Mit Saad wurde seit Inkrafttreten der brüchigen Waffenruhe im Gazakrieg Israels gegen die Hamas am 10. Oktober das bisher ranghöchste Hamas-Mitglied gezielt von Israels Sicherheitskräften getötet. Er gilt als einer der Drahtzieher des Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat den Tod ihres ranghohen Kommandanten Raed Saad bestätigt. Er sei bei einem israelischen Angriff am Samstag ums Leben gekommen, erklärte der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Khalil al-Hayya, am Sonntag. Mit Saad wurde seit Inkrafttreten der brüchigen Waffenruhe im Gazakrieg Israels gegen die Hamas am 10. Oktober das bisher ranghöchste Hamas-Mitglied gezielt von Israels Sicherheitskräften getötet.

Nach israelischen Angaben vom Samstag kam Saad bei einem Luftangriff auf ein Fahrzeug in Gaza-Stadt ums Leben. Saad gilt als einer der Drahtzieher des überraschenden Angriffs der Hamas und des mit ihr verbündeten Islamischen Jihads auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und 251 in den Gazastreifen verschleppt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz hatten am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt, der Angriff sei eine Reaktion auf einen Anschlag der Hamas gewesen, bei dem zuvor am Samstag zwei Soldaten durch einen Sprengsatz verletzt worden seien. Bei dem Angriff auf das Auto wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde fünf Menschen getötet und mindestens 25 weitere verletzt.

Ein Vertreter des israelischen Militärs beschrieb Saad als ein ranghohes Hamas-Mitglied, das geholfen habe, das Waffenproduktionsnetzwerk der Organisation aufzubauen. Aus Kreisen der Hamas hieß es, Saad sei nach Izz al-Din al-Haddad der zweite Mann im bewaffneten Teil der radikalen Palästinenserorganisation gewesen.

Seit Beginn der Waffenruhe wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mindestens 386 Menschen bei Angriffen des israelischen Militärs getötet. Israel gibt an, dass seither drei seiner Soldaten getötet wurden.

Bei der auf den Hamas-Angriff im Oktober 2023 folgenden Offensive des israelischen Militärs wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen mehr als 70.700 Menschen getötet – die meisten von ihnen Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder. Die Zahlen könnten deutlich höher sein, da der schmale Küstenstreifen weitgehend zerstört ist und unter den Trümmern der Gebäude vermutlich viele Tote verschüttet sind.

Unterdessen wurde angeblich ein weiteres ranghohes Hamas-Mitglied ist bei einem Angriff im Gazastreifen getötet. Ahmad Zamzam, Offizier in der internen Sicherheitsbehörde der Hamas, sei im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des Küstengebiets getötet worden, teilte das von der Hamas kontrollierte Innenministerium in Gaza-Stadt mit.

Die Hamas machte israelische Agenten für den Angriff verantwortlich, eine Sprecherin der israelischen Armee sagte jedoch, der Vorfall sei dem Militär „nicht bekannt“. Es war in Gaza zunächst spekuliert worden, Zamzam könnte auch von palästinensischen Angreifern getötet worden sein. (APA/Reuters)

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