hier mal ein paar Zahlen, wieso neben ineffektiver Verwaltung und hoher Krankenhauskosten unsere Krankenkassen so teuer sind und man ewig auf einen Arzt wartet:

    Nach RKI Daten sind mehr als 50% der Deutschen übergewichtig, 19% sogar mit Adipositas (BMI jenseits der 25). Fast neun Millionen Deutsche haben Diabetes (laut DDG). Etwas die Hälfte erreichen keine 120 Minuten körperliche Aktivität in der Woche (RKI). Ältere Erwachsene sind in diesem Statistiken deutlich überrepräsentiert.

    Laut DGE ernähren sich nur ein Drittel der Deutschen als “ausgewogen”, gleichzeitig stammt mehr als 50% der Energieaufnahme der Deutschen aus verarbeiteten Lebensmitteln, also Lebensmitteln in denen zugesetzter Zucker, Fett und Zusatzstoffe üblich sind.

    Noch ein paar lustige Zahlen:
    – Ein Diabetespatient kostet die GKV ungefähr € 2000 – € 6000 im Jahr (laut Bundestag) oder 10% der gesamten GKV Ausgaben
    – Laut einer Studie der Uni Hamburg sind die direkten Kosten von Adipositas für unser Gesundheitssystem bei 23-29 Milliarden Euro im Jahr anzusiedeln.

    Für mich, der sich trotz schmalen Einkommens versucht gesund zu ernähren (Kartoffeln, Kohl, Karotten, etc, sind echt nicht teuer) und Sport macht (Gym kostet €25 im Monat, ein paar Sportschuhe €50) ist es echt ein Schlag ins Gesicht dass ich jeden Monat ein paar Hundert Euro abdrücken muss, weil Leute einen Fick auf ihre Gesundheit geben, weil es ja die Allgemeinheit zahlt und die Politik absolut gar nichts dagegen übernimmt, und unsere Nestlé Ministerin sogar immer noch in der Politik ist. Wer seinen Körper wie einen Mülleimer behandelt, soll bitte auch die Zeche selbst zahlen und es nicht auf die Allgemeinheit abwälzen. Selbstverständlich meine ich damit nicht Leute, die unverschuldet auf die Hilfe der GKV angewiesen sind.

  19. Ich lese das, während ich im Umkreis von 25 Kilometern keinen Termin für einen Augenarzt finde. Alle verweisen auf Doctolib und es werden nicht Termine im August 27 angeboten, nein, es werden gar keine Termine angeboten. Ich muss wirklich nicht oft zum Arzt (was hier auch das Problem ist , ich habe keinen Augenarzt bisher) Aber immer wenn, merke ich erst, wie wild das inzwischen ist.

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