Fußballprofi Marco Friedl (l.) im Bundesligaspiel beim FC Augsburg im Zweikampf mit Marius Wolf

Stand: 20.12.2025 19:07 Uhr

Mit einem Unentschieden beim FC Augsburg hat Werder Bremen nach zuvor zwei Niederlagen am Samstag seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga etwas abgebremst.

Am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga trennten sich die Teams trotz einiger guter Möglichkeiten inklusive Pfosten- und Lattenkracher mit 0:0. Durch den Teilerfolg bleibt Bremen (17 Punkte) zwar auch das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg, verbesserte sich aber im letzten Spiel vor der Winterpause auf Rang elf. Sorgen macht sich Trainer Horst Steffen allerdings nicht. Er sah ein “hart umkämpftes, gerechtes Unentschieden” und hielt seiner Mannschaft am Sportschau-Mikrofon zugute: “Die Moral der Jungs ist da. Wir haben heute echt alles raushgehauen.”

Augsburg blieb auch das dritte Heimspiel in Folge ohne Gegentor, rangiert aber nach der dritten und letzten Partie unter Interimstrainer Manuel Baum mit elf Zählern auf Platz 15 weiter gefährlich nah vor der roten Zone. Trotzdem zog Baum gegenüber der Sportschau ein positives Fazit: “Ich glaube schon, dass wir es die letzten drei Spiele geschafft haben, eine Stabilität wieder reinzubringen. Wir haben in drei Spielen ein Gegentor gekriegt. Ich finde schon, dass wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben.”

“Not-Stürmer” Wolf mit dicker Chance für Augsburg

Bremen konzentrierte sich nach sieben Gegentoren in den jüngsten zwei Partien auf die Defensive. Dieses Konzept wäre nach knapp zehn Minuten allerdings fast schon dahin gewesen, als Marius Wolf – von Baum als “Notstürmer” aufgeboten – von halbrechts frei vor dem Werder-Tor auftauchte.

Doch Gästetorwart Mio Backhaus war blitzschnell draußen und blockte Wolfs Heberversuch noch mit der rechten Schulter. Augsburg blieb danach das optisch überlegene Team. Allerdings bekam der FCA anders als beim 2:0-Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen dieses Mal keine Räume angeboten und tat sich schwer, Chancen herauszuarbeiten.

Bremer “Ecken-Gewitter” bringt nichts ein

Bremen ging es nicht anders. Umschaltmomente ließ Augsburg nicht zu und so blieben den Hanseaten nur Standards. Und da ist Werder diese Saison ja nicht so gut. So verpufften zum Beispiel in Durchgang eins neun Eckbälle der in dieser Statistik noch torlosen Norddeutschen. Auch die beste Möglichkeit entsprang einem Standard. Doch aus aussichtsreicher Position setzte Romano Schmid einen Freistoß von 18 Metern halblinks an die Mauer (41.).

So entstand in Durchgang eins die größte Hitze des Spiels eigentlich nur aus einem Privatduell zwischen Augsburgs Dimitris Giannoulis und Werders rechtem Schienenspieler Yukinari Sugawara, die nach einer harten Grätsche des Bremers immer wieder aneinander gerieten.

Flotter Start in Halbzeit zwei

Zur Pause beendete Baum das “Wolf-Experiment” im Sturm und brachte Talent Mert Kömür. Mehr Offensivschwung brachten allerdings erst einmal die Gäste aufs Feld. Innerhalb von drei Minuten gaben Cameron Puertas (48.) und Schmid (51.) so viele Torschüsse für Werder ab, wie vorher in der gesamten ersten Halbzeit. Auf der anderen Seite hatte auch Alexis Claude-Maurice (52.) einen guten Abschluss, sodass es erst einmal nach einer flotteren Partie aussah.

Und die Teams hielten das Versprechen, näherten sich immer mehr dem ersten Treffer. Han-Noah Massengo (60.) verpasste per Kopf nach einem Konter haarscharf die Augsburger Führung. Amos Pieper (67.) besiegte beinahe Bremens “Eckenfluch” – aber nur beinahe. Sein Kopfball aus elf Metern nach einem Eckball strich haarscharf über die Latte.

Augsburgs Tor durch Claude-Maurice zählt nicht

Es wurde noch enger. Ein strammer Schuss des eingewechselten Elvis Rexhbecaj (76.) aus 25 Metern krachte an den linken Pfosten. Kurz darauf schlug der Ball tatsächlich im Werder-Tor ein. Doch das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz gab den Treffer von Claude-Maurice (80.) wegen eines Foulspiels der Augsburger in der Entstehung nicht. “Ein klares Tor für mich”, meinte FCA-Kapitän Keven Schlotterbeck im Sportschau-Interview: “Das klaut uns ein bisschen die drei Punkte heute.”

Bis in die Nachspielzeit blieb es eng. Der eingewechselte Aiman Dardari (88.) vergab eine aussichtsreiche Kontersituation für die Gastgeber. Im Gegenzug bekam Keke Topp (89.) einen Querpass unter Druck nicht unter Kontrolle und Richtung Tor. In der Nachspielzeit musste FCA-Schlussmann Finn Dahmen (90.+2) gegen Patrice Covic Kopf und Kragen riskieren.

Da auch Phillip Tietz (90.+7) beim letzten Augsburger Angriff per Kopf nur die Latte traf und auch Schmid im Gegenzug Bremens Konter neben das Tor setzte, endete eine in der zweiten Halbzeit sehr unterhaltsame Partie doch torlos.

Augsburg in Mönchengladbach, Bremen gegen Hoffenheim

Nach der Winterpause ist Augsburg am Sonntagnachmittag (11.01.2026) bei Borussia Mönchengladbach zu Gast (15.30 Uhr). Bremen empfängt zuvor am Samstagnachmittag die TSG aus Hoffenheim (15.30 Uhr).