Am Freitag war es endlich so weit – die Winterlights wurden eröffnet. An fünf unterschiedlichen Orten – darunter auch erstmals auf dem Hamilius-Platz – füllen Stände, Lichter und Glühweinduft die Hauptstadt mit Weihnachtsstimmung. Schon eine Woche zuvor hat der Escher Krëschtmoart den Startschuss in die diesjährige Weihnachtsmarktsaison gegeben, in den kommenden Wochen wird die Weihnachtswelle über das gesamte Land rollen.

Die wichtigste Frage dabei: Wie teuer wird der Weihnachtsmarktbesuch in diesem Jahr? In den sozialen Medien dauerte es jedenfalls nicht lange, bis die ersten Nutzer ihrem Frust über vermeintlich überzogene Preise Luft machten. Doch wie sieht es tatsächlich aus? Das „Luxemburger Wort“ hat sich in Luxemburg-Stadt und Esch umgeschaut.

Das wohl teuerste Gericht auf dem Weihnachtsmarkt

Fangen wir mit dem vielleicht Wichtigsten an: den Gromperekichelcher. Drei Stück kosten in diesem Jahr 7,50 Euro. Etwas billiger bleiben Kniddelen, die sieben Euro kosten. Wer lieber zum herzhaften Schweizer Raclette oder Käsefondue greift, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. 8,50 Euro werden hierfür fällig.

Auch Spätzle gibt es für 8,50 Euro – oder für 22 Euro, wenn man sich für die fast schon extravagant anmutende Variante mit Foie gras entscheidet – sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Damit wählt man dann auch die wohl teuerste Speise, die es auf dem gesamten Weihnachtsmarkt gibt.

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Wesentlich budgetfreundlicher geht es bei Würsten und Burgern zu. Für Curry-, Mett- oder Grillwurst zahlt man zwischen sechs und sieben Euro, bei den Burgern hängt es stark vom jeweiligen Stand ab. Ab sieben Euro ist man dabei, doch an einigen Ständen klettert der Preis auf das Doppelte – 14 Euro für die Premium-Variante mit Käse.

In einer ähnlichen Preisliga befindet sich auch ein Brötchen mit Flammlachs. Das gibt es für elf Euro. Billiger sind eine Portion Bami-Nudeln, eine Ofenkartoffel, eine Bouneschlupp oder eine Frikadelle mit Brötchen – die alle gibt es für jeweils sieben Euro. Wer sich mit Pommes zufriedengibt, muss sogar nur vier Euro zahlen. Ob man davon satt wird, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden.

So viel kostet Glühwein

Doch nun zum Glühwein. Der Klassiker unter den Weihnachtsmarkt-Drinks kostet zwischen 4,50 und fünf Euro. Und damit keinen Cent mehr als im vergangenen Jahr. Das Gleiche gilt für andere alkoholische Heißgetränke – Hot Aperol, Hot Hugo und andere aufgewärmte Cocktails stehen hoch im Kurs. Sie schlagen mit sieben Euro zu Buche – ebenfalls exakt so viel wie im vergangenen Jahr.

Wer lieber auf Alkohol verzichtet, seine Hände bei den eisigen Temperaturen aber trotzdem seine Hände wärmen möchte, kann zu einer heißen Schokolade greifen. Die gibt es für vier Euro – gleicher Preis wie im vergangenen Jahr.

Nun zum Süßen. Eine klassische Waffel gibt es für drei Euro – auch hier kein Preisunterschied zum vergangenen Jahr. Für diesen Preis bekommt man allerdings nur die puristische Basisversion. Mit Toppings wie Nutella, Erdbeeren oder Schlagsahne kann man den Preis problemlos auf das Doppelte in die Höhe treiben.

Eine Crêpe gibt es indes für 4,50 Euro. Etwas günstiger ist der halbe Kürtős, der mit vier Euro zu Buche schlägt. Churros liegen bei sechs Euro. Am verbraucherfreundlichsten sind wohl die Mini-Donuts: Vier Stück für gerade einmal drei Euro.

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Großer Andrang am Samstag

Fazit: Günstig ist ein Weihnachtsmarktbesuch auch dieses Jahr nicht – schon gar nicht für große Familien mit Kindern. Doch deutlich teurer als im vergangenen Jahr wurden die Speisen nicht. Wer jedoch hofft, abseits der Hauptstadt ein Schnäppchen zu machen, dürfte enttäuscht werden. Auf dem Escher Krëschtmoart kosten Gromperekichelcher, Burger, Waffel oder Glühwein nämlich genau so viel wie auf den Winterlights. Zufall ist das nicht, zum Teil sind es nämlich die gleichen Händler.

So oder so – auch wenn auf Facebook manche über die Preise herfallen, werden sich echte Weihnachtsmarkt-Fans davon sicher nicht abschrecken lassen. Während es am Samstagnachmittag auf dem Escher Weihnachtsmarkt zwar recht besinnlich zuging, herrschte in der Hauptstadt Hochbetrieb. Wer einen Parkplatz im Stadtzentrum suchte, brauchte Nerven aus Stahl und viel Geduld. Wer mit der Tram anreiste, musste sich in oft überfüllte Wagen quetschen. Der erste Tag der Winterlights – auch bedingt durch das sonnige Winterwetter – dürfte für die Verkäufer jedenfalls ein voller Erfolg gewesen sein.